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Warum ich zur Therapie gehe (und ein Blaubeer-Pie-Rezept!)

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Dienstagmorgen ist mein Therapiemorgen. Und das seit bald einem Jahr. 

Aber zunächst: Ich möchte einen achtstimmigen Lobgesang auf alle Therapeut*innen dieses Landes verfassen, die Woche für Woche unsere Geschichten anhören und unsere Gefühlsknäuel mit geduldigem Klarblick entwirren müssen. Und die sicherlich eine lukrative Geschäftskooperation mit Kleenex führen. 

Meiner Meinung nach bräuchte unser gesamtes Land, ach was, die ganze Welt Therapie. Frauen suchen sich übrigens häufiger Hilfe als Männer. Die männliche Rollenidentität kann dabei ein Hindernis sein: Es gilt immer noch als unmännlich, sich zu öffnen, Hilfe zu suchen und über Traumata und Gefühle zu reden. Das ändert sich hoffentlich mit der nachwachsenden Männergeneration, denn europaweit ist die Suizidrate unter Männern viermal so hoch wie unter Frauen. Das hat aber nicht nur mit der mangelnden Bereitschaft zur Therapie, sondern sicherlich u.a. mit unerfüllbaren männlichen Rollenbildern zu tun. But that’s another story…..

Leider herrscht eine Therapie-Versorgungslücke Und zwar eine gewaltige. 

Wenn dir heute auffällt: „Hmmm, da hängt seit Monaten diese dunkle Wolke über mir. Und aus dem einen Glas Wein am Abend sind drei geworden. Vielleicht sollte ich mir Hilfe suchen?“ Dann stell dich auf eine Wartezeit von bis zu einem Jahr ein. Um überhaupt auf den Wartelisten für einen Therapieplatz zu landen, braucht es Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz. Wenn du psychisch angeknackst bist, dann bist du schon dankbar, wenn du es an diesem Tag geschafft hast, die Zähne zu putzen und dem Postboten zuzulächeln. 

Nicht alle haben die Kraft für einen Telefonmarathon. Und für Absagen über Absagen. 

Wie ich an einen Therapieplatz mit Kassenzulassung gelangt bin? *

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