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Gut gegliedert

Es ist natürlich nicht so, dass "fürs Digitale schreiben" und "für Papier schreiben" zwei völlig unterschiedliche Tätigkeiten sind. Allerdings gibt es einige herausragende Unterschiede. Einer davon ist die Gliederung von Artikel.

Die redaktionelle Reise als Umweg

In der vergangenen Woche habe ich meine Gedanken zur Gliederung von Digital-Artikeln gesammelt. Das Ergebnis hier. (Öffnet in neuem Fenster) Dabei ist mir aufgefallen, was die Print-Autor:innen in den vergangenen Jahren von den Online-Autor:innen gelernt haben: Selbst in traditionellen Magazinen und Zeitungen musst du keine vollständigen Artikel mehr lesen. Auch die gedruckten Texte sind nun übersichtlicher sortiert.

Dabei wäre das gar nicht immer nötig. Denn wer ein "klassisches, redaktionelles" Angebot in der Hand hält, verhält sich anders als Gelegenheitsbesucher, die zum Beispiel über Google kommen.

Nehme ich nämlich eine Zeitung zur Hand, spüre ich eine durchaus hohe Verbundenheit; und sei es nur, weil ich das Heft nicht sofort gegen die Konkurrenz austauschen kann (falls ich nicht gerade in einer ärztlichen Praxis sitze). Also erlaube der Redaktion, mich auf eine redaktionelle Reise zu nehmen. Ich lese Sachen, von denen ich vorher nichts wusste – und ich genieße das.

Das gilt übrigens auch auf digitale Abo-Inhalte oder das Verhalten beim Nachrichten-Bingen auf SPON und SZ.

Der häufigste Einstieg auf einen digitalen Inhalt ist dagegen grundsätzlich kritischer und fokussierter: Dann ich bin meist über eine Frage eingestiegen, die ich vorher bei Google eingegeben habe und die mir beantwortet werden soll. Ich verlange dann JETZT eine verständliche Antwort. Jede redaktionelle Reise ist dann nur ein lästiger Umweg.

Also ist es nur logisch, dass eine redaktionelle Reise, etwa durch eine Reportage, ganz anders aufgebaut werden muss als ein Ratgeber-Artikel in einem Digitalmagazin. Und deinen szenische Einstieg kannst du gleich mal vergessen.

Dies vorab. Denn das Ergebnis meiner Gedanken zur Gliederung von Digital-Artikeln kannst du hier auf dem Contentman lesen (Öffnet in neuem Fenster).

Ja, da ist etwa in der Mitte eine Zahlschranke. Allerdings kannst du die Inhalte 30 Tage lang kostenlos "testen". :-)

Die KI briefen

Meinen – viel zu langen – KI-Promting-Artikel (Öffnet in neuem Fenster) habe ich um ein kleines, aber hilfreiches Detail ergänzt. Damit ihr das darin nicht suchen müsst, hier in aller Kürze:

KI benötigen genaue Anweisungen, in welchem Stil sie schreiben sollen. Erst dann können sie ihre sprachliche Stärke richtig zeigen. Doch genau das ist eine Hürde, über die viele stolpern: Wie wollen wir den richtigen Stil richtig beschreiben? Mit "schreibe einen Blog-Beitrag"? Oder "formuliere unterhaltsam, mit wenigen Adjektiven und elegant"? Es dauert ziemlich lange, um sich damit dem gewünschten Stil zu nähern.

Mein Tipp, um diese Zeit zu sparen: Frage dich, wer diesen Text optimal schreiben würde: "ein Autor von Krimi-Romanen", "ein Deutschlehrer in der Grundschule", "ein CEO auf LinkedIn". Damit verdichtest du die Information für die KI und in vielen Fällen kann sie diese Schreib-Rolle gut kopieren.

Übrigens: Ich habe gerade nicht gegendert, weil das die KI verwirren würde. Leider.

Und seien wir froh, dass die Texte aus der KI trotzdem noch viel Nacharbeit benötigen. Sonst bräuchte es ja uns nicht mehr.

Newsletter-Empfehlung

Hier noch ein Newsletter, von dem ich in den vergangenen Wochen ein Fan geworden bin. Und ich wünsche mir, dass alle Autor:innen die TextHacks von Anne-Kathrin Gerstlauer lesen und lernen. Dann werden die Maschinen bald lernen, dass sie uns nicht ersetzten können!

https://texthacks.substack.com/ (Öffnet in neuem Fenster)

Bis bald dann

Eric

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