VH 11 Russland: Schwäche des Staates und „Chaos“ - wie 1918?
Robert Carter, Edmonton Journal, 29. Januar 1918.
Der lange Zeit gefährlichste Gegner des russischen Präsidenten, Alexej Nawalnyj, den Putin erst vergiften ließ und dann auf Grundlage konstruierter Gerichtsverfahren ins Straflager schickte, prophezeit seinem Heimatland nach dem Eintages-Putsch vom 24. Juni mittelfristig „Durcheinander, Schwäche des Staates und Chaos“.
Durcheinander, Schwäche des Staates und Chaos erlebte Russland in seiner Geschichte allzu häufig; in seiner extremsten Form aber wohl in den Jahren des Bürgerkrieges infolge der Oktoberrevolution von 1917. Ob am Ausgang des von Lenin initiierten kommunistischen Putsches eine Restauration der alten feudalen Ordnung, eine demokratische Republik, eine Diktatur oder komplettes Chaos stehen würde, konnte der Karikaturist Carter Anfang 1918 noch nicht ahnen.
Zurück ins Jetzt. Für den russischen Patrioten Nawalnyj liegt auf der Hand, „dass der von Putin entfesselte Krieg Russland zugrunde richten und zum Scheitern bringen kann“. Wiederholt sich die Geschichte?