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Literaturdeutschland rätselt: Warum ging Kloppo leer aus?

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Liebe Newsletter-Abonnent*innen,

Jürgen Klopps Wutausbrüche gelten schon lange als berüchtigt. Doch was sich der Wahlbrite vergangene Woche im Frankfurter Römer leistete, musste auch Kloppo-Kenner erschüttern: Weil sein Werk »Die Projek-Tore« nicht mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, verließ Klopp den Saal, nicht ohne die Jury dabei als »verdammte Wichser« zu bezeichnen. Später sprach er im großen TITANIC-Wochenrückblick-Interview von Geldsorgen und bodenloser Enttäuschung. Nur um jetzt gut gelaunt und frisch getröstet einen der begehrtesten Jobs der Welt anzutreten, wie unsere heute erscheinende Novemberausgabe enthüllt:

Im Hintergrund Raketen, davor ein breit grinsender Jürgen Klopp mit aufgemaltem Bart und Turban. Dazu der Text: »Er kann einfach nicht Nein sagen! Jürgen Klopp wird Hisbollah-Chef«.

Das aktuelle Heft gibt’s ab Samstag in einem Bunker in Ihrer Nähe, jetzt schon im Onlineshop (Abre numa nova janela) (Print (Abre numa nova janela)oder PDF (Abre numa nova janela) oder in der App (Abre numa nova janela)) – oder am besten: im Abo (Abre numa nova janela)!

Während für Klopp also eine schwere Zeit vorübergeht, beginnt diese für Recep Tayyip Erdoğan jetzt erst. Ende letzter Woche starb sein liebster Feind, was bei Deutschlands Lieblingsautokraten zu Orientierungslosigkeit, Sinnkrisen und leichtem Brechdurchfall führte.

Schwarz-Weiß-Foto von Jan Böhmermann, dazu der Text: »Im Exil (ZDF): Erdogans Erzfeind gestorben«.

Gut unterrichteten Kreisen ist Böhmermanns Todesursache schon längst bekannt: Pilzvergiftung, eine der größten Herbstgefahren in deutschen Wäldern. Hätte er sich mal lieber den Pilzratgeber unseres Autors Fabian Lichter zu Gemüte geführt, dann hätten seine letzten Worte nicht »Nee, das ist ganz sicher kein Kahler Krempling, bist du blind?« gelautet.

Tipps für die Pilzsuche

In diesen Tagen zieht es die Menschen wieder in Scharen in die Pilze. TITANIC liefert eine bunte Pfanne halbgarer Tipps für Neulinge und Pilzinteressierte

Die erste Regel lautet: Beim Pilzesammeln kann man im Prinzip nichts falsch machen. Anders gesagt: »Probieren geht über studieren« heißt hier die Devise. Im Zweifel gilt es eben auch einfach mal hineinzubeißen in das gute Stück und bewusst zu schmecken, was der Wald kredenzt. Der menschliche Körper hält von Haus aus schon beeindruckende Möglichkeiten bereit, einem mitzuteilen, ob das Fundstück denn nun giftig ist oder nicht. Mit der Erfahrung lernt man dann ganz von allein, die bisweilen gar nicht einmal so subtilen Zeichen der Natur zu lesen. Mit grellen und auffälligen Farben bei Hüten und Lamellen wollen Pilze dem Menschen sagen: »Iss uns! Am besten hier und auf der Stelle.« Schnell fühlt man sich dabei wie ein Kind im Süßigkeitenladen, verliert die Orientierung ob all der bunten Lichter und entdeckt mit etwas Glück sogar scheue Wichtel, die über das Moos tanzen, und mit denen man sich, hat man erst ihr Vertrauen gewonnen, erstaunlich gut unterhalten kann. Wenn man drei Tage später ohne Kleidung auf einer Lichtung wieder zu sich kommt, knurrt der Magen meist schon wieder, und der Spaß geht von vorne los. Anfänger sollten jedoch stets ein Smartphone zur Hand haben, um im Notfall und auf die Schnelle bei unbekannten Nutzern in den sozialen Netzwerken eine Freigabe einzuholen. Nach einem selbstbewussten »Passt schon!« irgendeines Users in irgendeiner Facebook-Pilzgruppe schmeckt die Knolle schließlich gleich doppelt so gut. Mit im Gepäck eines jeden Pilzsammlers sollten zudem stets ein Pinselchen zum Säubern der Funde sowie eine Ersatzleber sein. Viel Spaß!

Sterben tut aber nicht nur Jan Böhmermann, sondern am Ende wir alle, wie unser Lieblingsgestirn weiß:

In diesem von Pause ohne Ende gezeichneten Cartoon schaut die Sonne auf die Erde und denkt: »Wenn mein Licht auf der Erde ankommt, sind die Menschen schon lange tot. Das stimmt einen nachdenklich ...«

Vor Ihrem Tod haben Sie aber hoffentlich noch die Zeit, die aktuelle Kolumne des unsterblichen Torsten Gaitzsch zu lesen. Wir drücken die Daumen!

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Hey guten Morgen, wie geht es Ihnen?

Hier kommt ein kleiner Nachklapp zur Buchmesse, aus der Rubrik »Aufgeschnappt«. In einer Bahnhofsunterführung unweit meiner Wohnung hörte ich, wie eine Dame ihrem Begleiter angewidert zurief: »Boah, dieser Schmodder hier … Scheiß Frankfurt, ist doch wahr!«

Nun bin ich der Letzte, der sich einer zünftigen Städtebeschimpfung verweigert, doch wenn offenkundig Auswärtige meine Wahlheimat ungerechtfertigt diskreditieren, werde ich zur Löwenmutter. Am liebsten hätte ich gefaucht: »Hören Sie mal, Eure Hoheit, dieser ›Schmodder‹ ist ein Rinnsal aus Regenwasser, und dieser Bahnhof ist so sauber wie seit Monaten nicht mehr! Sie haben ja keine Ahnung! Während großer Messen zeigt sich Frankfurt von seiner besten Seite. Vorhin habe ich sogar beobachtet, wie ein Fassadenreinigungsteam Laub von Haltestellendächern fegte. Und ist Ihnen heute schon eine einzige Ratte über den Weg gelaufen? Nein! Die schicken wir nämlich immer kurz vor der Buchmesse mit etwas Taschengeld nach Offenbach!«

Aber selbstverständlich hielt ich meine Klappe, so wie ich auch schwieg, als ich später am selben Tag Folgendes erlebte. Ich war in der Bibliothek und trug ein Buch zum Selbstverbuchungsautomaten, da sagte ein kleines Mädchen zu seiner Mutter: »Warum leiht der denn nur ein Buch aus?« Die Mutter erklärte: »Manche Leute nehmen eben nur wenige Sachen mit, vor allem wenn es ein sehr dickes Buch ist.« (Es handelte sich tatsächlich um ein dickes Buch.) Gerne hätte ich mich mit den Worten eingemischt: »Ich mag deine Art zu denken, Kind! Ein Bibliotheksbesuch sollte sich in jedem Fall lohnen. Aus dir wird mal eine vorbildliche Leserin. Zurzeit gibt es übrigens in der Frankfurter Messe Abertausende Bücher, die du dir einfach so einstecken kannst!«

Jetzt schaue ich aus dem Fenster, und auf dem Fußweg gegenüber stapeln sich die Müllsäcke. Frankfurt wird wieder normal.

Ihr Torsten Gaitzsch

Verabschiedet sich ebenfalls und wünscht Ihnen ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

Nähren die Redaktion besser als ein ganzer Korb voller Protein-Pilze: unsere Steadypakete!

Titanic verspricht: 2025 wird’s nicht besser!

Wer hofft, nächstes Jahr ginge es bergauf, dem sei gesagt:  Ziehen Sie den Kopf aus dem Arsch! Worauf Sie sich trotzdem freuen können, ist der TITANIC-Wochenkalender 2025: 53 legendäre Titelbilder, gedruckt auf feinstem Karton, liebevoll kuratiert. Das ideale Geschenk für sich selbst, für Freunde und Feinde.

Nur im TITANIC-Shop (Abre numa nova janela)!

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TITANIC-Verlag Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG Hamburger Allee 39
60486 Frankfurt am Main

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