"Hast du immer davon geträumt, #Autorin (Opens in a new window) zu werden?"
Diese Frage hat mich anfangs sehr irritiert, denn früher deutete ich "Traum" aufgrund der Art, wie man darüber sprach, als Spott - als etwas Unrealistisches, was man nie erreichen würde. Deswegen sprach ich immer von Zielen. Ich habe nie im Leben meine Zeit darauf verwendet, über etwas zu phantasieren, sprich zu träumen. Ich traf Entscheidungen und arbeitete für meine Ziele, auch, um es allen so richtig zu zeigen🤓
Ich habe inzwischen natürlich längst bemerkt, dass die Leute, die im Kontext des Schreibens vom Traum reden, dieses Wort positiv besetzen. Sie sprechen vom innigen Wunsch, ein #Buch (Opens in a new window) zu schreiben, es in den Händen zu halten; dass "Du lebst deinen Traum" von #Anerkennung (Opens in a new window) zeugt, nicht von Abwertung.
Ich glaube nicht, dass ich diese negative Konnotation von "Traum" jemals ablegen werde, aber ich bemühe mich, wegen dieser Formulierung nicht innerlich zu explodieren 😅
Und dennoch - egal, wie man das Wort besetzt - gab es nie einen Traum vom #Schreiben (Opens in a new window) und Veröffentlichen. Ich habe es einfach erwartungsfrei gemacht. Zwischen 12 und 16 war das Ausdenken von Geschichten meine Stressbewältigungsstrategie. Mit 17 war ich neugierig darauf, was passieren würde, wenn ich es wirklich versuche, Hannas Geschichte niederzuschreiben und mir hat kaum etwas zuvor so viel Spaß gemacht wie das. Seit mich der #Ehrgeiz (Opens in a new window) gepackt hat, ging der #Stress (Opens in a new window) los - Recherche, Entscheidungen, Instagram, Rezensionen ...
Vom Stress, der immer mit Veröffentlichungen einhergeht, träumt niemand, man träumt vom Erfolg. Mir war der #Erfolg (Opens in a new window) lange gar nicht wichtig, aber mit jeder Stunde und jedem Euro, die ich in die #Bücher (Opens in a new window) stecke, mit jeder Polemik und jedem ungefragten Rat, die mir bei Instagram entgegenschlagen, steigt der Wunsch nach Erfolg. Es ist der Wunsch, dass sich jede Minute von Wut und Stress "auszahlt". Es gab also keinen Traum vom Schreiben, aber das Ziel, damit erfolgreich zu sein, das kann ich mir inzwischen nicht mehr absprechen. Doch es kam erst nachdem mir klar wurde, wie viel einem das Veröffentlichen abverlangt.