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Ein kleiner Ausblick.

Um euch, den potentiell interessierten Weltenbewohnern, zu zeigen, was euch erwarten könnte - ich hab da was.

In meinen Notizen und an mich gesendeten Mails, fand ich heute den Auftakt zu einer Story über eine Gruppe Cyborg-Söldner. Die Idee ist ein paar Jahre alt. Ich habe sie abgestaubt, etwas aufbereitet und leicht korrigiert.

Hier ist sie:

Vlistak - Revolte

Ich wachte ruckartig auf und schrie vor Schmerzen. Meine Brust und mein Rücken brannten, meine Beine fühlten sich an, als wären sie aus ihrer Verankerung gerissen. Es roch verschmort, nach verbrannten Fleisch und Kunststoff. Ich wälzte mich in meinem Bett hin und her, als die Tür aufflog und ich einen verschwommenen Schatten wahrnahm. 

„Ganz ruhig Reynor Frey, ihnen wird geholfen!“, schnarrte mich eine krächzende Stimme an. Ich schaute auf und sah den langen schwarzen Hals eines Ruktok vor mir. Gleichzeitig spürte ich einen Stich am Hals. Mein Medikit schlug sofort an und pumpte das Mittel in mein System. Die Medis wirkten sofort und reduzierten die sensorischen Wahrnehmungen meines Implantats. 

Der Ruktok verschwand wieder, nicht ohne mich aus seinen glänzenden goldenen Augen über seinem riesigen Schnabel anzublinzeln und mir zuzunicken. Das Mittel aktivierte sich rasch und die Schmerzen ließen nach. Das war einer der Nachteile der Synthhaut. Wollte man nicht komplett zu einer Maschine werden, musste man sich den Anschein geben, ein Mensch zu sein. Was im Sinne der Kontroll-KI Variatus lag, welcher uns seit zwei Jahren erfolgreich gegen das Protektorat verteidigte, dessen Hass auf alles Kybernetische verdammt gross war. Diese geheimnisvolle Organisation, das Protektorat, blieb im Hintergrund, hatte aber ihre Macht zweimal bewiesen. Einmal auf dem Mars, wo sie einen Ableger der ersten KI mit Name KIEM förmlich wegbombardierte und den Planeten damit unbewohnbar machte und ein weiteres Mal auf dem Mond. Dort herrschte oder wirkte ein zweiter Ableger der Ur-KI der Menschen, namens Shanti. Eine neutrale, alles behütende Intelligenz. Doch obwohl Shanti zu den fähigsten KI seit dem Technologie-Zeitalter gehörte, konnte sie das Protektorat nicht aufhalten. Ihr verzweifelter Versuch, sich selbst und alle kybernetischen Wesen zu schützen, brachte letztlich nur die erneute Bombardierung ein. Seither sah ich den Mond nur zur Hälfte am Firmament stehen. 

„Hey Boss, wie gehts dir?“ Ich schrak zusammen und drehte mich zur Tür. Thom war leise eingetreten und hatte, wie es seine Art war, still gewartet bis ich aus meiner Gedankenreise wieder auftauchte. „Beschissen um genau zusein!“, erwiderte ich. „Was ist passiert?“ Meine Erinnerungen waren weg. Ich wusste nichts mehr. Irgendwie hatte mein Neuralimplantat während unseres Kampfes gegen diese Feuerkugeln gelitten. „Ich habe dich da rausgeholt. Du warst kurz davor, von einer dieser Kugeln zermatscht zu werden!“ Er erzählte mir, dass jene beiden die angegriffen hatten, wieder verschwanden, nachdem er mich in den Graben gezerrt hatte. Allerdings waren fünf weitere Kugeln um uns herum auf den Raumhafen zugesteuert. 

Verdammter Shik! dachte ich. New Waters war eine der letzten Bastionen auf der Erde. Große Teilen waren unbewohnbar, dank Atom- und Nanokriege unserer Vorfahren. Weiter Gebiete existierten nicht mehr. Naturkatastrophen und Verstrahlungen, die Konsequenzen dieser Kriege, hatten mehr zerstört, als es die Menschheit vertrug. New Waters, früher die Halbinsel Florida, war eine massiv befestigte Stadt. Über den Meeresspiegel in den Himmel gebaut. Solide genug allem zu trotzen, was die blaue Kugel aufbrachte. Jetzt war sie weg. Einfach so. „Wieviele Verluste?“, fragte ich Thom.

„Wir haben alle Vierer und Fünfer an der Barriere verloren. Sie hatten keine Chance. Diese Kugeln haben die Schutzwälle durchbrochen als wären sie nicht da. Frequenzmodulationen, Phasensprünge, ganz egal. Nichts hat funktioniert Rey. Das Protektorat überwindet Variatus Mauern! In den Außenbereichen haben wir mehr als tausend Tote. Die Außenränder haben gelitten. Dutzende Wohntürme im Inneren sind einfach weggeknickt, wie Grashalme im Wind. Die Opferzahl in der Stadt geht in die hundertausende! Und das alles durch ein paar Feuerbälle!“

Ich konnte Thom die Verzweiflung und die Wut ansehen. Er presste die blutleeren Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. Mir ging es nicht anders. Die Menschen waren seit zweihundert Jahren nicht mehr zahlreich. Schätzungen zufolge umfasst unsere Spezies, den Mars, den Mond und die kleinen Stationskolonien zusammen genommen, kaum mehr als fünfzehn Millionen Leben. 

Als meine Vorfahren Kontakt mit den ersten Spezies außerirdischer Natur erhielten, sie nannten sich Ruktok, wollten viele den gebeutelten Planeten verlassen. Nach den Atomkriegen starben Unzählige an den Folgen. Dann begannen die Nanokriege. Variatus und KIEM bekämpften einander mit allen Mitteln. Robots, Cybs und diverse unwirkliche Maschinen schlachteten sich gegenseitig ab. Menschen waren für KIEM nur Kollateralschäden. Die Flüchtlingszahl stieg massiv an. 

Das letzte Unheil bestand nicht aus zwei übermächtigen Computern. Es war kleiner, gefährlicher und tödlicher as alles zuvor. Die Tsuks, eine insektoide Spezies, fand Gefallen an unserem wasserreichen Planeten. Leben konnten sie hier. Für die Menschen war das weniger angenehm. Die Tsuks kamen in Schwärmen. Und in eben solchen Schwärmen starben die Menschen. Sie starben an einer Kombination aus Nanopartikeln, der Atemluft der Tsuks und dem Argon unserer Atmosphäre. Für die Tsuks normal, war dieser Stoff pures Gift für alle humanoiden Lebewesen der Erde. Er lies das Blut klumpen. Kein ausgeklügeltes Medikament half dagegen. Die Tsuks, die das nicht beabsichtigt hatten, halfen wo sie konnten. Aber sie hielten die Seuche nicht auf. Die Menschen starben schnell und zahlreich.

„Das Protektorat greift immer wieder an und ich verstehe nich warum Thom. Hat Nur-Ak-Thal eine Ahnung?“ Unser Tsuk-Kontaktmann, der uns den Auftrag gab, das Gebiet hinter der Barriere zu schützen, sollte wenigstens Informationen haben. Doch Thomas schüttelte den Kopf.

„Ich erreiche ihn nicht Rey! Ich erreiche niemanden aus den Cyb-Teams. Die Vierer und Fünfer gibt es nicht mehr. Wir haben noch ein paar Dreier-Einheiten auf den Straßen. Aber etwas stimmt nicht. Die Menschen schauen uns an, sie machen uns verantwortlich. Im CyNet kursieren Gerüchte, das wir den Angriff provoziert haben, weil wir trotz Verbot aufrüsten.“

Ich hoffe, der kleine Einblick in meine Schreiarbeit hat gefallen! Wenn ja, gern weitersagen und für den Newsletter anmelden! 

Ich freue mich!

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