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ADHS und vorzeitiger Tod

ADHS ist keinesfalls nun ein harmloses Life-style Problemchen. 

Sondern verursacht eine deutlich erhöhte Mortalität (Risiko vorzeitig zu versterben).
In einer  prospektiven Längsschnitt-Kohortenstudie wurde ADHS in der Kindheit mit einem doppelten Risiko eines vorzeitigen Todes im Alter von 46 Jahren in Verbindung gebracht. Meistens sogar vor dem 30. Lebensjahr (was für mich dann aber eben auch keinen Unterschied mehr macht).

Es betrifft also gerade Jugendliche und (relativ) junge Erwachsene aus dem ADHS-Spektrum, die dann vorzeitig versterben. Sei es durch Unfälle, sei es durch Sucht- oder Drogenprobleme. Und möglicherweise auch durch Suizid.

Es würde hier zu weit führen, die ganzen bekannten Zusammenhänge zwischen Gesundheitsrisiken bzw. auch somatischen Erkrankungen und ADHS zu erwähnen. Ich persönlich finde es aber wichtig, dass ADHS eben ganz erhebliche Probleme der Selbststeuerung und Selbstregulation bedingt, die dann auch für die Gesundheitsfürsorge / Selbstfürsorge und damit auch den Umgang z.B. mit einer eigenen Diabetes Erkrankung oder anderen chronischen Erkrankungen erschwert.

Zudem neigen ADHSler eben auch gerade in Hinblick auf die eigene Gesundheitsfürsorge sicher eher dazu, Arztkontrollen oder Vorsorge aufzuschieben bzw. dürften sich als nicht besonders compliant beim Arzt erweisen.

Wie auch immer : ADHS ist gerade für einen Internisten oder den Hausarzt vor Ort relevant. Und häufig sind sie eben auch sehr gute Anlaufstellen. Wenn man sie denn lassen würde und ihre Kompetenz als Gesundheits-Lotse respektieren würde.

Leider erreichen mich immer mehr Nachrichten, dass dies seitens der Kassenärztlichen Vereinigungen und der Medizinischen Dienste der Krankenkassen nun ganz anders gesehen wird.

Das ist tödlich bzw. deutlich lebensverkürzend für die Betroffenen und ihre Familien.

Mehr zur Studie Schiavone, N., Virta, M., Leppämäki, S. et al. Mortality in individuals with childhood ADHD or subthreshold symptoms – a prospective perinatal risk cohort study over 40 years. BMC Psychiatry 22, 325 (2022). https://doi.org/10.1186/s12888-022-03967-3

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