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David Jacobs macht Geschichten - Märzlieferung

Hallo zusammen,

heute einmal im Intro keine Betrachtungen zum Weltgeschehen. Trotz Krieg und Erdbeben habe ich mich entschlossen, mich im vorliegenden Newsletter auf Fragen der Literatur zu beschränken. Na ja, fast. Aber lest selbst.

ChatGPT und kein Ende

Eigentlich wollte ich das Thema längst fallen lassen. Aber dann stieß ich auf einen Artikel bei Heise-online, der sich mit den bereits eingetretenen Folgen der Anwendung des Chat-Bots beschäftigt. Die freie Verfügbarkeit des KI-Textgenerators ChatGPT könnte zu einer regelrechten Schwemme an automatisch erstellten Büchern führen. Während auf Amazon schon Hunderte Werke zum Verkauf stehen, bei denen ChatGPT als Mitautor angegeben ist, nimmt ein renommiertes Literaturmagazin aus den USA bereits keine Einsendungen mehr an, weil zu viele offensichtlich aus der Feder einer KI stammen. Unheimlich, das Ganze. 

https://www.heise.de/news/ChatGPT-Hunderte-E-Books-von-KI-bei-Amazon-Problem-fuer-Literaturmagazine-7523281.html (Öffnet in neuem Fenster)

Entwarnung, zumindest was ambitioniertes literarisches Schreiben betrifft, bietet zum Glück Gerhard Henschel in der TAZ. Er bat ChatGPT, Martin Schlossers Erlebnisse beim Weihnachtsfest des Jahres 1996 im Stil der bekannten Martin-Schlosser-Romane zu schildern. Dazu muss man wissen, das die Romane dieser Buchreihe von ihm selbst verfasst wurden. Das Ergebnis, zu dem ChatGBT ist nun dermaßen beruhigend dürftig, dass zumindest die Hoffnung besteht, der Schreibknecht brauche zumindest noch ein paar Monate Training, bis er seine Aufgabe so gut bewältigt, dass selbst ausgefuchste Lektoren unsicher sind, ob der ausgespuckte Text nicht doch von Gerhard Henschel selbst verfasst sein könnte ...

https://taz.de/Die-Wahrheit/!5914067/ (Öffnet in neuem Fenster)

Kunst-Hotline gegen den Hass

Es gibt tatsächlich eine Telefonzelle, die hasserfüllte Mitmenschen zum Anruf und damit zur Triebabfuhr einlädt. Spezifische Hassformen haben Durchwahlen, unter denen es literarisch-witzige Auseinandersetzungen mit den vielen unterschiedlichen Formen dieses Gefühls gibt. Die Hotline gegen den Hass ist ein von Regisseurin Elena Bakirova inszenierter Kummerkasten. Die anrufende Person wird mit einer literarischen Antwort auf unterschiedliche Formen und Auslöser des Hasses verbunden. 

Man muss allerdings bis nach Graz fahren, um dieses Angebot nutzen zu können, denn es handelt sich um eine Kunstaktion des dortigen Schauspielhauses. Wer den weiten Weg noch scheut, kann sich zumindest unter folgendem Link informieren, ob die weite Reise nicht doch hilfreich sein könnte:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/heilende-worte-literarische-hotline-gegen-hass-in-graz-dlf-kultur-df111225-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Leseclubfestival in Bonn

Einen einmaligen Literaturkreis bietet das Literaturhaus Bonn am 24.03.23  an. Ihr entscheidet euch für eines der drei im Vorfeld ausgewählten Bücher, bezahlt, bekommt das Buch zugeschickt und trefft euch zum Termin für ein moderiertes Gespräch mit Gleichgesinnten, die das Buch ebenfalls gelesen haben, in der Brotfabrik. Zur Auswahl stehen: "Keine gute Geschichte" von Lisa Roy, "Väter", vom Paul Brodowsky, sowie "Die Summe des Ganzen" von Steven Uhly.
Interessiert?

Dann klicke hier: 

https://www.leseclubfestival.com/programm/stadt:bonn#programm (Öffnet in neuem Fenster)

Offene Lesebühne in Bonn

In der Atelierbühne in Bonn-Beuel sind die Tapetenpoeten beheimatet. Alle zwei Monate bieten sie dort die Möglichkeit in intimer und entspannt-charmanter Atmosphäre eigene Texte zu Gehör zu bringen. Die nächste offene Lesebühne findet am Dienstag, den 07. März 2023 um 20:00 Uhr statt. Nähere Infos unter: TapetenPoeten – Lesebühne im Theater Atelierbühne Bonn-Beuel. Gerne lädt man bei der Atelierbühne auch zu weiteren Veranstaltungen ein. Einen Blick ins Programm bietet folgender Link: Atelierbühne Bonn - PROGRAMM (atelierbuehne.de) 

Man kann die Örtlichkeiten aber auch für Workshops und andere Anlässe mieten. 

http://www.atelierbuehne.de/PROGRAMM/ (Öffnet in neuem Fenster)

Ach du fette Maus

Ärger um die Herausgabe einer stark geglätteten Fassung der  Bücher von Roald Dahl:
Ist es nun ein genialer Werbetrick oder das Einknicken vor einer mit Political Correctness bewehrten Cancel Culture? Die Frage muss sich letztlich jede selbst beantworten. Auf alle Fälle ist die Ankündigung des Puffin Verlags, die Kinderbücher Roald Dahls in einer stark geglätteten Fassung herauszubringen, der große Aufreger im Netz und in den Feuilletons. Roald Dahl ist auch in seinen Kurzgeschichten für Erwachsenen genial aber umstritten. 2020 hatte sich seine Familie für antisemitische Kommentare Roald Dahls entschuldigt und gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass Roald Dahl, so wie er es in seinen besten Zeiten und seinen schlimmsten Zeiten getan habe, dazu beitragen könne, sich an die bleibende Wirkung von Worten zu erinnern. Der Penguin Verlag hat nun seinerseits angekündigt, noch in diesem Jahr 17 Werke des britischen Schriftstellers Roald Dahl in der Originalversion herauszubringen. Ich bin gespannt, wann sich Sensivity Reader die Bibel vornehmen. Auf ihre Vorschläge zu einer entschärften Fassung der skandalösen Isaak Erzählung aus dem Alten Testament bin ich heute schon gespannt. Ein gut informiertes und aufschlussreiches Feature von Sarah Hucal zu den Aufregungen um Roald Dahl könnt Ihr hier lesen: 

https://www.dw.com/de/roald-dahl-neufassung-gespr%C3%A4ch-%C3%BCber-sensitivity-reading/a-64801357 (Öffnet in neuem Fenster)

Auf mögliche Fehlschlüsse und Missverständnisse, die dem wohlgemeinten Rat einer Textentschärfung zugrunde liegen, weißt Philipp Hübl hin: 

https://www.deutschlandfunkkultur.de/roald-dahl-neuauflage-kommentar-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Aufstieg eines Möbelstücks

In Zeiten der Videokonferenzen bieten wir durch den gewählten Bildausschnitt oft tiefe Einblicke in unsere privaten Welten. Damit führt die Kameraposition  zu einer Aussage über uns selbst. Und der Kapitalismus wäre nicht der Kapitalismus, wenn sich nicht sogleich Menschen finden ließen, die diese Chance, sich in Szene zu setzen, vermarktungsstrategisch optimieren wollen. Auf wissenschaftlicher Grundlage, natürlich. Prof. Dr. Corinna Norrick-Rühl jedenfalls, hat den prestigeträchtigen Aufstieg des Bücherregals und die die Privilegien des privaten Buchbesitzes unter die Lupe genommen. Neugierig geworden? Dann einfach hier klicken: 

https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=12949 (Öffnet in neuem Fenster)

Martenstein dagegen spottet, dass sich bereits Kuratoren finden ließen, die die gezeigten Buchrücken so zusammenstellen, dass zuverlässig der gewünschte Eindruck geschunden und die Bildungsbeflissenheit der Auftraggeber optimiert dargestellt werden: 

https://www.ndr.de/kultur/Martenstein-ueber-Eindruck-von-Buecherregalen-,audio1320228.html (Öffnet in neuem Fenster)

War der ganze Corona-Kram nur ein wirrer Traum? 

Neblig die Erinnerung an dieses teils gelockdownte, geshutdownte Zwischenspiel, die C-Krise, getaktet in 200er-Inzidenz, 15-Minuten-Regel, 2G-Bändchen, 3G-Nachweis und 7-Tage-Mittelwert. Zeiten, in denen wir noch einmal neu zählen lernten. Die Pandemie jedenfalls hat Spuren in unserer Sprache hinterlassen, denen nun das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache nachgeht. Mehr als 2.500 Wörter hat man dort gesammelt, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind. Geplant ist ein Wörterbuch zur Corona-Sprache. Einen witzigen Artikel dazu hat Juliane Bergmann in NDR Kultur veröffentlicht. 

https://www.ndr.de/kultur/Geplantes-Corona-Woerterbuch-Der-Schnutenpulli-geht-die-Poesie-bleibt,coronawoerterbuch102.html (Öffnet in neuem Fenster)

Und welche Worte wurden nun dort so zusammengetragen? Nun einfach alles, was sich zwischen A wie Abendlockdown und Z wie Zweitimpfling so denken und verlautbaren lässt. Die Fundstelle: 

https://www.owid.de/docs/neo/listen/corona.jsp (Öffnet in neuem Fenster)

Wie Literatur von Erdbeben erzählt

Beim Erdbeben in der Türkei und Syrien sind Zehntausende gestorben. Auch in der Literatur geht es immer wieder um Erdbeben – zum Beispiel bei Heinrich von Kleist, Esther Kinsky oder Robert Byron. Das beeinflusst auch unsere heutige Sicht auf die Beben. Mehr dazu liefert das kurze Feature von Maike Albath in Deutschlandfunk Kultur.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/erdbeben-in-der-literatur-dlf-kultur-39112a7f-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Eine rein literarisch Betrachtung wird der Not der Menschen in den betroffenen Gebieten nicht gerecht. Daher erlaube ich mir, auf den Spendenaufruf von Ärzte ohne Grenzen zu verweisen. Auch dieses Jahr werde ich für meinen Teil die Gewinne aus meiner freiberuflichen Tätigkeit als Coach dorthin überweisen. 

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/spenden/retten-sie-mit-ihrer-spende-leben?utm_source=adwords&pc=A_A-Brand_aerzte-ohne-grenzen-fluechtlinge&pk=%C3%A4rzte%20ohne%20grenzen%20fl%C3%BCchtlinge&gclid=EAIaIQobChMI0oeFlOrH_QIV0vl3Ch1j8ABJEAAYASAAEgK1XvD_BwE (Öffnet in neuem Fenster)

Aus meiner kleinen Nische in der großen Welt der Literatur

Meine Kurzgeschichte "Käfige" ist in dem Online Magazin für Kunst, Kultur und Literatur erschienen. Ihr findet sie im Netz unter 

https://kunstkulturliteratur.com/2023/02/21/kafige/ (Öffnet in neuem Fenster)

Wer neugierig ist, kann in dem Magazin noch ein wenig herumstöbern und auch andere Autoren entdecken.
Für den 06.09.23 ist eine Nachmittagslesung im Mittwochscafé des Haus Heisterbach im 7Gebirge geplant.
Am 16.06.23 werde ich zusammen mit Schreibfreund*innen aus unserer "Schreibsalon-Gruppe"  eine Abendlesung bei dem Oberkasseler Wohnprojekt der "Wohngefährten" gestalten.
Die Lesung im Eselstall in Königswinter wird am 09.06.2023 stattfinden. Dort werden René Klammer und ich eigene Geschichten zum Besten geben. Nähere Infos folgen, sobald die entsprechenden Flyer oder Plakate fertig sind. Nachdem ich als bald frischgebackener Rentner etwas mehr Zeit zur Verfügung habe, bin ich auf Facebook zurückgekehrt und werde dort in kürzeren Abständen vor allem zu literarischen Themen posten. Wer Interesse hat und sich anfreunden möchte, findet mich dort unter 

https://www.facebook.com/david.jacobs.921 (Öffnet in neuem Fenster)

Texte des Monats

Den Gast-Text der Woche steuert meine Schreibfreundin Christina Schoch bei. Er trägt den schönen Titel: "Sterben oder zur Tür gehen" und hat mich gleich beim ersten Hören begeistert.

https://1drv.ms/b/s!AiYYIp8zGomXnD0QMLXvh4fSviKL?e=sufTr7 (Öffnet in neuem Fenster)

Von meiner Seite gibt es eine ganz frische Geschichte mit dem Titel "Gernots letzter Einsatz". Ein  aktueller Text aus der Sparte "Nahe Zukunft", bei der ich versuche aktuelle Tendenzen konsequent zu Ende zu denken.
Wer sie lesen möchte klickt hier: 

https://1drv.ms/b/s!AiYYIp8zGomXnD4Vs_aR_cUypnpZ?e=fxYv1L (Öffnet in neuem Fenster)

Schreibvorschlag

Schreibe eine Geschichte, die in der nahen Zukunft spielt. Vielleicht 2028. Suche dir eine Thema, das dich heute beschäftigt und versuche die wahrscheinliche Entwicklung vorwegzunehmen. Wie wird sich deine Ausgangsfrage weiter entwickeln? Versuche das Ganze pointiert zuzuspitzen.

Aufwiederlesen!

David Jacobs 

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