Inspiration, Gedanken und Buchtipps im April
Der letzte Newsletter ist schon einige Zeit her. Weil mir das Schreiben so viel Freude bereitet, habe ich mir selbst vorgenommen, jetzt wieder zu einer regelmäßigen Routine überzugehen. Ich war in der Zwischenzeit jedoch nicht untätig und habe beispielsweise über diese (und noch weitere) spannende Themen geschrieben:
Neue Perspektiven für erschöpfte Menschen (Öffnet in neuem Fenster)
Wie tickt unsere Seele und was gibt ihr Halt? (Öffnet in neuem Fenster)
Warum zu viel Selbstschau manchmal auch hinderlich sein kann (Öffnet in neuem Fenster)
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Ich feiere meinen Geburstag mit euch
Da der April mein Geburtstagsmonat ist, feiere ich das auch mit euch. Du kannst die Kolumne jetzt 7 Tage kostenlos testen und damit auch auf vergangene Texte zugreifen.
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Stay tuned
Nächste Woche folgt noch eine weitere Ausgabe mit der Chance auf Gewinne und meinem digitalen Geschenk: 122 Journaling-Fragen für deine tägliche Schreibroutine.
“Der beste Weg, sich selbst eine Freude zu machen, ist: zu versuchen, einem andern eine Freude zu bereiten.” - Mark Twain
Ein Buch, das mich diesen Monat wirklich begeistert hat
Manche Bücher überzeugen mich und andere bleiben mir wirklich nachhaltig im Gedächtnis. Diesen Monat sind es mehrere, aber von einem erzähle ich dir jetzt.
Prima Facie - Suzie Miller (Ü: Katharina Martl) Kjona Verlag (Öffnet in neuem Fenster)
TW: Missbrauch
Klappentext: “Das Gesetz ist dazu da, alle Menschen zu beschützen. Oder?” Tessa Ensler ist die auffälligste unter den jungen Strafverteidiger:innen Londons. Sie entstammt nicht einer jener angesehenen Familien mit old money. Sie hat sich aus einem Klima häuslicher Gewalt befreit und aus der Arbeiter:innenklasse hochgearbeitet. Heute verteidigt sie unter anderem Männer, die wegen sexueller Übergriffe angeklagt sind. Ihre Art, Zeuginnen – die mutmaßlichen Opfer – ins Kreuzverhör zu nehmen, ist legendär und wird zu ihrer Eintrittskarte in den inner circle der Anwaltskammern. Es scheint, als hätte sie es geschafft. Doch dann passiert etwas, das ihren Glauben an das Gesetz tief erschüttert, und sie entscheidet sich, selbst in den Zeug:innenstand zu treten.
Warum lesen: Die Autorin hat selbst jahrelang als Strafverteidigerin gearbeitet. Sexueller Missbrauch ist allgegenwärtig. Dennoch entscheiden sich viele Frauen dazu, den Täter nicht zur Rechenschaft zu ziehen und keine Anzeige zu erstatten. Tun sie es doch, folgt meist ein zermürbender Prozess, in dem die Tat nochmals durchlebt werden muss. Häufig ohne Aussicht auf Erfolg. Dieser Roman hält uns den Spiegel vor, geht tief und hat mich unglaublich nachdenklich gestimmt.
Wie oft urteilen wir danach, wie etwas auf den ersten Blick scheint? Unser Kopf erzeugt häufig bereits Bilder, die aus Erfahrungen und Prägungen gespeist werden. Diese Vor-Verurteilung ist allgegenwärtig und wird dennoch häufig gar nicht wahrgenommen. Wir dürfen nie vergessen, dass wir die Welt so sehen, wie wir sie sehen, weil wir sind, wer wir sind. Weil wir Erfahrungen und Erlebnisse durchlebt haben, die uns zu der Person machen, die wir heute sind. Es lohnt sich daher, sich selbst auch immer mal wieder zu hinterfragen, einen Schritt zurückzutreten und ein schnelles Urteil nicht leichtfertig zu fällen. Leseempfehlung!
Auf die Ohren
Ein sehr höhrenswerter Podcast, der ein ähnliches Thema bedient ist die investigative Recherche der SPIEGEL-Reporterin Nora Gantenbrink und Investigativjournalistin Maike Backhaus zur Akte Kasia Lenhardt.
https://open.spotify.com/episode/0RlZLVDekf6AT0wGmI4RoG?si=05c1364239f54d3a (Öffnet in neuem Fenster)Wie loslassen gelingen kann
In der heutigen Ausgabe des Inspirations-Letters schreibe ich über das Thema Loslassen. Vor einigen Tagen habe ich bereits einige der Fragen auf Instagram geteilt, die auch Autorin Dr. Irmtraud Tarr in ihrem Buch “Loslassen - die Kunst, die vieles leichter macht” (Patmos Verlag (Öffnet in neuem Fenster)) stellt.
Loslassen kann man jedoch nicht nur Gegenstände, sondern auch Beziehungen, Stimmungen, Gedanken oder beispielsweise alte Glaubenssätze. Stell dir doch dazu einfach mal folgende Frage:
Welche eine Sache möchtest du in der kommenden Woche loslassen?
Dazu möchte ich eine Zen-Geschichte mit dir teilen, welche die Autorin in ihrem Buch beispielhaft verwendet. Diese lautet:
Die zwei Mönche Tansan und Ekido kommen während einer Wanderschaft an einen Fluss. Am Ufer steht ein wunderschönes junges Mädchen in einem Seidenkimono. Sie hat ganz offensichtlich Angst den Fluss zu überqueren, da dieser aufgrund starker Regenfälle bedrohlich angeschwollen ist. Ekido schaute schnell woanders hin. Tansan dagegen nahm das Mädchen ohne zu zögern auf den Arm und trug es durch das Wasser. Am anderen Ufer setze er das Mädchen behutsam ab und beide Mönche gingen schweigend weiter. Es vergingen 15 Minuten, 30 Minuten, eine Stunde, dann platze es aus Ekido heraus. “Was ist eigentlich in dich gefahren? Du hast gegen mehrere Mönchsregeln verstoßen. Wie konntest du das hübsche Mädchen überhaupt beachten, geschweige denn berühren und ans andere Ufer tragen?” Tansan erwiderte ruhig: “Ich habe sie am Flussufer zurückgelassen. Trägst du sie immer noch?”
Diese Geschichte hält uns alle den Spiegel vor. Manchmal im Leben sind wir Tansan. Wir bringen eine Sache zu Ende, lassen den Ballast der Vergangenheit zurück und werden dadurch frei für Neues. Wir fühlen uns zufrieden, befreit und entlastet und können gestärkt weitergehen. Häufig sind wir aber wie Ekido. Wir halten an Vorstellungen, Meinungen, Personen, Gefühlen oder Plänen fest, auch wenn wir tief in unserem Inneren bereits wissen, dass diese unseren inneren Frieden eher vergiften und uns unsere letzten Reserven kosten. Wir vergeuden unsere Kraft, unsere Wahrnehmung verengt sich und unser Denken wird starr.
4 Schritte, um negative Gefühle loszulassen
Schritt 1: Bewusst machen
Wir identifizieren und benennen die Gefühle, die uns keine Ruhe lassen und unser Leben beeinträchtigen.
Schritt 2: Erkennen
Wir erkennen, dass diese Emotionen nur etwas mit uns selbst und nicht mit unserer äußeren Situation zu tun haben. Nicht die anderen müssen sich ändern, damit es uns besser geht, sondern wir müssen sie mit anderen Augen sehen und aufhören sie ändern zu wollen.
Wir klammern uns an unsere eigenen Erwartungen, Illusionen und unrealistischen Ziele. Wenn wir damit aufhören und einen Schritt zurücktreten, die Dinge anders wahrnehmen, kann sich vieles ändern.
Schritt 3: Wir sind nicht unsere Gefühle
Wir machen uns bewusst, dass wir nicht unsere Gefühle sind. Empfinden wir Zorn oder Wut, dann entspricht dies nicht unserem Wesenskern. Wir empfinden in diesem Augenblick Zorn oder Wut. Es ist ein Gefühl, das auch wieder vergeht. Unser innerer Kern bleibt davon unberührt.
Schritt 4: Wünsche loslassen
Wir erwarten häufig, dass wenn sich Dinge ändern - egal ob Partner, Kinder, Job, Kollegen, Chef - dass wir endlich glücklich werden und es uns dann endlich gut geht. Das ist jedoch ein Irrtum.
Nur wenn wir unsere Erwartungen an andere loslassen können, sind wir wieder frei und in der Lage, wirkliche innere Zufriedenheit zu erfahren. Denn solange wir nicht loslassen, sind wir nur eine Marionette, an deren Fäden ein Puppenspieler zieht.
Wenn das Thema für dich spannend ist, dann findest du hier noch weitere Bücher zum Nachlesen. Zusätzlich zum oben bereits erwähnten Buch:
Das kleine Buch vom Vergeben von Kitty Guilsborough (Ü: Karin Weingart)(Heyne Verlag (Öffnet in neuem Fenster))
Loslassen - Der Weg zu einem befreiten Leben von Rosette Poletti und Barbara Dobbs (Ü: Elisabeth Liebl) (Scorpio Verlag (Öffnet in neuem Fenster))
Bücher, die hier gerade auf dem Lesestapel liegen
Bücher, die bei mir auf dem Lesestapel liegen müssen dort nicht zwangsläufig bleiben. Es kann schon einmal vorkommen, dass ich irgendwo ein Buch finde und es unbedingt und sofort lesen muss und ein anderes doch wieder zur Seite lege. Aktuell stehen aber diese hier hoch im Kurs und vielleicht ist auch eines dabei, das dich gerade spontan anspricht.
“Mühlensommer” von Martina Bogdahn (KiWi Verlag (Öffnet in neuem Fenster))
“Mein letztes Jahr der Unschuld” von Daisy Alpert Florin (Ü: pociao und Roberto de Hollanda) (Eisele (Öffnet in neuem Fenster))
“Intuition” von Alexandra Sorgenicht (Goldmann (Öffnet in neuem Fenster))
“High on Life - Du bestimmst, wie du dich fühlst” von David JP Phillips (Ü:Ulrike Strerath-Bolz) (Knaur (Öffnet in neuem Fenster))
Song des Monats
Musik ist für mich unglaublich wichtig. Einer meiner aktuellen Lieblingssongs ist gerade “a moment in the sun” von Amistat. Vielleicht kann er auch dir Freude bereiten.
https://open.spotify.com/intl-de/track/4iOMjNtR3qXzXmjmznqL9Q?si=45b2a9c13652475f (Öffnet in neuem Fenster)“Als ich lernte loszulassen, lernte ich: jemanden zu lieben heißt nicht, an ihm zu hängen. Wer hängt, kann nicht gehen.
Ich sah: jemanden zu lieben, heißt nicht auf ihn zu warten. Wer wartet, erwartet.
Ich erkannte, jemanden zu lieben bedeutet nicht, Pläne zu schmieden. Wer den anderen verplant, ist mit seinem eigenen Haus nicht fertig.” - Mohsen Charifi
Credits: Evgeny Lazarenko via Unsplash.com
Hab eine wunderbare Woche
Ich wünsche dir wieder besseres Wetter, frühlingshafte Momente, immer gute Bücher zur Hand, viel Energie, die Achtsamkeit, die kleinen besonderen Momente wahrzunehmen und alles, was du diese Woche besonders brauchst. Danke fürs Mitlesen.
Petra