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6 Beispiele, wie Publisher jetzt WhatsApp nutzen

Schön, dass du bei dieser Free-Ausgabe des Social Media-Best Practice Newsletters dabei bist. Seit einigen Tagen ist die WhatsApp Kanal-Funktion für jeden freigeschaltet. In diesem Newsletter erfährst du:

  • Die wichtigsten Fakten zu WhatsApp-Kanälen

  • Wie Publisher die neuen WhatsApp-Kanäle nutzen

  • eine Liste, welche Publisher bereits Kanäle eingerichtet haben und wie groß sie sind

  • Wie die Funktion einzuschätzen ist

Worum gehts?

WhatsApp hat seit einigen Tagen seine Kanal-Funktion für alle freigeschaltet. Das bedeutet: Jeder WhatsApp-Nutzer kann nun einen abonnierbaren Kanal erstellen. In den Wochen zuvor hatten bereits ausgewählte Publisher, Firmen und Fußball-Vereine einen Zugang erhalten und einen WhatsApp-Kanal gestartet. In der Spitze mit beachtlichen Zahlen: Der BVB hat bislang 3,3 Mio. AbonnentInnen gesammelt, der FC Bayern 2,7 Mio.

Tipp: Wenn du diesen Newsletter noch nicht abonniert hast, kannst du dich hier kostenlos eintragen:

Warum ist WhatsApp für Publisher, Organisationen und Firmen so interessant?

Viele Publisher sind hellhörig, weil sie in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit WhatsApp gemacht haben. WhatsApp ist in allen Generationen in Deutschland akzeptiert. Nun gibt es die Möglichkeit, einem breiten Publikum ohne Kosten seine Nachrichten zukommen zu lassen.

Zuvor war das nur über externe Anbieter möglich. Mit der neuen Funktion konnten auch mehrere Publisher innerhalb weniger Tage eine fünfstellige Zahl an NutzerInnen auf ihre Kanäle schieben (siehe Liste unten).

Fakten zu den WhatsApp-Kanälen

  • Der Service verursacht keine zusätzlichen Kosten. Jeder mit einem WhatsApp-Konto kann ihn einrichten. Jeder kann einen Kanal erstellen. Egal, ob Publisher, Privatpersonen.

  • Die Nachrichten erscheinen nicht im normalen Chatfenster, sondern in einem separaten „Aktuelles“-Tab.

  • Es gibt keine Rückkoppel-Funktion. Ich kann also keine Nachrichten über den Kanal erhalten. Die Telefonnummer des Absenders ist nicht sichtbar.

  • WhatsApp-Kanäle sind nicht in die Business-Suite von Meta eingebunden und können aktuell entsprechend nur übers Smartphone gesteuert werden.

  • Publisher haben keinen Zugriff auf die Nutzerdaten oder Telefonnummern.

  • Kanäle sind öffentlich und können gefunden werden. In der Suche erscheinen nur verifizierte Kanäle.

  • Nutzer können im Kanal nicht antworten, aber mit Emojis reagieren.

  • Als Kanal-Inhaber sieht man keine „Reichweiten“, wie bei Instagram oder Facebook. Man weiß also nicht, wie viele der AbonnentInnen die Nachricht auch wirklich gesehen haben.

Wie nutzen Publisher aktuell WhatsApp? 6 Hinweise und Beispiele:

Hinweis auf die Glocke

Für jeden WhatsApp-Kanal ist es möglich, eine Glocke zu aktivieren. Schreibt der Kanal eine neue Nachricht, erhält der Abonnent eine Benachrichtigung. Das ist deshalb wichtig, weil man sonst nur schwerlich sichtbar ist und Nachrichten Gefahr laufen, im „Aktuelles“-Tab zu verschwinden, ohne gesehen zu werden.

Wer generell keine WhatsApp-Benachrichtigungen aktiviert hat, erhält auch beim Aktivieren der Glocke keine Benachrichtigungen. Viele Publisher weisen expliziert darauf hin, die Glocke zu aktivieren. Der Screenshot zeigt den Hinweis des Kanals von Stern TV. Andere Publisher haben den Hinweis zusätzlich in der Beschreibung.

Stern TV

Emoji-Abstimmungen

Emojis sind die einzige Reaktion, die NutzerInnen geben können, also ähnlich wie bei Telegram oder in Instagram-Channels. Einige Publisher nutzen das, um machen etwa Umfragen, um Engagement bei den Nutzern hervorzurufen. Vogue-Germany kommt damit auf eine Interaktionsrate von knapp über 1 Prozent bei 162.000 AbonnentInnen:

Vogue Germany

Personalisierungen

WhatsApp ist ein sehr persönlicher Kanal. Einige Publisher bringen eine persönliche Note in die WhatsApp-Nachrichten, indem der/die RedakteurIn jeweils ihren Namen darunterschreibt, wie man es vom Newsletter auch kennt. Aus meiner Sicht ist das sehr ratsam.

Teilbare Fotos und Videos

Fotos, Videos und Nachrichten aus den Broadcast-Channels können von den AbonnentInnen geteilt werden. Sie können Inhalte also an Freunde oder auch Gruppen innerhalb von WhatsApp weiterleiten. Wer es hier versteht, Inhalte einzustellen, die viel geteilt werden, hat also ein mächtiges Instrument an der Hand. Die Reichweite von teilbaren Bildern und Videos lässt sich allerdings nicht nachverfolgen.

FC Bayern München

Hinweise im Artikel

Um den eigenen Kanal zu bewerben, hat BILD aktuell einen Hinweis in Artikeln mit Link zum Kanal platziert (siehe Foto). Es dürfte sich auch lohnen, in der Print-Ausgabe QR-Codes zu platzieren, die direkt auf den Kanal verweisen.

BILD Hinweis

Reporter- und Personen-Kanäle

WhatsApp ist ein persönlicher Kanal. NutzerInnen sind hier bislang weniger Nachrichten-Inhalte gewohnt. Möglich in einer solchen persönlicheren Umgebung sind also auch Reporter-Kanäle. Beispiel: Paul Ronzheimer von Bild hat einen Kanal und bislang rund 1000 Abonnenten. Er teilt dort Hinweise auf seinen Podcast, Videos und aktuelle Informationen.

An dieser Stelle der Hinweis auf mein Pro-Angebot: Neben einem Free-Newsletter versende ich 1x/Monat eine Pro-Ausgabe. Dort zeige ich dir 15-20 aktuelle und erfolgreiche Social Media-Formate, die man sofort nachmachen kann.

Wenn du regelmäßig sehen willst, was auf anderen Accounts funktioniert und wie man es selbst nutzen kann, hast du mit dieser monatlichen Liste einen guten Mehrwert und viele aktuelle Inspirationen. Schau dir hier mein Angebot für dich (Einzelpersonen und Teams/Redaktionen) an:

Publisher-Kanäle auf WhatsApp (Stand 30.10.2023)

Hier ist eine (unvollständige) Übersicht, welche Publisher-Kanäle es bislang auf WhatsApp gibt. Es lohnt sich, hier einmal reinzuschauen und zu gucken, wie die Publisher die Kanäle nutzen. Die Wachstumsraten sind nach wie vor hoch. So gewann allein der Welt-Account über das letzte Oktober-Wochenende knapp 20.000 neue AbonnentInnen hinzu.

Mein Fazit:

Gemessen an der Zahl der AbonnentInnen sind die neuen Kanäle ein mächtiges Tool. Die Hoffnung von Publishern, nun wieder Sichtbarkeiten und Click Through Rates (CTR), wie vor 7-8 Jahren bei WhatsApp zu erhalten, erscheinen mir jedoch nicht realistisch. Die Nachrichten werden in einem separaten Bereich angezeigt und die Konkurrenz bei den Kanälen dürfte schnell sehr groß werden. Die CTRs scheinen deshalb eher überschaubar zu sein.

Wichtig ist auch zu wissen, dass man zwar schnell AbonnentInnen sammeln kann, aber begrenzten Einfluss auf die tatsächlichen Reichweiten hat. Im Such-Bereich werden zwar u.a. neue, die aktivsten und beliebtesten Kanäle angezeigt. Im Vergleich zu Instagram oder Facebook gibt es keinen Algorithmus, sondern die Kanäle sind im Hauptfenster nach Aktivität sortiert.

Ich muss mir aber bewusst sein, dass die Regeln hier natürlich von WhatsApp gemacht werden. Heißt: Änderungen in der Integration von WhatsApp-Kanälen in der App können jederzeit einen großen Einfluss auf die Reichweiten haben.

Welche Erfahrungen habt ihr bereits mit den neuen WhatsApp-Kanälen gemacht? Schreibt mir gerne eine Nachricht.

Viele Grüße
Andreas

Tipp 1: Julia Bönisch sucht bei der Stiftung Warentest eine Teamleitung „Audience Development“. Der Job ist aus meiner Sicht doppelt interessant: Zum einen steht man etwas neben dem 24/7-Nachrichtenstrom, hat aber trotzdem ein ambitioniertes Projekt. Zum anderen hat man mit Julia eine Person mit viel Erfahrung und Wissen, an der man selbst wachsen kann. Eine seltene Kombination: Hier gelangt ihr zur Stellenausschreibung. (Öffnet in neuem Fenster)

Tipp 2: In der September-Ausgabe des Kress-Magazins habe ich das Dossier mit dem Titel „Wie generiere ich Abos via Social Media?“ geschrieben. Dort findet ihr mehrere Fallbeispiele, wie Publisher in Deutschland zuletzt erfolgreich Abos via Social Media geholt haben. Das Dossier kann man sich unter diesem Link (Öffnet in neuem Fenster) einzeln kaufen.

Über mich: Ich bin gelernter Journalist und berate Unternehmen und Medienhäuser bei Social Media und digitaler Kommunikation. Zuvor war ich unter anderem Direktor für Digitales Wachstum / Social Media bei BILD.

Einladung: Folge mir auf meinem Instagram-Kanal (Öffnet in neuem Fenster) oder bei LinkedIn (Öffnet in neuem Fenster). Dort teile ich regelmäßig Meinungen, Gedanken und Entdeckungen aus dem Social Media-Kontext.

Anfragen für Workshops & Seminare: post@andreasrickmann.de (Öffnet in neuem Fenster)

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