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8 Dinge

Da sind wir wieder….Wir haben es ins neue Jahr geschafft!

Vielleicht bist du voller Tat- und Entschlusskraft, hast Listen geschrieben, dir Ziele gesetzt oder dir ein Wort für 2024 gewählt.

Oder du setzt die Latte sehr viel tiefer an und hoffst, dass dich das neue Jahr nicht so sehr ohrfeigt wie das vergangene.

Ich gehöre zu der zweiten Gruppe. Deshalb bin ich an Silvester um 10 Uhr ins Bett gegangen und habe trotzig das Feuerwerk verschlafen. Es ist das erste neue Jahr, das ich vaterlos betrete. Darauf mochte ich nicht anstoßen.

So, hier bin ich und überlege, wie ich das neue Jahr blogmäßig beginne. Weißt du was? Ich habe schon lange keine Liste mehr gepostet. Lass uns das machen, ja?  Aber ich warne dich. Es könnte langweilig werden. Denn von innen und außen betrachtet ist mein Leben ereignislos. Die wahre Party findet nur in meinem Kopf statt.

  1. Weihnachten
    Große Kinder sind fantastisch. Kein Krippenspiel, keine Quengeleien, keine Ungeduld an Heilig Abend. Man kann ausgiebig ein üppiges Raclette zelebrieren und erst anschließend in Ruhe die Geschenke auspacken! Und am Ende gemeinsam in den Spätgottesdienst gehen! Ich glaube, ich habe mein Ziel als Mutter erreicht. 
    Den Weihnachtsvormittag verbrachten die Kinder im Pferdestall und ich kochte und heulte mich gleichzeitig durchs Weihnachtsoratorium (man hatte mich gewarnt: Unangekündigte Trauerwellen an den Feiertagen). Der Rest der Tage rauschte an mir vorbei. Und irgendwie bin ich erleichtert, dass nun wieder Alltag ist. Ich muss keine feierliche Miene mehr aufsetzen, sondern kann wieder die Alltags-Veronika sein.

  1. Bücher

    Weihnachten ist mein Bücherfest. Nichts anderes wünsche ich mir. Und wow – bin ich beschenkt worden!

    Bewertungen der Bücher, die ich bisher gelesen habe: 

    This is not a book about Benedict Cumberbatch (Öffnet in neuem Fenster) von Tabitha Cavarn
    4 von 5 Sternen. Verfolge das, was dir Freude macht. Und wenn es noch so trivial ist…..wie z.B. Benedict Cumberbatch. Mochte ich sehr gerne. 

    Hoffnungsmensch (Öffnet in neuem Fenster) von Steffen Kern
    5 von 5 Sternen. Ganz große Leseempfehlung! Ich habe gelacht, geweint und werde es gleich noch einmal lesen. 

    You could make this place beautiful  (Öffnet in neuem Fenster)von Maggie Smith
    3 von 5 Sternen. Ich habe mir von diesem Buch sehr viel erwartet, wurde aber enttäuscht. Der Schreibstil und Ton des Buches ist nicht meins. 

  1. Textilien
    Der Garten ruht und ich habe wieder Zeit zum Nähen. In den Sommermonaten verstaubt die Nähmaschine, im Winter rattert sie gelegentlich. Vor einigen Wochen sichtete ich zusammen mit meiner Mutter die Kleidung meines Vaters. Ich nahm einen Stapel Hosen und Hemden mit in der Absicht, daraus einen Quilt zu nähen. Nun beginne ich langsam, die Stücke in Quadrate zu schneiden. Ich agiere sehr viel langsamer als sonst, denn es ist emotionale Schwerarbeit. Und doch liegt darin Trost. Den Stoff fühlen und riechen und mich mit dem geliebten Menschen verbinden. Wissen, dass irgendwann aus den Quadraten eine Decke entstehen wird, die wärmt und zudeckt und Geborgenheit schenkt.

  1. Zukunftsmotto
    Vor einigen Wochen lag ich nach einer Yoga-Session noch eine Weile auf dem Boden und beobachtete die Wolken, die vor dem Fenster über den Himmel jagten. Ich dachte über das vergangene Jahr nach und wie sehr es von Angst und Sorge geprägt war und wie sehr die Angst sich in mir festgesetzt hat und mir den Blick für die Zukunft verschleiert. Sie hat sich einfach auf den Fahrersitz meines Lebens gedrängt und ich muss zugeben, dass sie eine miserable Navigatorin ist. Dort auf dem Boden formte sich in meinem Herzen ein Satz, den ich täglich und stündlich wiederhole und der mir zum Leitfaden für die kommende Zeit geworden ist:
    Ich lasse mich von Hoffnung und Vertrauen leiten und nicht von der Angst.


  2. Rausgehen
    Gegen die Angst helfen nicht nur ein wohlgewähltes Motto, sondern auch das Laufen und die frische Luft und die Stürme, die mir um die Ohren pfeifen. Es klingt so simpel. Aber ein flotter Spaziergang ist fast immer ein Game-Changer. Meine Exit-Strategie, wenn mich die vier Wände oder die Familie oder die Sorgen oder die To-Do-Liste ersticken. Meine Augen müssen in die Weite sehen können und meine Seele braucht die kahlen Bäume, in denen trotz allem das Leben pulsiert und die Beine wollen die Bewegung spüren. Es geht voran. Ich gehe voran. 


  1. Freundschaften und Trauer
    Ich habe auch viel über Freundschaften nachgedacht. Die Erfahrung der letzten Monate ist durchweg faszinierend, wenn man sie von außen betrachtet. Trauer wirkt wie ein Dünger, der lose Bekanntschaften zum Blühen bringt. Und auf einmal hat man ganz neue Freunde. Und Trauer wirkt wie ein Abwehrmittel, das Menschen auf Abstand gehen lässt. Ich habe von diesem Phänomen gelesen und es selbst erfahren. Ich lasse los, wo ich loslassen muss, wehre mich gegen Bitterkeit und spüre den Schmerz. Aber ich lasse auch die Freude über die unerwarteten neuen zarten Verbindungen zu.


  2. Teenagerkinder
    Oi, das wäre ein ganzer Blogeintrag ganzes Buch für sich. Fakt ist: Ich liebe so viel an Teenagerkindern. Ihren Humor (Ich: „Weißt du, was schwer ist?“ Kind: „Mit Crystal Meth aufhören?“) Ihre Intelligenz. Ihre intuitive Technologiekompetenz. Dass man sich auf Augenhöhe unterhalten kann. Ich liebe ihre Interessen (die eine malt und zeichnet und näht, die andere sitzt am Mikroskop und liest und hört 90er Jahre Musik). Aber es wird schwieriger, gemeinsame Zeit zu verbringen, denn auf einmal finden sie es attraktiver, sich in ihre verwüsteten Zimmer zu verkriechen, anstatt mit Mutter und Vater Uno zu spielen. Auch finde ich leider immer noch keinen Gefallen an Sherlock- und Marvelfilmen (ich weiß, das ist schockierend) und muss mich während Filmabenden ausquartieren. Deshalb zelebriere und genieße ich alle gemeinsamen Erlebnisse. 
    Ob das nun eine simple Autofahrt zum Arzt ist oder ein Ausflug. Denn mit einer 15- und 13-Jährigen sind die Tage und Monate tatsächlich gezählt! 
    Die Erziehungsarbeit ist abgeschlossen und die Beziehungsarbeit steht nun an vorderster Front. Die ist manchmal gar nicht so einfach mit zwei Töchtern, die den ganzen Tag mit Kopfhörern durch die Gegend schleichen und erbost schnaufen, wenn die Mutter sie nach ihrem Wohlergehen fragt. Mir egal, ich zeige trotzige, stille Präsenz. Auch wenn ich Augenrollen ernte. 

  1. Ordnung schaffen
    Uff, mein Nähbereich war außer Rand und Band. Was ich lange vor mir hergeschoben hatte, war innerhalb einer halben Stunde erledigt. Meistens hält uns nicht die fehlende Zeit auf, sondern die fehlende Motivation, nicht wahr?
    Mein Mann hat mir diese Schütten in der Küche aufgehängt (und das Holzgehäuse gebaut), die ich von meiner Mutter bekommen habe. Ich liebe, liebe, liebe das neue Eck!

Wie bist du in das neue Jahr gestartet? 
Hast du ein Motto? 
Welche Bücher haben dir in letzter Zeit gefallen? 
Was sind deine Erfahrungen mit Freundschaft und Trauer? 
Und mit Teenagerkindern?

1 Kommentar

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