Guten Morgen! Hier kommt dein Überblick über die Bundespolitik-Recherchen der Woche. Ich bin Journalist bei GMX/Web.de und schaue in meiner Freizeit die Medien durch, damit du das nicht musst. Starte gut in die Woche!
Die Recherchen
Systemische Probleme beim Hitzeschutz
"An heißen Tagen sterben in Deutschland jedes Jahr Tausende Menschen. Doch die Behörden ignorieren die Katastrophe. Sie wissen nicht einmal, wer bedroht ist": Das ist das Ergebnis einer Recherche der ZEIT (Öffnet in neuem Fenster). (€) Demzufolge gibt es hierzulande anders als beispielsweise in Frankreich keinen offiziellen "Hitzeplan" mit Warnungen und Maßnahmen für entsprechende Tage.
https://twitter.com/kaibiermann/status/1539515077715447809?s=20&t=m5nUqUCGzKnpN2gZqKSXyg (Öffnet in neuem Fenster)Wasserverbrauch: Ungleichheit zwischen Industrie und Bevölkerung
"Die Bundesregierung und ihre Vorgängerinnen haben es versäumt, Großkonsumenten wie RWE oder BASF zum Wassersparen zu verpflichten und ihren Verbrauch einzuschränken": Das zeigt eine Recherche von CORRECTIV (Öffnet in neuem Fenster). Demnach sichern jahrzehntelange Verträge deren Konsum, wohingegen Bürger:innen von der Politik zunehmend zum Sparen angehalten würden.
https://twitter.com/AnnikaJoeres/status/1540279009006813187?s=20&t=reF7Tqq8eFnGWLztB7DEsg (Öffnet in neuem Fenster)"Lobbys und rechte Politiker" behindern Pestizidreduktion
"Wissenschaftler:innen warnen vor einer Katastrophe, doch Industrie und rechte Politiker blockieren eine ökologische Wende der Landwirtschaft": Das berichtet das internationale Recherchenetzwerk "Investigate Europe". Lobbyverbände würden dabei auch den Ukraine-Krieg als Vorwand nennen, heißt es. In Deutschland ist die Recherche beim Tagesspiegel (Öffnet in neuem Fenster) erschienen.
https://twitter.com/investigate_eu/status/1540234669496705024?s=21&t=qnbomtj4nyAzZkAFSQOcSQ (Öffnet in neuem Fenster)Weitere Recherchen
ThePioneer: Die Sponsorenliste des Seeheimer Kreises (Öffnet in neuem Fenster) (€)
-> "Ausgewählte Gäste und Vertreter aus der Spitzenpolitik nehmen [an der jährlichen Spargelfahrt] teil - auch Firmen sind dabei. Die schießen als Sponsoren Gelder zu, bleiben aber im Hintergrund. Das sorgt für neue Kritik."
ZDFheute/frontal: Deutsche Produkte für russische Waffen? (Öffnet in neuem Fenster)
-> "Trotz Sanktionen hat der russische Konzern Kalashnikov über Scheinfirmen offenbar Lieferungen aus Deutschland erhalten."
VICE/t-online: Wie Russland versucht, ein Separatistengebiet als Staat zu etablieren (Öffnet in neuem Fenster)/Fake-Wahlbeobachter: Wie deutsche Politiker autokratischen Regimen helfen (Öffnet in neuem Fenster)
-> "Eine Komponistin, ein Anwalt und die russische Botschaft haben in Deutschland ein Lobbynetzwerk gebaut für einen Staat, der keiner ist."/"Ihre Spuren führen nach Georgien, Ungarn und Berlin (...)."
Netzpolitik.org/ZAPP (NDR): Wie dpa mit fragwürdigen Medien auf dem Balkan kooperiert (Öffnet in neuem Fenster)
-> "Die Deutsche Presse-Agentur nimmt Fördergelder von der EU-Kommission, dafür geht sie schwierige Partnerschaften auf dem Westbalkan ein. Was bislang in Deutschland kaum bekannt war, sorgt für heftige Kritik von Expert:innen."
DER SPIEGEL: Auch die Union hat ein Russland-Problem (Öffnet in neuem Fenster) (€)
-> "Nicht nur die SPD biederte sich Russland an. Die Union pflegte die Freundschaft mit Moskau über einen dubiosen Verein. Besonders engagiert: (..) Edmund Stoiber und Ex-Umweltminister Klaus Töpfer." (s. auch Lobbycontrol (Öffnet in neuem Fenster))
Die Medientipps
In der neuen Folge der RTL-Sendung "Team Wallraff" (Öffnet in neuem Fenster) geht es um Missstände in Pflegeheimen. Im Fokus stehen privatwirtschaftlich geführte Einrichtungen, auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kommt zu Wort.
Thema der ZDF-Dokumentation "Die Tricks der Fleischpanscher" (Öffnet in neuem Fenster) sind Fleisch- und Wurstwaren, die so gestreckt, gefärbt oder anderweitig verändert werden, dass dies bei Lebensmittelkontrollen auffällt.
Die ARD-Dokumentation "Die Recyclinglüge" (Öffnet in neuem Fenster) beschäftigt sich mit dem Verbleib unseres Mülls nach dem Wegwerfen und in diesem Zusammenhang auch mit der Frage: "Wer verdient an der Plastikkrise?"
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