Eigentlich
Eigentlich ist eines der schlimmsten Wörter, die es im deutschen Wortschatz gibt. Es wohnt im Eventualfall, im “fast geschafft, aber irgendwas daran stinkt”, im “ist doch gut” , “nur ‘ne Schürfwunde”. In den ersten Sätzen, die innere Landschaften ein Leben lang prägen, Selbstbild zersetzend, Herz brechend. Das wird mir bewusst, als ich spüre, dass ich nun schon den nächsten Post seit Wochen vor mir her schiebe. Denn eigentlich sollte es mir gut gehen. Ich kann das doch alles hier. Ich kann doch schreiben. Tut es aber nicht. Ich stecke tief in in einer kleinen Box, die zusammengehalten wird von Scham und Schuld.
Schuld, weil ich denke ich schulde dieser Welt mein öffentliches Leid. Scham, weil ich denke, ich hätte das alles hier verdient. Aber was denn eigentlich?
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