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Ein Kurztrip. 

Mein Herzmann und ich waren letztens in Würzburg. Was wir dort erlebt haben und welche kulinarischen, zum Teil veganen Dinge wir dort genossen haben, kannst Du hier lesen. Ich nehme Dich zu unserem Kurztrip nach Würzburg mit.

Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir stehen auf, machen Kaffee und Tee. Während wir diesen trinken, packen wir die restlichen Sachen ein. Und Frühstück. Um kurz vor 7 Uhr geht‘s los. Ein kleiner Stopp um Geld und Brötchen zu holen und dann weiter. Wir quatschen viel, schweigen kaum, hören nichts von der Musik.

Um 9:30 Uhr machen wir an einer Raststätte mit Broten, Lebkuchen und Kaffee die erste und einzige Pause. Dann geht’s weiter.

Gegen 11 Uhr kommen wir am Hotel an. Unser Zimmer ist noch nicht frei. Der Hotelangestellte sieht etwas zerknirscht aus. Wir wollen sowieso noch nicht aufs Zimmer, lassen alle Sachen im Auto und gehen in die Stadt. Es nieselt. Wir bummeln durch die Stadt. Der Regen wird mehr. Es schüttet. Wir kaufen uns dann doch besser Schirme und landen dann in einem Café. Köhlers Vollkornbäckerei. Dort trinken wir Kaffee (mit Hafermilch), essen Gemüsekuchen und Kuchen (Käsekuchen und veganen Apfelkuchen). Gut gestärkt bummeln wir weiter. Shoppen etwas. Zwischenzeitlich hört es auf zu regnen. Mein Herzmann war zuletzt vor über 20 Jahren in Würzburg. Seine ehemalige Wohnung finden wir wieder. Alles andere kommt ihm noch sehr unbekannt vor. Erst nach einiger Zeit kommen ein paar Aha-Momente.

Um 15:30 Uhr sind wir wieder beim Hotel. Ein Zimmer wird uns zugewiesen. Mit dem Aufzug fahren wir in den dritten Stock und gehen zum Zimmer. Wir schließen es auf und gehen direkt wieder zur Tür heraus. Die Betten sind nicht gemacht, Licht brennt, Müll liegt herum. Wir fahren wieder runter und melden dem Hotelangestellten, dass in dem Zimmer wohl noch jemand wohnt. Dem Angestellten ist dies sehr peinlich, er kann es sich und uns nicht erklären, warum das zugewiesene Zimmer noch nicht bereit ist. Er teilt uns ein anderes Zimmer zu. Wir steigen also erneut in den Aufzug und fahren und laufen hin. Wir schließen auf. Dies Mal scheint es geklappt zu haben. Es ist aufgeräumt, die Betten gemacht und ein Herzlich willkommen-Schild steht auf dem kleinen Tisch.

Wir entscheiden uns auf welcher Bettseite wir die Nacht verbringen wollen und legen uns angezogen auf die andere und ruhen uns kurz aus. Dann essen wir Brötchen und telefonieren mit einem Kunden. Während mein Herzmann sich später die Haare macht, durch den Regen sind sie platt, schalte ich den Fernseher an. Mal sehen was es dort gibt. Ich sag nur „Holla die Waldfee“ und „Alter Schwede, ernsthaft??“ und wir schalten es kurz darauf wieder aus.

Wir machen uns frisch und gehen in die Stadt. Zuerst gehen wir zur Residenz Würzburg und schlendern dort durch den Hofgarten. Dieser ist sehr symmetrisch angelegt. Es gibt akkurat geschnittene Hecken, Bögen aus Ästen, jede Menge Bäume in den gleichen Blumentöpfen. Sandsteinfiguren sind überall zu sehen.

Dann suchen wir was zu essen. Wir finden viel, aber vieles sieht nicht gemütlich aus. Wo wir ursprünglich gern hin möchten -Chay Viet Tadilen, ein veganes Restaurant mit vietnamesischer Küche-  ist nichts frei, wir haben nicht reserviert. Wir suchen weiter und landen bei Dean & David und bestellen dort zwei unterschiedliche Bowls. Sie sind lecker, aber weder besonders noch machen sie uns satt. Die Toilette ist wie im Zug. Aluminium, ohne Deckel, ohne persönlich Note drumherum. Laut Internet soll Dean & David sehr veganfreundlich sein. Es gibt diese zwei Bowls und einen Salat. Die anderen Gerichte können mit imitiertem Hähnchen bestellt werden. Nicht so unsers.

Nächster Halt: Pommes, Eis oder Tätowierer. What? Ja. Wir hatten spontan die Idee, uns ein gemeinsames kleines Tattoo stechen zu lassen. Aber zuerst: Eis. Eisschleckend schlendern wir durch Würzburg und landen auf einer Brücke mit Blick auf den Main, und kommen an Köhlers Vollkornbäckerei vorbei, wo wir mittags gegessen haben. Es ist mittlerweile dunkel. Sehr viele Menschen stehen entlang der Brücke und genießen Wein. Ausgeschenkt wird an einem Fenster. Die Schlange dort ist lang. Wir laufen zurück, etwas unentschlossen was wir nun machen sollen. Die Tattoo-Läden haben alle zu. Kinofilme sind Thriller oder zu spät. Auf Wein haben wir nicht so richtig Lust. Auf rumlaufen auch nicht mehr. Wir bummeln zurück zum Hotel. Versuchen noch etwas zu finden, wo man gemütlich sitzen kann und geben dann auf. Zusammen laufen wir ins Hotel und machen es uns auf dem Bett gemütlich. Chips haben wir mit. Nicht ganz das Programm, was wir uns so für Freitagabend vorstellen, aber was soll’s. Hauptsache zusammen.

Es ist Freitagabend und das Fernsehen gibt überhaupt nichts her. Vermisse also definitiv und immer noch keinen Fernseher Zuhause. Wir schalten es ab und legen uns schlafen.

Tag 2. Wir stehen auf, ziehen uns an und gehen durchs Bad. Wir wollen früh frühstücken, denn der Parkplatz war gestern Abend sehr voll und wir haben wenig Lust auf viele Menschen. Zwar ist meine Frühstückszeit nicht direkt nach dem Aufstehen, aber wir wollen später zur Burg wandern. Mein Herzmann dagegen kann auch morgens um 5:30 frühstücken ♡

Das Bett war bequem, das Bad klein, quasi ausreichend. Keine Stange für Handtücher, keine Stange am Duschkopf, die Abflüsse rochen. An sich ist’s hier auch nicht ganz sauber, für das Geld hab ich etwas mehr erwartet. Für diese eine Nacht ist es jetzt aber ok.

Mit dem Aufzug fahren wir runter und sehen, dass wir mit zwei anderen allein sind. Es ist ruhig, entspannt. Der Herzmann hätte gerne ein Ei, leider ist die Schale, wo sie wohl eigentlich drin liegen, leer. Ich gehe los und frage nach. Eigentlich gibt’s erst ab 7:30 Uhr Frühstück, wir sind zu früh - ups. Kurze Zeit später bringt die Dame höchstpersönlich das Ei an unseren Tisch. Dann kommen immer mehr Leute, es wird unruhig. Das Radio, was eben noch laut erschien, ist kaum mehr zu hören. Ich spüre den 2. Kaffee (mit viel Milch) und damit meinen Herzschlag. Da spüre ich mal wieder, wie sensibel ich diesbezüglich bin. Mein Herzmann trinkt zwischenzeitlich den 3. Kaffee. Eine Truppe, die wohl aus insgesamt 11 Leuten besteht, kündigt sich an. Mittlerweile ist es dermaßen laut, dass wir uns nicht mal mehr unterhalten können. Unruhe macht sich in mir breit. Es geht doch nichts über ein entspanntes, ruhiges Frühstück. Wir räumen auf und gehen wieder hoch. Dort packen wir alles zusammen.

Um halb neun stellen wir fest, dass wir für alles zu früh sind. Die Geschäfte und Tätowierer öffnen erst um 10 Uhr. Zur Burg wollen wir erst gegen Mittag. Ich bekomme Kopfschmerzen. Der Teppich im Zimmer macht uns beiden „Schnupfen“. Gestern Abend haben wir ihn, um ohne Socken laufen zu können, mit unseren benutzten Handtüchern belegt. Nicht die beste Option, aber Hauptsache barfuß.

Unten kommen wir am Frühstücksraum vorbei. Es ist laut und wir sind froh, dass wir dort fertig sind. Am Auto werden wir von einem Regenbogen begrüßt, obwohl es weder regnet noch die Sonne großartig scheint :) Wir räumen alles in den Rucksack, ziehen unsere dicken Wanderschuhe an und sind um neun Uhr auf dem Weg in die Stadt. Die frische Luft tut uns unheimlich gut. ♡

Je näher wir der Innenstadt kommen, desto mehr wacht diese auf. Unterwegs sehen wir nur wenige Menschen. In der Innenstadt ist schon einiges los. Wir kaufen für meinen Herzmann neues Parfüm, für mich ein paar Haarklammern, die ich zuhause vergessen habe. Dann bummeln wir, um Zeit für die Öffnungszeit des Tätowierers zu schinden, durch die Stadt. Wir finden einen weiteren Tätowierer. Aber der öffnet auch erst am Montag. Wir trödeln also zurück zu dem, der heute geöffnet hat. Dort standen vorhin schon drei Menschen vor der Tür. Nach einigen Minuten überwinden wir uns und trauen uns zu fragen. Leider ist kein Termin mehr frei. Wir laufen also weiter. Auch bei Mike, bei dem wir schon drei Mal vorbeigelaufen sind, ist nichts mehr frei.

So machen wir uns auf den Weg zur Festung Marienberg. Wir nehmen den Weg durch die Weinberge. Laut Schild benötigt man 40 Minuten. Die Sonne scheint mittlerweile strahlend vom Himmel. Wir ziehen die Jacken aus. Nach etwa zwanzig Minuten sind wir oben, trotz dass wir zwischendurch Fotos gemacht haben. Es sind viele ältere Menschen hier oben, die alle mit Bussen angereist sind. Wir besichtigen den Bergfried und schauen in die Kirche/Kapelle. Dann holen wir uns einen Kaffee und genießen diesen auf einer Bank in der Sonne. Kurz darauf machen wir uns wieder auf den Weg in die Stadt. Wir nehmen dies Mal den mit 20 Minuten ausgeschriebenen Weg. Dieser ist sehr steil und wir sind innerhalb von gefühlt 5 Minuten wieder unten in der Stadt. Dort kaufen wir fix frisches Gemüse und Veggie-Käse. Dann holen wir noch das Buch ab, welches wir gestern bestellt haben und kaufen die zwei Tassen und eine Hamsa-Hand, die wir ebenfalls gestern gesehen haben, bevor wir uns dann zu „Hans im Glück“ aufmachen. Die Stadt ist voll. Bei Hans im Glück bekommen wir sofort einen Tisch, bestellen und waschen uns die Hände auf dem schön eingerichteten „Bad“.

Eine Seite in der Speisekarte steht voller vegetarischer Burger, aber die lesen wir gar nicht, weil wir von den veganen schon überzeugt sind. Wir bestellen vegane Burger mit Pommes. Der eine ist mit Gemüsebratling und mega lecker. Der andere scheint mit Jackfruit zu sein, nicht so unsers, aber trotzdem okay. Dann genießen wir noch einen Latte Macciato und Cappuccino, jeweils mit Hafermilch. Hans im Glück wird im Internet auch als veganfreundlich beschrieben. Tatsächlich gibt’s hier sehr viele Möglichkeiten, sich vegan und auch vegetarisch zu ernähren! Als wir rausgehen, treffen wir den Chef dieser Filiale. Er fragt ob alles in Ordnung war und dass wir sie gerne bei google bewerten sollen. Schnell lege ich noch ein paar Flyer aus. Das kostet mich noch immer Überwindung, aber je öfter ich das mache, um so „einfacher“ wird es.

Nach den ganzen Getränken sind wir satt und zufrieden und machen uns langsam auf den Weg zum Hotel und damit zum Auto. Vorab wollen wir kurz eine Flasche Federweißer auf dem Markt kaufen. Die Dame vor uns hat aber einen langen Einkaufszettel. Sie kauft Lammwurst und solche Sachen. Mir kommt es fast hoch und beide stellen wir fest, dass wir wenig Geduld haben. Irgendwann ist die Dame aber dann so weit, wir bestellen und sind nach 30 Sekunden aus dem Lädchen. Ohne Navi laufen wir zum Auto, ziehen andere Schuhe an, verstauen alles und machen uns nach kurzem Tank-Stopp auf den Weg nach Hause. Voraussichtliche Ankunft: 17:25 Uhr. Wenn wir erst noch Leonardo abholen, wird’s später. Wir überlegen mal.

Gegen 16:00 Uhr machen wir einen kurzen Stopp und gehen auf der Raststätte kurz zur Toilette. Ich lege ein paar weitere Flyer aus. Wir rufen Herzmanns Mama an, die seit Donnerstag den Kater sittet. Da er unzufrieden erscheint, sie schlecht schläft und er sie auch morgens früh weckt, ist sie nicht böse drum, wenn wir ihn heute noch abholen. Also ändern wir kurz die Route und sind laut Navi dann im 17:20 Uhr halt dort.

Angekommen laden wir Leonardo und seine Decke, Näpfe und sein Klo ein und sind dann schnell zuhause. Der Kater scheint froh zu sein, wieder mit nach Hause zu fahren. Er steigt fast freiwillig in seine Box und meckert auch erst nach einiger Zeit. Zuhause läuft er direkt raus, während wir zuerst alles auspacken und uns später Brote machen.

Das war unser Wochenende, unser Kurztrip nach Würzburg. Wir haben viel gesehen, lecker gegessen und eine schöne Zeit zusammen verbracht. Das Hotel würden wir so nicht weiterempfehlen. Dean & David leider auch nicht. Bei Hans im Glück jedoch würden wir jederzeit wieder essen. Leider sind wir nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte, stundenlang durch Weinberge gewandert. Aber wir hatten Wanderschuhe an, waren im Weinberg, haben die Burg besichtigt und die Zeit genossen. Und darauf kommt’s an. Ich bin gespannt, wohin unser nächster Kurztrip geht.

Lass es Dir gut gehen, bis nächste Woche!

Lucia

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