Bayer mit 4:3 auf Bayern-Jagd
(Öffnet in neuem Fenster)Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Bayern München verliert im März fünf Punkte gegen zwei Abstiegskandidaten in der Bundesliga: beim 2:3 gegen den VfL Bochum und beim 1:1 bei Union Berlin. Aber den Tabellenführer kratzt das nicht. Sein Vorsprung ist so groß, dass Sport1 besorgt fragt: “Wieder 11 Jahre Münchner Meister-Abo?”
Tatsächlich ist die Gefahr groß. Der FC Bayern wird nicht nur die Mannschaft aufmotzen, sondern sich bei der direkten Konkurrenz bedienen (Wirtz?), was dann gleich einen doppelten Effekt hätte: erstens Stärkung des eigenen Kaders und zweitens Schwächung des Rivalen. Man kennt die Methode seit Jahren.
Die Bayern müssen nicht mal besonders kreativ bei der Kadergestaltung sein, damit die Wahrscheinlichkeit eines nationalen Titelgewinns ins Absurde steigt. Die Verfolger stellen sich regelmäßig selbst ein Bein. Man braucht ja nur auf Borussia Dortmund schauen und die Rückkehr ins Mittelmaß.
Was die Dortmunder als erklärter Bayern-Jäger seit zehn Jahren fabrizieren, ist mit Trainerwechseln, Formschwäche und Umbruch nicht mehr zu erklären. Der Absturz überfordert jeden Menschenverstand: Der zweitteuerste Kader der Liga hat diese Saison mehr Niederlagen als Siege in der Bundesliga-Bilanz.
Da würde ich mich als Bayern-Boss kaputtlachen. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat’s ja unter der Woche bei der Talkshow “Maischberger” offen zugegeben (Öffnet in neuem Fenster). Borussia Dortmund bereite ihm momentan keine Sorgen: “Ist mir ziemlich egal.” Noch muss man abwarten, was aus Meister Bayer Leverkusen wird (Öffnet in neuem Fenster).
Noch fehlt mir die Fantasie, mir nach dem spektakulären Bayer-Sieg beim VfB Stuttgart (4:3) vorzustellen, dass der Titelkampf noch spannend wird. Der Rückstand beträgt aber nur noch sechs Punkte. Acht Spiele sind noch zu spielen - Bayer Leverkusen müsste aber jetzt noch durchziehen.
Aufmerksame Leser merken es: Ständig baue ich das Wort “noch” in meinen Sätzen ein, weil in den vier Buchstaben so viel Hoffnung steckt. Das Wort “noch” ist das Versprechen, dass nichts entschieden ist und der restliche Saisonverlauf ein paar Wendungen bereithalten könnte.
Nur so viel muss man zugeben: Wenn sich die Bayern-Konkurrenz nicht bald zusammenreißt und zumindest alle Spiele gewinnt, die man gewinnen muss, werden die Bayern immer leichtes Spiel haben und in der Bundesliga nach Belieben durchmarschieren. Hat auch Alex Steudel festgestellt - siehe Kolumne.
Einen ergrauten Montag wünscht
Euer Pit Gottschalk
Diese Woche ist Länderspielpause! Heißt für Fever Pit’ch: Der Newsletter macht ebenfalls ein paar Tage Pause. Wir melden uns rechtzeitig zurück, wenn es Erkenntnisse zu den zwei Italien-Länderspielen in der Nations League gibt. Alle aktuellen Informationen gibt es jederzeit 24/7 unter www.feverpitch.de (Öffnet in neuem Fenster).
⚽️ Stolperfallen, wohin man auch schaut
https://youtu.be/FPJvFwroWNE?si=bypJtvdzkqeiRLxi (Öffnet in neuem Fenster)Von Alex Steudel
In dieser Bundesliga-Saison läuft alles anders als sonst. Keine Top-Mannschaft hat bisher so richtig überzeugt. Vorjahres-Vizemeister VfB Stuttgart und Champions-League-Finalist Borussia Dortmund leisten sich Gesellschaft im Tabellennirvana, RB Leipzig bewegt sich stets am Rande einer Trainerentlassung und ist Fünfter.
Auch der Deutsche Meister Leverkusen hält meist sicheren Abstand zu seiner alten Form – Wendemanöver nach oben wie gestern das 4:3 in Stuttgart ausgenommen. Und Tabellenführer Bayern hat mehr Aussetzer als ein Käfer, Baujahr '69. Die Münchner holten zuletzt gegen einen Abstiegskandidaten wie Bochum und bei Union Berlin in Summe nur einen Punkt. Sie stehen zwar im Viertelfinale der Königsklasse, haben aber schon sechs Saisonspiele verloren.
Kurz: Keiner der ersten Fünf des Vorjahrs (Bayer, VfB, Bayern, Leipzig, BVB) ist so richtig gut. Die Folge: Wir interessieren uns plötzlich für Vereine wie Mainz und Augsburg. Sogar die Mönchengladbacher sind Siebter. Was machen die da oben?
Die Spitze wird stumpf. Ist das schlecht, oder ist das traurig?
Antwort: Es ist auf jeden Fall besser als 15 Bayern-Meistertitel am Stück. Der angenehme Nebeneffekt ist nämlich, dass plötzlich Helden geboren werden, wo wie sie nie erwartet hätten.
(Öffnet in neuem Fenster)Augsburg und Torwart Finn Dahmen etwa. Seit 614 Minuten ist der FCA ohne Gegentor – das ist die fünftlängste Weiße-Westen-Serie der Bundesligageschichte. Am nächsten Spieltag könnte Dahmen sogar an Oliver Reck/Bremen und Koen Casteels/Wolfsburg vorbei auf Platz drei hechten. Dann hätte er schon Oliver Kahn (803) und Spitzenreiter Timo Hildebrand (885) im Visier.
Bei einem Klub wie Augsburg kommt sowas bestimmt sofort in die E-Mail-Signatur.
Die Neue-Helden-Liga feiert auch einen wie Tim Kleindienst. Früher trotz seiner 1,94 Meter ein recht unscheinbarer Mittelstürmer aus Heidenheim, steht der Gladbacher heute mit 15 (!) Ligatreffern auf Platz drei der Torjägerliste und ist Nationalspieler. Er hat sogar Tattoos.
Kleindienst ist ein richtiger Neuner, der nach seiner Einwechslung beim Stand von 0:1 im WM-Viertelfinale in der Not die Bälle reinmogeln kann, damit die seltsamen Schirientscheidungen der Engländer nicht so ins Gesicht fallen.
Mehr Helden gefällig? Jonathan Burkardt trifft kleindienstmäßig, aber in Mainz. Dort – Achtung: Noch ein Held! –, wo sie bereits die Bronze für ein Bo-Henriksen-Denkmal schmelzen, weil der Trainer den Klub auf eine Weise in Richtung Champions-League-Level geführt hat, dass die Fan schon sagen: "Thomas ... who? Jürgen... wer?"
Die Liga-Spitze schwächelt? Das hat auch seine Vorteile. Genießen wir den Moment. Denn er ist bestimmt irgendwann wieder vorbei.
Steudel-Kolumnenbuch signiert – hier gibt es das!
Steudel-Kolumnen gibt es auch als Buch. Titel: Alarmstufe Bayern! Die 120 besten Geschichten eines kuriosen Fußballjahres, 319 Seiten, 15,99 Euro: Hier bestellen! (Öffnet in neuem Fenster) Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de (Öffnet in neuem Fenster)
⚽️ Immer wieder sonntags
https://youtu.be/yZf4KTwnO0I?si=UHwvgun2ri63CiJP (Öffnet in neuem Fenster)4:3! Leverkusen nutzt Bayern-Vorlage spektakulär spät (Öffnet in neuem Fenster)
https://youtu.be/SdWnnw0njQk?si=jGJj3mdXEqcCDlms (Öffnet in neuem Fenster)Banner-Eklat in Bochum: Frankfurt entschuldigt sich (Öffnet in neuem Fenster)
https://youtu.be/D4bMO5S0aAI?si=5whBRlopwJgJnlL- (Öffnet in neuem Fenster)⚽️ Heute im Fernsehen
(Öffnet in neuem Fenster)⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/9w1OXwbGdX4?si=yQZ_BzLnCNdRGkTx (Öffnet in neuem Fenster)Auch Völler und Löw reden mit
Der FC Bayern träumt von einer Verpflichtung von Florian Wirtz. Die große Frage lautet: Wie kriegt man den Transfer überhaupt finanziert? Walter M. Straten malt in seiner Bild-Kolumne „Die Lage der Liga“ zwei Szenarien aus, wie ein Wirtz-Transfer realistisch zu stemmen wäre. DFB-Sportdirektor Rudi Völler und Ex-Bundestrainer Jogi Löw sprechen über den Ausnahmespieler und verraten, wie sie die Situation um Wirtz sehen. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
⚽️ Was sonst noch so los ist
https://rp-online.de/sport/fussball/borussia/gladbach-europapokal-coup-ist-drin-hochsprung-statt-limbo_aid-125271845 (Öffnet in neuem Fenster)BVB-Bosse müssen Farbe bekennen (Öffnet in neuem Fenster) (Sport1)
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⚽️ Alle mal herschauen
(Öffnet in neuem Fenster)Bundestag: Sportausschuss für Hinterbänkler
Von Gerd Thomas
Wem sagen diese Namen etwas? Frank Ullrich, Fritz Güntzler, Philip Krämer, Philipp Hartewig, Jörn König, Andre Hahn, Jasmina Hostert, Jens Lehmann, Marcel Emmerich, Bernd Reuther, Klaus Stöber, Bettina Lugk, Stephan Mayer, Tina Winkelmann, Sabine Poschmann, Johannes Steiniger, Christian Schneider, Dieter Stier und Herbert Wollmann.
Fußballinteressierte rufen sofort: "Jens Lehmann!"
Allerdings handelt es sich beim dem hier Aufgeführten nicht um den ehemaligen Nationaltorhüter, sondern wie bei allen anderen Personen um einen Abgeordneter im noch amtierenden Sportausschuss des Deutschen Bundestags. Dem einen oder anderen mag noch der Ausschussvorsitzende Frank Ullrich in Erinnerung sein.
Jetzt braucht der Sportausschuss eine neue Ausrichtung.
