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Wort-Dock

Buch- und Ausstellungstipps für den Dezember 2024. Immer am 15. des Monats.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute vor einem Jahr - am 15. Dezember 2023 - habe ich meinen Newsletter „Wort-Dock“ zum ersten Mal veröffentlicht! Seitdem flattert er am 15. jedes Monats in Eure Postfächer. Ich danke Euch sehr für Euer Interesse und Eure Treue!

Brennende Kerze in Form einer 1  in einem Tortenstück auf einem Teller, dahinter ein Glas Sekt, in der Bildbearbeitung wurde ein Feuerwerk hinzugefügt. Anlass: Newsletter-Geburtstag.

Worum geht es in meinem monatlichen Newsletter? Ich stelle Euch Bücher vor, die mir gefallen haben (…diese kaufe ich mir selbst) - häufig sind es Romane, aber auch mal Sachbücher. Die Bücher stammen oft und gerne aus kleinen, unabhängigen Verlagen. Außerdem empfehle ich Euch Ausstellungen, die ich besucht habe. Dazu kommen mittlerweile in jeder Ausgabe Surftipps für diejenigen, die Kunst und Lesungen entspannt vom Sofa aus genießen möchten: Ausstellungen, die als 360-Grad-Rundgänge gezeigt werden, virtuelle Kunstsammlungen von Museen sowie Lesungen, die auch im Stream übertragen werden.

In der Geburtstags-Ausgabe präsentiere ich Euch einen Krimi aus Japan und gebe Euch einen Kurz-Lesetipp. Dazu kommen zwei Surftipps: eine Lesung und eine großartige Kunstsammlung.

Übrigens: Mein Newsletter ist kostenlos. Wer ihn gerne liest und Lust hat, meine Arbeit daran finanziell zu unterstützen, kann das gerne hier tun - ich würde mich freuen:

Nun wünsche ich Euch eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr!

Viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters und bis zum nächsten Mal am 15. Januar!

Eure Tina Anastassiou

Rätselkrimi aus Japan

Kriminalroman "Tokio Express" von Seichō Matsumoto, erschienen beim Kampa Verlag

Titel: Tokio Express

Autor: Seichō Matsumoto

Verlag: Kampa Verlag, 2024

Originaltitel: Ten to sen

Deutsche Erstveröffentlichung: 1969 (unter dem Titel „Spiel mit dem Fahrplan“ im Verlag Volk und Welt)

Aus dem Japanischen übersetzt von: Kim Buccie und Edith Shimomura. Die Übersetzung wurde für die vorliegende Ausgabe von Mirjam Madlung grundlegend überarbeitet.

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten, 22,90 Euro

eBook: 17,99 Euro

Inhalt: An einem Strand der japanischen Insel Kyushu werden zwei Leichen gefunden: Eine Frau und ein Mann liegen nebeneinander, offenbar vergiftet durch Zyankali, ohne Spuren eines vorangegangenen Kampfes. Es scheint sich um den Doppelselbstmord eines jungen Liebespaares aus Tokio zu handeln. Doch waren die Serviererin und der Beamte tatsächlich ein Paar? Kommissar Jutaro Torigai bezweifelt das vor Ort, denn er hat eine Ungereimtheit bemerkt. Der junge Kommissar Kiichi Mihara aus Tokio wiederum beschäftigt sich aufgrund eines Bestechungsskandals mit dem Fall. Er stellt den vermeintlichen Doppelselbstmord ebenfalls in Frage und versucht, den Tathergang minutiös zu rekonstruieren…

Die Leserschaft bekommt über diesen Kriminalroman zugleich Einblicke in das Japan der fünfziger Jahre.

Hauptteil: Seichō Matsumoto (1909 – 1992) gilt dem Verlag zufolge als bedeutendster Krimiautor Japans. Der vorliegende Kriminalroman, 1958 in Japan erschienen, ist raffiniert konstruiert anhand von Fahrplänen und Bahnverbindungen.

Der Autor erzählt die Geschichte sachlich und ruhig in der Vergangenheitsform. In 13 Kapiteln mit Unterkapiteln treibt er die Handlung des schmalen Bandes kontinuierlich voran. Es gibt anfangs mehrere Perspektivwechsel, bis Seichō Matsumoto schließlich - nach dem Zusammentreffen der beiden Kommissare - überwiegend aus Miharas Sicht schreibt.

Der Fall lädt die Leserschaft zum Miträtseln ein - dabei hilfreich sind die beiden Japan-Karten auf den Innenseiten der Buchdeckel sowie im Handlungsverlauf einzelne Skizzen und Notizen zur zeitlichen Abfolge der Ereignisse.

Fazit: Dieser klassische Kriminalroman ist sachlich geschrieben, schnörkellos erzählt und man erfährt wenig Privates über die ermittelnden Personen. Mir persönlich hat es großen Spaß gemacht, mitzuraten. Leseempfehlung für Fans von Rätselkrimis!

Gefällt Euch mein Newsletter?

Dann teilt ihn gerne mit Freundinnen, Freunden und Bekannten, die sich dafür interessieren könnten. Das hilft mir sehr! Und falls Euch diese Ausgabe weitergeleitet wurde, könnt Ihr den Newsletter hier kostenlos abonnieren - dann erhaltet Ihr ihn immer am 15. des Monats im E-Mail-Postfach. Vielen Dank!

Ich lese gerade…

… Ed Conways „Material World“, das ausgezeichnet ist mit dem Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2024 und als Wissensbuch des Jahres 2024. Der Journalist beschäftigt sich in seinem Sachbuch mit sechs Materialien, die ihm zufolge die unverzichtbaren Bestandteile unserer Welt sind: Sand, Salz, Eisen, Kupfer, Öl und Lithium. Er schaut zurück, welche Verbindungen sie zur Geschichte der Menschheit haben, beschreibt die Gegenwart und wagt einen Blick in die Zukunft.

Das Buch ist hochinteressant, lebendig geschrieben und erzählt die Geschichte der Zivilisation aus einer spannenden Perspektive. Sehr lesenswert!

Ed Conway: Material World. Wie sechs Rohstoffe die Geschichte der Menschheit prägen.

Hoffmann und Campe, Gebundene Ausgabe: 544 Seiten, 28 Euro, eBook: 20,99 Euro

Lesung im Literaturhaus München und im Stream

Jan Weiler liest am Donnerstag, den 9. Januar 2025, im Literaturhaus München aus seinem Roman „Munk“. Uhrzeit: 19:00 Uhr. Ein Ticket kostet 16 Euro sowie ermäßigt 10 Euro. Ihr könnt die Lesung per Stream verfolgen. Das Ticket kostet 8 Euro (Preise jeweils zuzüglich 2 Euro Servicegebühr und Versandkosten pro Bestellung). Den Stream könnt Ihr bis fünf Minuten vor Beginn der Veranstaltung buchen und 72 Stunden lang nutzen.

Surftipp: Kunst von zuhause aus entdecken

Das New Yorker Guggenheim Museum hat eine eindrucksvolle Online-Sammlung, in der es über 1.900 Kunstwerke von mehr als 625 Kunstschaffenden präsentiert. Es handelt sich um ausgewählte Werke aus der rund 8.000 Kunstwerke umfassenden, ständigen Sammlung vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Neben Highlights aus dem Guggenheim New York präsentiert die ständig erweiterte Collection Online Werke aus den Dependencen in Bilbao und Venedig.

Ihr könnt dort nach Künstlerinnen und Künstlern suchen, nach Jahrzehnten, Medien - zum Beispiel Film, Installation, Internetkunst, Malerei, Fotografie - nach Stil, Ausstellungsort und nach mehreren der wichtigsten Erwerbergruppen. Oder einfach nur stöbern und Euch in der Sammlung verlieren.

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