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Aufwachen und Ablaichen

Wow, es geht ganz schön rund in der NaHtur!

Die ersten Blumen färben die Böden bunt, zwischendurch ist es bereits richtig warm und viele Tiere erwachen aus ihrer Winterstarre. Die Amphibienzäune sind aufgebaut und die fleißigen Retter*innen stehen zur Dämmerung bereit, um die Tiere an den Zäunen abzusammeln und sie sicher über die Straßen zu tragen.

Das ist ein Bergmolch!

Kröten, Molche und Frösche kriechen aus den Waldgebieten hervor und wandern zu ihren Laichgewässern. Ein guter Platz zum Eier legen kann auch ein Mini-Gartenteich sein! Doch unsere Straßen gefährden die Tiere enorm. Die Amphibien sind gut getarnt und mit dem Auto müsste man im Schritttempo und mit Fernlicht unterwegs sein, um sie in der Dämmerung rechtzeitig zu erkennen! Schon Tempo 30 tötet die Tiere, selbst, wenn sie nicht unter die Räder kommen:

Allein der Luftzug eines vorbeifahrenden Fahrzeugs verursacht tödliche

innere Verletzungen

Amphibien stehen unter Schutz, denn sie sind bedroht durch die Straßen und durch die Zerstörung ihrer Lebensräume. Wenn du Fröschen, Kröten und Molchen helfen möchtest, melde dich bei deiner nächsten Naturschutzorganisation (Bund Naturschutz, Nabu, LBV…). Dort erfährst du die Standorte der Amphibienzäune und bist herzlich willkommen beim Kröten retten!

Amphibien wandern bei Mistwetter

Wenn es mindestens frische 5 Grad hat und regnet, wandern besonders viele Tiere! Das ist doch wirklich ein guter Grund, in die NaHtur zu gehen, auch bei nasskaltem Wetter. Alle Amphibienretter*innen sind übrigens aufgeschlossene, nette Menschen.

Süßes Foto, aber bitte nicht ohne Handschuhe (lesson lerned...)! Das ist eine Erdkröte.

So soll man es nicht machen! Bitte immer Einmal-Handschuhe tragen! Das schützt Mensch und Tier gleichermaßen. Die Hautsekrete von Amphibien können Menschenhaut reizen.

Ich halte mir im Februar und März gerne die Abende frei, um Amphibien über die Straße zu tragen. Es macht mir viel Spaß, auf diese Art das Warten auf den Frühling zu überbrücken!

Vielleicht hast du sogar die Möglichkeit, einen Teich anzulegen oder einen Teich amphibienfreundlich zu gestalten.

Erfahre mehr über das Frühlingserwachen der NaHtur im nächsten Live! Außerdem sprechen wir über die Kreuzotter, die Insektenwelt, die Pflanzen & Bäume, wir haben Zeit für deine Fragen und zum gegenseitigen Austausch.

Zoom-Live: 24.03.2024 um 20 Uhr

Ab März erwachen auch die Reptilien aus der Winterstarre. Zum Reptil des Jahres 2024 wurde die Kreuzotter gekürt, eine der beiden Giftschlangenarten Deutschlands. Zu ihren Lebensräumen zählen solche mit hoher Luftfeuchte wie z.B. Moore, Heidelandschaften, Berghänge oder hoch gelegene Wiesen im Baumgrenzbereich. Diese Lebensräume sind meist für Menschen nicht alltäglich oder gar nicht zugänglich. Und es gibt nicht viele davon. Somit sinkt das Risiko, von einer Kreuzotter gebissen zu werden erheblich, gleichzeitig wird die Schlange durch die Habgier des Menschen zurückgedrängt. Wenn du dich in einem potentiellen Lebensraum der Kreuzotter aufhälst, bleibe auf den Wegen. So störst du die Tiere nicht und bist außer Gefahr.

In den letzten 65 Jahren gab es einen Biss, der tödlich endete. Einer zu viel, dennoch verschafft diese Zahl einen Eindruck über das Risiko, welches von der Kreuzotter ausgeht. Um einen gesunden Erwachsenen im besten Alter zu vergiften, müssten 5 Kreuzottern zubeißen. Dennoch sollte man auf jeden Fall im Hinterkopf behalten: Ein Kreuzotter-Biss befördert einen ins Krankhaus und vielleicht auch auf die Intensivstation. Kinder und alte Menschen sowie Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen stecken das Schlangengift schlechter weg (im schlimmsten Fall gar nicht). Die Schlangen beißen, wenn sie sich akut bedroht fühlen. Beispielsweise, wenn man aus Versehen auf sie tritt.

Ansonsten beißen sie, wenn sie sich eine Mahlzeit schnappen: Kreuzottern lauern Amphibien, kleineren Reptilien und Mäusen auf.

Kreuzotter, zu erkennen an den schlitzförmigen Pupillen. Danke an artellliii72 auf pixabay

Falls du in den Genuss kommst, eine Schlange zu entdecken, kannst du sie mit ein bisschen Glück bestimmen. Schlangen sind sehr scheu. Sie nehmen deine Tritte schon aus der Ferne war und verschwinden lieber. Es ist tatsächlich unwahrscheinlich, dass du sie von so nah sehen kannst, wie auf diesem Foto. Im Unterschied zur ungiftigen Ringelnatter hat die Kreuzotter schlitzförmige Pupillen. Die Ringelnatter hat runde. Die Kreuzotter hat außerdem einen “bösen Blick”, so nenne ich das.

Sie kann einfarbig schwarz sein, dann wird sie Höllenotter genannt. Meist ist sie zweifarbig mit einem gezackten Rückenmuster. Die Farbtöne sind oft dunkelgräulich-grün bis schwarz, es gibt jedoch auch Kreuzottern in beigen oder rost-roten Farbtönen. Die Augen können schwarz, braun oder auch feuer-rot sein.

Eine schwarze Kreuzotter, danke an winterseitler von pixabay

Kreuzottern sind einen halben Meter bis höchstens 90 cm lang und ihre Gestalt ist gedrungener als bei Nattern. Obwohl die Kreuzotter ein starkes Gift inne hat, hoffe ich, dir keine unnötige Angst vor den faszinierenden Reptilien gemacht zu haben! Die zweite Giftschlangen-Art, die in Deutschland beheimatet ist, heißt Aspisviper. Sie kommt leider nur noch an zwei Habitaten in der Schwarzwald-Gegend vor.

Die Kreuzottern sind variabel gefärbt.
Danke an Noverodus von pixabay für das Foto!

Diese Kreuzotter hat kürzlich gut gefrühstückt, wie du an der dick-gebeulten Körpermitte sehen kannst!

Wie können wir Amphibien

und Reptilien schützen?

Insekten, Insekten, Insekten!

Wir brauchen Lebensräume, die Insekten und deren Larven Futter bieten! Ein naturnaher Garten ist eine tolle Möglichkeit, etwas Biodiversität in der NaHtur herzustellen. Doch ehrlich: Leider wird das allein nicht reichen, wir müssen uns für mehr Schutzgebiete und für RenaHturierungen stark machen!

Eine Schlingnatter

Pflanzen sind die Grundlage für Insekten, Insekten die Grundlage für Kleinsäuger, Amphibien und kleine Reptilien, diese wiederum sind wichtig für große Reptilien…

Auf dem obigen Foto siehst du eine Schlingnatter. Obwohl ich nur zwei Meter von der Schlange entfernt war: Auf den ersten Blick ist eine Bestimmung nicht ganz einfach! Zumal nicht alle Körperteile sichtbar sind… Ich hatte das Glück, dass an diesem kühlen August-Tag die Schlangen langsamer unterwegs waren und ich sie besser anschauen konnte.

Lass uns im Live über die Unterschiede zwischen Winterstarre, Winterruhe und Winterschlaf sprechen!
Holzsteg im Moor macht Natur erlebbar

Ich empfehle dir einen Besuch im nächstgelegenen Moor. Auf ausgewiesenen Rundgängen gibt es meist solche Holzstege. Dadurch bleiben deine Füße trocken, die Natur bleibt unversehrt und du kannst einen Blick in den Lebensraum spannender Tier- und Pflanzenarten werfen! Im Moor gibt es viele Insektenarten und verschiedene Reptilienarten zu entdecken. Vielleicht auch eine Kreuzotter.

Die Märzfliege

Nun wirst du vermutlich auch auf die Märzfliege stoßen. Das hübsche schwarze Insekt kommt im flauschigen Pelz daher und sitzt gerne auf verschiedenen Pflanzen herum. Sie sind friedlich und machen Freude beim Beobachten!

Die Märzfliege sitzt auf einer Narzisse. Danke fürs Foto von Radfotosonn auf pixabay.

Wenn du im Wald umherstreifst, wird es vielleicht mal nach Knoblauch riechen. Das heißt, dass du auf Bärlauch getreten bist! Merke dir die Stellen, um später welchen zu ernten für dein selbstgemachtes Pesto zum Beispiel. Achte vor der Ernte in jedem Fall auf mögliche Doppelgänger-Pflanzen und bestimme den Bärlauch sicher, bevor du ihn pflückst. Guten Appetit!

Mehr dazu im Live?

Wir gehen wieder auf die Pflanzenwelt ein, die immer buntere Blüten treibt. Das Lungenkraut ist ein echter Hummelmagnet und auch die Taubnessel versüßt den Insekten den Start in die wärmere Saison…

Das Lungenkraut, danke an Gab-Rysia auf pixabay

An dieser Stelle mache ich nun einen Punkt so wie das Lungenkraut auf seinen Blättern! Halte nach dieser heimischen Blühpflanze Ausschau, ich wünsche dir viel Spaß beim Hummeln beobachten!

Hast du eine Frage oder einen Themenwunsch? Gerne verpasse ich dem März-Post ein Update!

Viel Freude in der NaHtur wünscht dir

Sabrina

Wasser, Wald & Wiese

Topic Erfahre, erkenne, erlebe

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