Das neuste im Kicker

Meine lieben Buddys,
es ist Montag, und heute gibt es schon wieder mal exklusiv und nur für Euch Buddys eine Kolumne, die ich soeben im Fußballfachmagazin „der kicker“ veröffentlicht habe.
Wer außerdem mehr von meinem Fußballsachverstand hören möchte, dem empfehle ich den Podcast -> „Die Zeugen Libudas (Öffnet in neuem Fenster)“
Viel Spaß und eine schöne Restwoche wünscht Euch
Euer HG
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Bekanntlich bin ich ja nicht nur Schalke-Fan, sondern ich bin auch Schalker. Will sagen, ich bin im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke aufgewachsen, gegenüber vom alten Stadion Glück-Auf-Kampfbahn. Da habe ich meine Kindheit verbracht, und das hat mich geprägt. Ich sag immer: Was Konrad Lorentz für die Gänse ist, ist Schalke für mich.
Und ganz gleich, ob man Schalke-Fan oder auch Schalker ist, in beiden Fällen ist man auch automatisch Kumpel und Malocher. Wobei man auf Schalke gerne übersieht, dass Filgranfüsse wie Möller, Lincoln oder Raul vermutlich mehr malocht haben, als so mancher Grätsch- und Bodychecker, und mehr als der Autor dieser Zeilen mit Sicherheit.
Und wenn man Kumpel und Malocher ist, dann ist man automatisch auch einer von 1000 Freunden. So jedenfalls singen wir es in unserem Vereinslied. Wobei ich mich allerdings frage, wann diese Strophe endlich mal gendergerecht umformuliert wird in „1000 FreundInnen“. Oder zumindest in eine gewerkschaftliche Formelvariation: „1000 Freundinnen und Freunde“. Das wäre vor allem rythmisch nicht uninteressant.
Und Apropos Gewerkschaft: Wenn man einer von 1000 Freunden, Freundinnen, Befreundeten und noch Anzufreundenden ist, dann ist man seit Neustem auch Genosse. Aber nicht automatisch, sondern wenn man entsprechende Anteile an unserem Stadion erwirbt. Was ich gemacht habe. Und das ist wirklich ein Knüller. Denn das heißt, dass der Sitzplatz, auf dem ich unsere Heimspiele verfolge, jetzt sogar mir gehört.
Oder vielleicht sogar der Sitzplatz vom Vorstand oder Aufsichtsrat. Das wäre sogar noch Knüllerer. Wenn mir die strategische Ausrichtung des Vereins nicht passt, dann gehe ich während des Spiels zu denen hin, und sage: „Bitte schön, können Sie hier mal frei machen? Sie sitzen nämlich auf meinem Eigentum.“
Oder noch Knüllerer wäre, wenn der Sitzplatz, der mir gehört, sich auf der Einwechselbank befindet. Dann geh ich in der Halbzeitpause hin, und sage dem entsprechenden Spieler: „Hallo, aufstehen und warmmachen. Aber zackig!
Aber am Allerknüllererersten wäre natürlich, wenn der Trainerstuhl mir gehört. Wenn ich da nach Abpfiff hingehe, bekäme der Begriff „Schleudersitz“ eine ganz neue Bedeutung. Grade auf Schalke.