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Schluss mit dem Zeitdruck - Ausgabe #7

Ich wünschte mein Tag hätte 48 Stunden. Ein Satz, den ich schon öfter gesagt habe. Im vermeintlichen Glauben daran, dass ich dann all die Dinge doch noch schaffen und umsetzen könnte, die ich mir schon die ganze Zeit vorgenommen habe oder die noch auf meiner To-Do-Liste stehen.

Die Wahrheit ist aber, dass das Leben zu kurz ist und die Zeit damit einfach nie ausreichen wird. Eine Aussage, über die man jetzt vielleicht mal kurz nachdenken muss. Aber es ist tatsächlich so. Obwohl ich das faktisch durchaus weiß, hat mich wieder einmal ein Buch mit dieser Wahrheit konfrontiert und mich wirklich zum Nachdenken gebracht.

In "4000 Wochen - Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement" schreibt Autor Oliver Burkeman (Piper Verlag (Öffnet in neuem Fenster)- hier kaufen* (Öffnet in neuem Fenster)) einen Abschnitt, den ich wirklich sehr dick und fett markiert habe. Diesen möchte ich hier mit dir teilen:

"Wenn man wirklich keine Zeit für all das hat, was man tun möchte oder meint, tun zu müssen, oder was andere einem aufdrängen, dann hat man eben keine Zeit - ganz gleich, wie schwerwiegend die Folgen sein mögen, wenn man nicht alles schafft. Somit ist es eigentlich irrational, sich von einer erdrückenden To-do-Liste beunruhigen zu lassen. Man tut, was man kann, man tut nicht, was man nicht kann, und die tyrannische innere Stimme, die darauf besteht, dass man alles tun muss, ist schlichtweg ein Irrtum. Allerdings halten wir selten inne, um die Dinge so rational zu betrachten, denn das würde bedeuten, dass wir uns der schmerzhaften Wahrheit unserer Grenzen stellen müssten. Wir wären gezwungen, uns einzugestehen, dass wir harte Entscheidungen treffen müssen: welche Fehler wir machen, welche Menschen wir enttäuschen, welche gehegten Ziele wir aufgeben und in welchen Rollen wir versagen. [...] vielleicht bedeutet die Tatsache, dass man sich in der Woche ausreichend Zeit für seine kreative Berufung nimmt, dass man nie ein besonders aufgeräumtes Zuhause haben wird oder so viel Sport treiben kann, wie man sollte, und so weiter. [...] Wir sagen uns, dass wir einfach einen Weg finden müssen, mehr zu tun - und versuchen, unsere Geschäftigkeit sozusagen dadurch zu bewältigen, dass wir noch geschäftiger werden."

Marc Marchal (Öffnet in neuem Fenster) via Unsplash.com

"Da unsere Zeit in Wirklichkeit endlich ist, erfordert alles, was wir tun, ein Opfer - ein Opfer all der anderen Dinge, die wir in dieser Zeitspanne hätten tun können."

Zehn Tipps für den Umgang mit der eigenen Endlichkeit

1. Definiere den Umgang deiner Produktivität - Wenn es wirklich eine To-Do-Liste sein muss, dann sollte man mit verschiedenen Listen arbeiten. Eine "offene", die alle Aufgaben beinhaltet. Diese wird ohne Zweifel sehr lang und ganz sicher auch nie abgearbeitet sein. Und eine "geschlossene" Liste, die nur eine feste Anzahl an Aufgaben (maximal zehn) beinhalten darf. Man darf nur eine neue Aufgabe auf diese Liste setzen, wenn dafür eine andere erledigt wurde.

2. Eins nach dem anderen - Wenn man versucht alles zeitgleich in Angriff zu nehmen, wird man am Ende kaum Fortschritte machen. Besser ist es, sich in vollem Umfang einem Projekt zu widmen und dieses Ziel so lange zu verfolgen, bis man es zu Ende gebracht hat.

3. Entscheide dich im Voraus, wo du scheiterst - Wenn du die Möglichkeit des Scheiterns von Beginn an einkalkulierst, wird dich das tatsächliche Eintreten nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Natürlich gibt es viele Punkte, die man nicht unter den Tisch fallen lassen kann, es gibt jedoch die Möglichkeit zyklisch zu versagen. Beispielsweise wenn du dir vornimmst, die nächsten zwei Monate deine Sportziele vorübergehend aufzugeben, damit du mehr Zeit für ein anderes Projekt hast. Anschließend richtest du deine Energie wieder ganz darauf. Eine bewusste Form des Ungleichgewichts.

4. Richte dein Augenmerk auf das, was du bereits erledigt hast, und nicht nur darauf, was noch zu erledigen ist - Führe eine "Erledigt-Liste", die morgens bei Null beginnt und am Ende des Tages all die großen und kleinen Erledigungen des Tages beinhaltet. Das führt dir direkt vor Augen, was du heute alles geleistet hast und nicht, was du möglicherweise nicht geschafft hast.

5. Bündel dein Engagement - Die sozialen Medien bringen uns dazu, uns um viel zu viele Dinge gleichzeitig zu sorgen. Sicherlich sind diese Dinge sinnvoll, aber in der Gesamtheit ist es unmöglich, sich als einzelner Mensch um alle Probleme zu kümmern. Besser ist es, wenn man sich sein Engagement in Verein, Gemeinschaft oder andernorts bewusst aussucht und seine begrenzten Kapazitäten bündelt, um wirklich etwas zu bewirken.

Sofia S (Öffnet in neuem Fenster) via Unsplash.com

6. Nutze langweilige und einseitige Technologien - Digitale Ablenkungen sind verführerisch. Wenn man effektiv dagegen steuern möchte, sollte man sein Smartphone möglichst unaktraktiv gestalten. Apps für soziale Medien oder Mails entfernen oder den Bildschirm von farbig auf schwarz-weiß umstellen. Das Telefon erscheint jetzt mehr wie ein Werkzeug und nicht mehr wie ein Spielzeug, schreibt Journalistin Nellie Bowles in der New York Times. Wenn alles nur einen Klick entfernt liegt, dann ist die Versuchung groß bei dem ersten Anflug von Langeweile oder einem Problem die Ablenkung zu wählen und sich sofort wieder berieseln zu lassen.

7. Suche Neues im Alltäglichen - "Neuartigkeit findet man nicht, indem man radikal andere Dinge tut, sondern indem man noch tiefer in das Leben eintaucht, das man bereits hat." Schenke jedem noch so alltäglichen Moment mehr Aufmerksamkeit. Lege einen Spaziergang ein und lasse dich überraschen, wohin er dich führt. Nimm einen anderen Weg zur Arbeit, führe ein Tagebuch, sei im Moment. Meditation kann hier ebenfalls helfen.

8. Werde zum „Beziehungsforscher“ - Versuche in schwierigen oder langweiligen Augenblicken bewusst eine Haltung der Neugier einzunehmen. Erwartest du hingegen ein bestimmtes Ergebnis, wirst du eher frustriert sein, wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es möchtest. Diese Haltung kann man jeder Person gegenüber einnehmen. Nicht zu wissen, was als nächstes kommt, ist eine ideale Gelegenheit die Neugier der Sorge vorzuziehen, wann immer du kannst.

9. Sei spontan großzügig - Wann immer man den Impuls verspürt etwas Gutes zu tun, Geld zu spenden, sich bei einer Freundin zu melden, ein Kompliment auszusprechen, sollte man diesem Impuls sofort nachgehen. Machen wir das nicht, dann wird es sehr wahrscheinlich niemals passieren. Auch wenn ein nett formuliertes Lob noch besser ist, als ein hastig formuliertes, wird die andere Person es dennoch zu schätzen wissen und sich darüber freuen. Und am Ende ist das immer noch besser, als wenn es doch nie ausgesprochen wird. Großzügige Handlungen führen unvermittelt dazu, dass man sich glücklicher fühlt.

10. Übe dich im Nichtstun - Die Fähigkeit zum Nichtstun ist unverzichtbar, denn wenn man das Unbehagen darüber, nicht zu handeln, nicht ertragen kann, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man schlechte Entscheidungen für seine Zeit trifft, nur um sich als Handelnder zu fühlen. Nichts ist schwieriges zu tun als nichts. Darin besser zu werden bedeutet jedoch, die eigene Autonomie wiederzuerlangen und damit bessere Entscheidungen zu treffen für das kurze Leben, das wir haben.

Fünf Fragen, die dir helfen können

Im seinem Buch nennt Burkeman fünf tolle Fragen, die dabei helfen sollen, sich mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen. Auch wenn du nicht sofort eine Antwort darauf hast, heißt es dennoch, dass du dich mit deiner eigenen Situation auseinandersetzt um das Beste aus deiner endlichen Zeit zu machen.

  • In welchen Lebensbereichen bist du momentan auf Bequemlichkeit aus, wo es eigentlich besser wäre, ein bisschen Unbequemlichkeit zu suchen?

  • Ist der Maßstab, nach dem du deine eigene Produktivität und Leistungsfähigkeit beurteilst, zu hoch?

  • Inwiefern musst du noch akzeptieren, dass du bist, wie du bist und nicht wie die Person, von der du denkst, dass du sie sein müsstest?

  • In welchen Bereichen deines Lebens hältst du dich bis heute zurück, weil du das Gefühl hast, erst wirklich wissen zu müssen, was du da tust?

  • Wie würdest du deine Lebenszeit verbringen, wenn es dir egal wäre, dass deine Taten auch Früchte tragen?

"Die durchschnittliche menschliche Lebensspanne ist absurd, erschreckend, beleidigend kurz. Aber das ist kein Grund zu permanenter Verzweiflung oder für panische Vorsätze, unbedingt das meiste aus dieser begrenzten Zeit zu machen. Es ist ein Grund für Erleichterung. Man darf aufgeben, was schon immer unmöglich war: der optimierte, unendlich fähige, emotional unangreifbare, vollkommen autarke Mensch zu werden, der man offiziell zu sein hat. Und in dem Moment kann man die Ärmel hochkrempeln und anfangen, an dem zu arbeiten, was wundervollerweise eben doch möglich ist."

Jake Givens (Öffnet in neuem Fenster) via Unsplash.com (Öffnet in neuem Fenster)

52/17 ist das neue 24/7

Studien zeigen, dass länger arbeiten ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch unverhältnismäßig wenig Output generiert. Aus evolutionärer Sicht total plausibel. Unser Gehirn ist nämlich nicht dafür ausgelegt, ohne Pause zwei, drei oder gar acht Stunden am Stück Leistung zu erbringen. Nach knapp einer Stunde verlieren wir bereits den Fokus. Wir kennen es auch alle selbst. Statt noch weiter an unseren Projekt zu arbeiten, sind wir plötzlich abgelenkt. Lesen Mails, schauen aufs Handy, streicheln die Katze oder gehen in die Kaffeeküche.

Wir sind am glücklisten (und performen auch am besten), wenn wir mit unserer ganzen Energie voll bei dem sind, was wir gerade tun. Nach 52 Minuten wird das aber zunehmend schwerer. Deshalb sollte man immer nur so lange am Stück konzentriert arbeiten und sich danach 17 Minuten Pause gönnen. Auch in dem Wissen, dass man auf diese Weise effektiv mehr geschafft bekommt und dabei sogar noch Spaß hat.

In seinem Buch "Unfog your Mind" schreibt Leander Greitemann (Verlag Hermann Schmidt (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen* (Öffnet in neuem Fenster)) u.a. genau darüber und schenkt zudem einen Perspektivwechsel für mehr Lebenslust und Leichtsinn.

"Wenn ich acht Stunden Zeit hätte einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Säge schärfen." - Abraham Lincoln

Wenn dich das Thema noch umfassender interessiert, gibt es ganz tolle Bücher zum Weiterlesen. Hier folgen meine Tipps:

  • In "4000 Wochen - Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement" von Oliver Burkeman (Piper Verlag (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) habe ich weiter oben schon mehrere Absätze zitiert. Ich finde dieses Buch super hilfreich, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir gar nicht alles schaffen können. Das Leben ist zu kurz, also sollten wir es gut nutzen und nicht tausend To-Dos hinterher hetzen.

  • In "Unfog your Mind" von Leander Greitemann (Verlag Hermann Schmidt (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) schenkt uns der Autor 20 Perspektivwechsel für mehr Lebenslust und Leichtsinn. Du hast es in der Hand, ob Sorgen deine Sicht vernebeln oder ob du die Sonne sehen kannst, die darüber scheint. Und wenn wir unsere begrenzte Zeit mit den schönen Dingen füllen wollen, dann ist dieses Buch genau richtig.

  • In "Die 7 Geheimnisse der Schildkröte" von Aljoscha Long und Ronald Schweppe (Heyne (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) lernen wir Ruhe, Gelassenheit, Weisheit und Stärke. In unserer schnelllebigen Welt können wir nämlich gut davon profitieren. Tolle Übungen und gute Impulse ergänzen die Tipps.

  • In "Ruhe" von Justin Zorn (Mosaik (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) geht es um den Lärm in unserem Inneren und die Informationsflut, die uns dauerhaft umspült. Der Autor zeigt, weshalb Stille so wohltuend ist und weshalb es sogar dringend erforderlich ist, dass wir alle wieder mehr zur Ruhe kommen, um wirklich Klarheit zu finden.

  • In "Auf einen Kaffee mit dir selbst" von Kristen Helmstetter (mvg Verlag (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) geht es um einen kleinen Check-in, den du täglich morgens durchführst. Ganz easy nebenbei, während du deinen Kaffee trinkst. Du steigerst dein Selbstwertgefühl, entwickelst eine feste Routine und kannst dein Unterbewusstsein mit stärkenden Worten positiv beeinflussen.

  • In "Care - Was wir gewinnen, wenn wir uns Zeit lassen" von Brooke McAlary (Luebbe (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) geht es um Fürsorge, Verantwortung, Menschlichkeit. Um die kleinen Dinge des Alltags, die Wertschätzung anderen Menschen gegenüber. Wie bereicherend es ist, wenn wir weniger auf unser Handy schauen und dafür in die Gesichter anderer Menschen. Ein Buch, dass auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.

Was du hier heute sonst noch findest?

  • Im Hier und Jetzt leben. Wie die Lehren der Stoiker uns dabei helfen können.

  • Netzfundstücke - Spannende Artikel, Podcastfolgen und allerlei andere Dinge, die ich zuletzt gelesen, gehört oder gespeichert habe.

  • Quick-Tipps - zwei schnelle Buchtipps, die dich vielleicht auch begeistern

  • Kennst du schon? Eine spannende Frau, die dich vielleicht auch inspiriert.

Momente des Alltags intensiv genießen

Wenn man sich mit dem Stoizismus befasst, dann wird man sehr viele hilfreiche Gedanken und Impulse finden, die man auch auf das heutige Leben problemlos anwenden kann. Vor einiger Zeit las ich das Buch "Der kleine Alltagsstoiker" von Jörg Bernardy (GU Verlag (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen* (Öffnet in neuem Fenster)) und auf eines der Kapitel möchte ich heute näher eingehen.

"Richte deine ganze Aufmerksamkeit immer auf das Gegenwärtige, sei es eine Ansicht, eine Handlung oder ein Ausdruck." - Marc Aurel

Ein Tag hat 24 Stunden oder 1440 Minuten oder 86400 Sekunden. Ein gefühlter Augenblick dauert ungefähr drei Sekunden. Wenn also drei Sekunden einen Moment ausfüllen, dann bleiben uns 28800 Augenblicke am Tag zur Verfügung. Ziehen wir den Schlaf davon ab, dann sind das durchschnittlich noch immer 20000 Augenblicke, die wir ganz bewusst erleben können.

Aus guten Gründen vergessen wir die meisten Momente unseres Lebens. Täten wir das nicht, wäre unser Speicher dauerhaft überfüllt. Unser Bewusstsein muss also immer wieder neu entscheiden, was besonders wichtig ist und was nicht. Laut dem Psychologen und Nobelpreisträger Daniel Kahneman gibt es zwei verschiedene Ichs.

  • Das erlebende Ich - Es ist Teil unseres Bewusstseins. Es nimmt wahr, was wir gerade tun, was wir sehen, hören, riechen, schmecken. Aber auch, wie wir uns dabei fühlen. was wir denken. Die Summe all dieser Eindrücke verdichtet sich zu einem Moment.

  • Das erinnernde Ich - Das ist der Teil unseres Bewusstseins, der unsere Erlebnisse speichert, in dem er sie zu Erinnerungen umwandelt. Dieser Teil bewertet und sortiert besondere Momente, schöne Begegnungen und verankert sie fest im Bewusstsein.

In der Erinnerung glücklicher als im Augenblick

Bedauerlicherweise sind die beiden Ichs meistens unterschiedlicher Meinung. Oft nimmt das erlebende Ich den tatsächlichen Moment gar nicht so besonders wahr. Versuchen wir uns später aber daran zurückzuerinnern, betrachten wir vieles durch eine rosarote Brille und empfinden es nachträglich als viel besser, als im tatsächlichen Moment.

Wir leben mittlerweile in einer Kultur, in der der Wert von Erinnerungen deutlich höher bewertet wird als das eigentliche Erleben des Augenblicks. Wenn du also nur auf der Jagd nach einem besonders tollen Foto für die sozialen Netzwerke bist, verpasst du in Wahrheit die Schönheit des Moments. Der gegenwärtige Augenblick wird gar nicht mehr erlebt.

Die Jagd nach diesen Highlights in unserem Leben, die wir mit anderen teilen können, führt jedoch dazu, dass wir intensive und kurze Freuden deutlich mehr schätzen als das Erleben unserer "normalen" täglichen Zufriedenheit. Wir haben den Alltag nicht mehr im Blick und sehen nicht, welche Besonderheiten uns auch im Kleinen täglich begegnen. Dabei können wir uns fragen: Wollen wir Momente erleben oder Erinnerungen sammeln?

Aus dem Augenblick heraus zu handeln lässt uns den Moment im Hier und Jetzt genießen. Denn unser Leben ist keine Social Media Timeline, sondern findet im Augenblick statt. Das sollten wir nicht vergessen.

Den Tag reflektieren

"Alles was noch kommt, liegt im Ungewissen: Jetzt sollst du leben!" - Seneca

Jörg Bernardy beschreibt in seinem Buch eine Morgen- und Abendroutine, um reflektierend den Tag zu beginnen und zu beenden. Diese Routine möchte ich gerne mit dir teilen:

Morgenroutine mit Epiktet und Seneca: Beantworte jeden Morgen folgende Fragen:

  • Was brauche ich, um frei von negativen Emotionen zu sein?

  • Was tut mir gut und schenkt mir innere Ruhe?

  • Wer bin ich?

Abendroutine mit Seneca und Marc Aurel: Beantworte jeden Abend folgende Fragen:

  • Was habe ich heute gut gemacht und wo sehe ich Fortschritte? Vergleiche dabei dein heutiges Verhalten mit dem von vor fünf Jahren.

  • An welcher schlechten Angewohnheit oder welcher Schwäche habe ich heute gearbeitet?

  • Was möchte ich morgen besser machen als heute?

Colton Sturgeon (Öffnet in neuem Fenster) via Unsplash.com (Öffnet in neuem Fenster)

"Handeln ist wichtiger als denken."

Der Autor schreibt in seinem Buch, dass unser Denken und Handeln in Einklang stehen sollte. Im Zweifel sollten wir uns aber eher auf unsere Handlungen konzentrieren, denn mit unseren Gedanken stehen wir uns oft selbst im Weg. Seneca sagt: "Lasse alle Bemühungen zielgerichtet sein und behalte dieses Ziel im Blick. Es ist nicht das Handeln, das die Menschen beunruhigt, sondern falsche Vorstellungen von Dingen, die sie um den Verstand bringen."

Es lohnt sich täglich feste Zeiträume einzuplanen, in denen wir uns vollkommen auf unsere Handlungen konzentrieren können. Das befreit uns auch von Grübeln und Sorgen. Regelmäßige Alltagsroutinen sind wichtig für ein gutes Leben. Denn wenn unsere Gedanken unseren Handlungen folgen, dann wird unser Kopf frei und wir können die Magie des Augenblicks erleben.

Wenn du noch mehr Inspirationen zum Stoizismus suchst, dann kann ich dir das Buch von Jörg Bernardy unbedingt empfehlen. Darin findest du auch noch weitere Kapitel zu Themen wie Freundschaft, Sinn, Veränderung oder auch der inneren Ruhe.

Netzfundstücke

Ich habe gescrollt, gelesen, gehört und Dinge entdeckt und möchte eine kleine Auswahl hier mit dir teilen.

Jemand schreibt Notizen in ein Notizbuch. Auf dem Tisch steht eine Tasse Kaffee.

Bildquelle: Unseen Studio (Öffnet in neuem Fenster) via Unsplash.com

Gelesen

Bei meiner Recherche zum Thema Stress bin ich über den Artikel "Die 15 Coping-Strategien - Wie wir mit Stress umgehen" (Öffnet in neuem Fenster) gestoßen. Veröffentlicht wurde er auf der Seite der Resilienz Akademie und da ich ihn sehr lesenswert fand, möchte ich ihn unbedingt mit euch teilen.

Die Urlaubszeit steht an, aber nicht für alle geht es auch wirklich weg. Ob Urlaub daheim dennoch erholsam sein kann? Auf jeden Fall. Ich habe hier mal recherchiert und einen tollen Artikel (Öffnet in neuem Fenster) gefunden, der einige Tipps und Tricks verrät, wie schöne Ferien daheim gelingen können.

Gehört

Hier eine kurze Empfehlung von den Dingen, die ich in den letzten zwei Wochen gehört habe und die mir besonders im Kopf geblieben sind:

Wer mir auf Instagram folgt hat durchaus schon mitbekommen, dass ich dort immer mal wieder Tarot-Karten ziehe. Ich nutze diese hauptsächlich für Reflexion und Journaling und mag die Impulse sehr gerne. Mein liebstes Kartendeck ist das Set von Verena Klindert und durch Zufall habe ich entdeckt, dass diese auch einen Podcast hat. Hier habe ich die letzte Woche also direkt mal reingehört.

https://open.spotify.com/episode/4QDkQTuelduOXCkg3fPJb6?si=69617d9200c74d73 (Öffnet in neuem Fenster)

Im Hugendubel-Podcast "Seite an Seite" spricht in der aktuellen Folge Mareice Kaiser und ich habe dem Gespräch sehr gerne zugehört. Ihr letztes Buch "Wie viel: Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht" (habe ich noch nicht gelesen) liegt hier schon bereit. Und wenn euch das Thema auch interessiert, dann hört hier mal rein:

https://open.spotify.com/episode/1WoFQ9q6qoj6L3bw0rtdkK?si=4b58b55757dc4829 (Öffnet in neuem Fenster)

Quick-Tipps

Für ausführliche und umfassende Buchbesprechungen habe ich oft keine Zeit, deshalb folgen hier zwei schnelle Quick-Tipps von Büchern, die mich begeistert haben und vielleicht auch dir gefallen.

Um sich mehr Achtsamkeit im Alltag zu schenken ist "Jeden Tag ein bisschen glücklicher" von Jasmin Arensmeier (Südwest Verlag (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) das perfekte Buch. Der Ratgeber befasst sich mit vielen unterschiedlichen Bereichen rund um Leben, arbeiten, Selbstfürsorge und liefert tolle Gedanken und Impulse, wie man sein Leben soweit ändern kann, um glücklicher zu sein. Dabei geht es um einfache Dinge wie Ordnung, aber auch den Umgang mit anderen, Schlaf oder Ernährung. Man kann dieses Buch immer wieder zur Hand nehmen und darin blättern. Auch wenn nicht alle Tipps neu sind, lese ich sehr gerne darin, was auch der Aufmachung geschuldet ist. Für mich eine Empfehlung.

Einige von euch werden das Buch wahrscheinlich schon kennen. Dennoch möchte ich es an dieser Stelle unbedingt nochmal empfehlen. Für mich die perfekte Urlaubslektüre, wenn man ein Buch sucht, dass man nicht zur Seite legen kann. "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" von Taylor Jenkins Reid (Ü: Babette Schröder) (Ullstein (Öffnet in neuem Fenster) - hier kaufen (Öffnet in neuem Fenster)*) ist eine mitreißende Geschichte und ein echter Pageturner. Reid erzählt die Geschichte der einstigen Hollywood-Film-Ikone Evelyn Hugo, die am Ende ihrer Karriere endlich bereit ist hinter die Kulissen blicken zu lassen. Sie erzählt über ihr schillerndes Leben und ihre skandalösen sieben Ehen und engagiert dafür ausgerechnet Lokaljournalistin Monique Grant als Ghostwriterin. Die hat seit Jahren keinen großen Artikel mehr geschrieben und wittert ihre Chance. Doch als sich Evelyn Hugos Erzählungen dem Ende nähern begreift die Journalistin, dass sie nicht grundlos diesen Job bekommen hat.

Kennst du schon?

Support können wir alle gebrauchen und für mich gibt es nichts besseres, als auf andere inspirierende Frauen hinzuweisen. Hier möchte ich deshalb immer ein tolles Instagram-Profil empfehlen, das vielleicht auch dich begeistert. Heute Sandra von Frau Farbe.

Sandra habe ich zufällig auf Instagram entdeckt, da ich mich seit Beginn des Jahres sehr mit Farbe und Style beschäftige. Nach meiner eigenen Farbberatung war ich auf der Suche nach Inspiration und bin über ihr Profil gestolpert. Sie wohnt selbst in meiner Nähe und so kamen wir in den regelmäßigen Austausch. Sandra legt viel Wert auf Female Empowerment und Sichtbarkeit von Frauen, zeigt wie man sich in Kleidung wohlfühlen und strahlen kann und inspiriert mit tollen Postings, seinen eigenen Kleiderschrank einmal komplett umzukrempeln. Dabei stellt sie auch immer wieder nachhaltige Labels vor und zeigt zudem, dass man auch mit einem kleinen Kleiderschrank trotzdem immer gut gekleidet sein kann, wenn man seinen persönlichen Stil und Farben kennt. Eine ganz wunderbare Frau, der ihr unbedingt folgen solltet, wenn euch das Thema ebenso interessiert.

Wenn du Neu dabei bist und meine vorherigen Ausgaben verpasst hast, dann kannst du diese hier immer noch nachlesen. Die Übersicht aller bisheriger Ausgaben findest du hier:

*Affiliate-Link - kostet für dich nicht mehr, unterstützt aber meine Arbeit. Ein Kauf in deiner lokalen Buchhandlung vor Ort ist aber natürlich noch besser.

Vielen Dank fürs Lesen.

Ich wünsche mir, dass du in der heutigen Ausgabe viele inspirierende Gedanken für dich mitnehmen konntest. Falls dir mein Newsletter gefällt, dann freue ich mich immer sehr über eine Empfehlung. Leite ihn zum Beispiel gerne auch an Freund:innen oder Kolleg:innen weiter oder mach andere darauf aufmerksam. Ich wünsche dir viel Zeit für gute Bücher, Sonne und immer gute Gedanken.

Alles Liebe,

Petra

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