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#66 Weihnachten im Metaversum

Worin liegt der Zauber des Metaversums? Wie die Religion ins Gaming kommt, warum gerade die großen alten Geschichten das Metaversum so anziehend machen – und an welcher Stelle die „Star Wars“-Mythologie ihren Zauber verloren hat. In der Weihnachtsfolge schlägt Michael Carl die Brücke zwischen Glauben und Gaming, zwischen Mythos und Metaversum. Im Gespräch: Der Fundamentaltheologe, Diakon und Gamer (und Landwirtschaftsmeister und Betriebsrat und Donaldist und und und) Christian Wessely aus Graz.

Playstation anschließen, Controller parat legen, aber erst: Podcast!

Diese Woche in der Zukunft:

Worin liegt der Zauber des Metaversums? Warum lassen wir uns hineinziehen in eine digitale Welt und warum geben wir die sichere Überzeugung, dass diese digitale Welt nicht handfest real sein kann, bereitwillig an der Pforte ab? An der Anziehungskraft digitaler Welten besteht ja kein Zweifel – nicht erst, seit Facebook sein Mutterunternehmen in Meta umbenannt hat und voll auf die Entwicklung eines Metaversums setzt. Was ein Metaversum werden kann, war Thema von Episode 58 (Öffnet in neuem Fenster) unseres Podcasts.

Christian Wessely (Öffnet in neuem Fenster) ist Professor für Fundamentaltheologie und forscht seit vielen Jahren zu Games, Medien und Religion. Er sagt: Es ist nicht die Technik allein. Das System entscheidet – und zum System tragen neben der schlichten Technologie auch die Stoffe, die Avatare, das Verhalten der anderen Gamer bei. Am Ende kann uns ein verpixeltes uralt-Game genauso in den Bann schlagen wie Zuckerbergs Visionen einer volldigitalisierten und maximal realitätsnahen Umgebung.

Für Christian ist der Gedanke der menschlichen Ohnmachtserfahrungen zentral. Wir alle erleben immer wieder: Das, was wirklich wichtig ist, steht nicht in unserer Verfügung. Viele entscheidende Aspekte unseres Lebens können wir nicht kontrollieren. Christian sagt: Das betrifft sogar die Mehrheit der Themen unseres Lebens.

Auch deshalb ist Gaming so anziehend. Gaming ist letztlich eine Verhaltensweise, Gaming tröstet, baut auf, hilft mir beim Verorten in der Welt. Hier kann der Gamer Kontrolle erfahren. Ist Gaming damit eine Form der Erlösung? Es wirkt so, zugleich: Auch die großartigste Spielwelt lebt vom Unverfügbaren. Fallen SSD und Internetanschluss aus, fällt die Erfahrung der Macht.

Zu Gast in dieser Woche:

Christian Wessely (Öffnet in neuem Fenster), Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Graz, Gamer, Landwirtschaftsmeister, Diakon, Betriebsrat, Donaldist

Christian ist einer der Herausgeber des Journal for Religion, Film and Media. www.jrfm.eu (Öffnet in neuem Fenster)

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