Gegen oder mit der KI arbeiten? (Newsletter)
Lebst du vom Texten? Ist also dein Job in Gefahr? Ich glaube nicht. Aber schau selbst, was eine Künstliche Intelligenz produzieren kann.
Newsletter vom 2. Oktober 2022

Etwas lustlos habe ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder auf die Entwicklung von KIs für die Text-Erkennung und die Text-Erstellung geblickt. Natürlich sah ich die Gefahr: Wenn eine Künstliche Intelligenz ordentlich schreiben kann, würde das für viele Texter:innen den wirtschaftlichen Ruin bedeuten. Doch wie soll den ein Computer gut schreiben können?
KI-Texterkennung können wir bei Google bei der Arbeit beobachten: Die Suchmaschine erkennt mittlerweile hervorragend, wer zu welchem Thema in welcher Qualität schreibt. Da kommen allerdings noch weitere Faktoren hinzu – also muss Google nur den Inhalt (nicht den Stil) und unter anderem den Sprachwortschatz bewerten. Analysieren ist einfacher als produzieren.
Also, abwarten. Habe ich mir so gedacht.
Falsch gedacht. Durch einen Hinweis habe ich heute wieder ein Tool besucht. Neuroflash (Öffnet in neuem Fenster), mit dem heute schon ziemlich erfahrene Marken arbeiten. Ich schätze mal, dass die darin vor allem SEO-Texte und einfache Newsletter und Postings schreiben. Und dass diese Texte auch von Menschen nochmals gelesen werden. Denn natürlich ist der Text, den ich mir in weniger als zehn Minuten (inklusive Anmeldung) habe generieren lassen, nicht perfekt. Er hat wenig Rhythmus, verwendet nicht immer die treffenden Wörter und enthält sogar Fehler.
ABER: Der Text ist besser als so manches, was ich von professionellen Autor:innen in der ersten Version lese. Hier findest du den Text. (Öffnet in neuem Fenster)
Und, hey: Du bekommst dort 20.000 Wörter für 29 € im Monat. Ein sensationeller Preis, den kein Mensch anbieten kann. Und, leider, werden Texte immer noch häufig nach Länge bezahlt.
Was tun? Ich habe da zwei Strategien für dich. Die ich aber auch nur deshalb hier aufschreibe, weil wir unter uns sind:
Nimm keinen SEO-Text-Auftrag mehr an, sondern suche Kunden, die echte Qualität wollen und diese auch erkennen. Und dann schreibe so genial gut, wie du noch nie geschrieben hast.
Nimm jeden schlecht bezahlten Text-Auftrag an und lass dir die erste Version von einer KI schreiben. Die übernimmt für dich die Recherche, den ersten Text-Entwurf und du baust nur noch die Fehler aus.
Ehrlich gesagt hoffe ich, dass du im Team "Qualität" bist – sonst war das vermutlich der letzte Newsletter von mir, den du liest. Aber mit der "Masse machen"-Strategie kannst du vielleicht deinen Job sichern.
Der richtige Redaktionsplan für dich
Beide Teams werden eins benötigen: einen Redaktionsplan. Egal, ob du Einzelschreiber:in oder in einem großen Content-Marketing-Team bist: Ohne Planung ist es nicht professionell. Deshalb habe ich drei Ausprägungen von Redaktionsplanungs-Tools (Öffnet in neuem Fenster)beschrieben. Ganz nebenbei findest du darin auch meinen Plan (Öffnet in neuem Fenster) – den ich von nun an mit dir teile.
Und nun?
Das war es für diese Woche. Ich bin viel unterwegs, deshalb. Hoffentlich habe ich dir genug zu denken gegeben. Ganz am Schluss will ich noch betonen, dass ich mich natürlich über Abonnent:innen freue. Ich lasse noch die preiswerte Mitgliedschaft weiterlaufen – weil ich keine Zeit hatte, das anders zu organisieren.
Einen persönlichen Wunsch habe ich an dich: bleibe aufmerksam! Alles um uns herum ist ein ziemliches Kuddelmuddel. Vergiss bei all dem nicht, genau hinzuschauen. UND vergiss den Spaß nicht!
Eric
P.s.: Weil ich euch ja nun auf meinen Themenplan schauen lasse, in dem ich auch die Öffnungs- und Klickrate dokumentiere habe ich diese gerade nochmals kontrolliert. Und siehe da, selbst bei den älteren Ausgaben sind die Zahlen noch einmal kräftig nach oben gegangen. Oder, anders gesagt: Manche (rund 10 Prozent) von euch haben den Newsletter erst Wochen später gelesen. Kann mir das jemand erklären?