Bewegung gegen Trübsinn: Wie unser Sitzverhalten Depressionen und ADHS bei Erwachsenen beeinflussen kann
In einer Welt, in der viele von uns den größten Teil des Tages sitzend verbringen, offenbart eine aktuelle Studie im Journal of Affective Disorders neue Zusammenhänge zwischen unserem Sitzverhalten und dem Risiko, an Depressionen zu erkranken. Diese Erkenntnisse sind besonders auch für Erwachsene mit ADHS von Bedeutung, da sie aufzeigen, wie Veränderungen im Alltag positiv zur psychischen Gesundheit beitragen können.
Passive körperliche und geistige Tätigkeiten - Macht Bewegungslosigkeit depressiv ?
Die Forschung unter Leitung von André Werneck von der Universität São Paulo hebt die Unterscheidung zwischen geistig passiven und aktiven Sitzaktivitäten hervor. Während geistig passive Tätigkeiten wie Fernsehen das Risiko für Depressionen steigern können, scheinen geistig aktive Tätigkeiten wie die Arbeit am Schreibtisch keinen ähnlichen Effekt zu haben.
Interessanterweise wurde festgestellt, dass geistig passive Sitzgewohnheiten das Risiko einer Depression um 43% erhöhen können. Dies wird teilweise durch Faktoren wie Taillenumfang und C-reaktives Protein (ein Entzündungsmarker) erklärt, was darauf hindeutet, dass Übergewicht und Entzündungen hier eine Rolle spielen könnten.
Empfehlungen für mehr Bewegung und Aktivierung:
Regelmäßige Pausen einlegen: Integrieren Sie kurze aktive Pausen in Ihren Tagesablauf. Stehen Sie jede Stunde für ein paar Minuten auf und bewegen Sie sich – sei es durch Dehnübungen, einen kurzen Spaziergang oder leichte Übungen.
Aktive Arbeitsgestaltung: Nutzen Sie Stehschreibtische oder Balancierbretter, um auch während der Arbeit in Bewegung zu bleiben.
Bewegungsfreundliche Freizeitgestaltung: Ersetzen Sie passive Aktivitäten wie Fernsehen durch aktivere Hobbys wie Tanzen, Wandern oder Radfahren.
Sportliche Routinen etablieren: Regelmäßige körperliche Aktivität, wie Laufen, Schwimmen oder Yoga, kann das Wohlbefinden steigern und zur psychischen Gesundheit beitragen.
Mind-Body-Techniken: Praktiken wie Tai Chi oder Qigong, die sowohl den Geist als auch den Körper einbeziehen, können helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu verbessern.
Für Erwachsene mit ADHS könnten diese Empfehlungen besonders wirksam sein, da sie helfen, die Symptome zu regulieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Schlussfolgerung: Diese Studie unterstreicht die Bedeutung eines aktiven Lebensstils und bietet konkrete Ansätze, um das Sitzverhalten im Alltag zu verbessern. Es ist wichtig, sowohl geistige als auch körperliche Aktivität zu fördern, um das Risiko von Depressionen zu minimieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Während die Studie einige Einschränkungen aufweist, liefert sie dennoch wertvolle Einsichten für die Entwicklung von Strategien zur Förderung der psychischen Gesundheit.
Quelle : Mentally-passive sedentary behavior and incident depression: Mediation by inflammatory markers (Öffnet in neuem Fenster),” by André O. Werneck, Neville Owen, Raphael H. O. Araujo, Danilo R. Silva, and Mats Hallgren.