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Fliegen

In meiner Kindheit fuhren wir meistens mitten in der Nacht in den Urlaub. Bevor es losging, kontrollierte meine Mutter die Zimmer und ließ die Jalousien im Wohnzimmer halb herunter. Es sollte aufgeräumt sein, vielleicht, weil es schöner ist, in eine ordentliche Wohnung zurückzukehren, vielleicht wegen der Nachbarin, die Blumen goss und die Zeitungen auf der Kommode im Windfang stapelte.

Entdeckung der Langsamkeit

Meine Schwester und ich saßen zu dem Zeitpunkt bereits im Schlafanzug auf der Rückbank, das Federkissen ans Fenster gedrückt, zugedeckt unter dem Bettzeug. Ich fand es gemütlich. Der Himmel färbte sich über den nebeligen Wiesen im Licht des anbrechenden Morgens lilafarben, und alles lag vor einem: die langen Ferien, die endlose Zeit, vielleicht in einer Hütte in der Nähe eines Bachs oder in einem Haus mit Regentonne im Garten.

Urlaub als Road Movie

Heute würde ich auf der Fahrt das Audiobook „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf hören. In der Road Novel fahren zwei Jugendliche in den Sommerferien mit einem geklauten Auto durch Deutschland nach Rumänien und werden beste Freunde:

Mein Arm hing aus dem Fenster, mein Kopf lag auf meinem Arm. Wir fuhren Tempo 30 zwischen Wiesen und Feldern hindurch, über denen langsam die Sonne aufging, […] und es war das Schönste und Seltsamste, was ich je erlebt habe.

Dann kam die Zeit, in der ich meine Urlaube selbst plante. Ich flog nach Ägypten, Indien und in den Iran, lebte in Italien, tourte durch die Türkei und Syrien, und mit meiner Mutter besuchte ich Südafrika, Thailand, Israel und das Westjordanland.

Erwartungsnorm oder ich?

Plante ich klassischen Erholungsurlaub mit Freundinnen und Freunden, fragte ich mich weniger, was ich wollte, ich ging eher von einer Art Erwartungsnorm aus: Urlaub, das ist doch eine Flugreise in die Sonne und ans Meer! Obwohl ich Fliegen, Hitze und Strand nicht besonders mag. Und so brachte ich Sonnenallergie aus Spanien und Italien mit nach Hause, von Teneriffa und Gran Canaria.

Spaß hatte ich natürlich trotzdem.

Irgendwann und nach vielen Flugreisen, entschlossen wir als Familie, künftig eher mit Auto und Zug zu verreisen, und zwar dorthin, wo es kühler ist.

Kürzlich suchte mich aber eine Klientin mit Flugangst auf und erbat sich Hilfe durch die Hypnose. Hatte ich früher Flugangst? Jedenfalls kann ich das Unbehagen gut nachvollziehen, das einen im Flugzeug erfasst, vor allem beim Start und dem Landen.

Wenn du diese Meditation hören möchtest, musst du den Weg durch eines der Tore ins Reich der Fantasie und der Märchen beschreiten.

Zu den Toren (Öffnet in neuem Fenster)

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