Zum Hauptinhalt springen

Gesellschaft und Gewalt

Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Gewalt bricht nicht aus.

Hallo, und willkommen, zu einem Artikel bei »Aufklärung tut Not«,

eine Gesellschaft ohne Gewalt ist mehr als wünschenswert. Das gilt im öffentlichen Raum und besonders innerhalb der Familie.

Ein Artikel bei der Tagesschau (Öffnet in neuem Fenster) setzt sich mit diesem Wunsch auseinander.

Leider begeht der Artikel die alten Fehler.

https://www.tagesschau.de/wissen/gewaltfrei-leben-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Es gibt keine Gewaltausbrüche

Es beginnt bereits in der Überschrift:

Gewalttaten gehören zu unserem Alltag. Aber müssen wir wirklich mit Gewalt leben? Welche Faktoren das Gewaltpotenzial erhöhen - und wie man eigene Gewaltausbrüche verhindert kann.

Da ist von Gewaltausbrüchen die Rede. Doch die gibt es nicht. Bei Gewalt handelt es sich nicht um etwas, das ausbricht, wie beispielsweise ein Vulkan. Gewalt erzeugen wir, wenn wir uns verhalten; und zwar auf eine Weise, mit der wir eine andere Person körperlich verletzen. Mit Gewaltverhalten erzeugen wir Gewalt. Wir führen unseren Arm zurück und führen ihn dann zielgerichtet gegen eine andere Person, oder auch beide Arme oder ein Bein, wenn wir jemanden treten.

Newsletter

❗Wenn Dir daran gelegen ist, über neue Artikel, Videos oder Podcast-Folgen informiert zu werden, abonniere meinen Newsletter!

Kann, aber nicht muss

Erleben Menschen in ihrer Kindheit körperliche, emotionale oder sexuelle Gewalt, kann das ihre Gewaltbereitschaft als Kind und später als Erwachsener erhöhen.

Richtig ist, dass wir aufgrund unserer Erfahrungen dazu neigen können, uns als Erwachsene ebenfalls gewalttätig zu verhalten. Aber das ist nicht zwingend.

Der Grund? Wir müssen uns für Gewaltverhalten entscheiden. Situativ entscheiden wir uns für oder gegen Gewalt.

Gewalt(-verhalten) hat mit Aggression nichts gemein

Jede Art von schlechtem Gefühl, wie etwa Stress, versuchen sie, aufgrund ihrer in der Kindheit erlernten Mechanismen mit Aggression zu kompensieren.

Stress ist kein Gefühl

Mal davon abgesehen, dass es eigentlich überholt sein sollte, von »schlechten Gefühlen« zu sprechen, ist Stress kein Gefühl. Stress erleben wir aufgrund unseres Umgangs mit Gefühlen.

Aggression brauchen wir

Immer wieder werden Aggression und Gewaltverhalten gleichgesetzt. So auch hier; in diesem Artikel der Tagesschau. Das ist fatal. Denn Aggression ist eine wichtige Ressource, mit der wir nicht nur unser Leben gestalten und leben, sondern auch unsere Wünsche an den Mann oder die Frau bringen sowie uns abgrenzen können.

Viel Gewese um Gene - nichts Nützliches

Zunächst ist bei der Tagesschau auch etwas über bestimmte Gene, die eine Rolle spielen können, zu lesen. Dann heißt es jedoch, dass Vorhersagen, ob oder wann sich jemand gewalttätig verhält, anhand von Genen nicht möglich sind.

Sich vor dem eigenen Gewaltpotential schützen?

Ah … es liest sich wie viele andere Beitrage zum Phänomen Gewalt. Es wird der Eindruck vermittelt, dass da irgendwie etwas in uns schlummert.

Sich selbst vor dem eigenen Gewaltpotenzial schützen, kann man zum Beispiel, indem man sich in Konfliktsituationen nicht provozieren lässt und lieber erst mal innehält. Manchmal hilft es auch, Konflikten aus dem Weg zu gehen, indem man zum Beispiel den Raum verlässt.

Kein Hinweis auf den Umgang mit Gefühlen

Leider wird hier nicht davon gesprochen, dass Gewalt bzw. Gewaltverhalten eine spezielle Form der Gefühlsabwehr (Öffnet in neuem Fenster) darstellt. Anders formuliert, entscheiden sich Personen für Gewaltverhalten, um ihre eigenen Gefühle abzuwehren, zu unterdrücken bzw. wegzumachen.

https://steadyhq.com/de/aufklarung-tut-not/posts/7102db10-1b17-487e-914f-82e7eeb20187 (Öffnet in neuem Fenster)

Vieles, wirklich sehr viel, wird zu den Ursachen von Gewalt in diversen Artikeln gesagt bzw. behauptet. Doch bei den meisten Menschen, die sich gewalttätig verhalten, geht es um den persönlichen Umgang mit den eigenen Gefühlen auf dem Hintergrund eines individuellen Bildes vom eigenen »Mannsein« bzw. »Frausein«.

Bis zum nächsten Mal

Freundliche Grüße

Michael

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Aufklärung tut Not (ATN) und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden