Verspätung (#21)
In einem wiederkehrenden Traum, den ich lang nicht geträumt habe, verpasse ich einen Zug. Es ist nicht so, dass ich dramatisch am Gleis entlang spurte oder außer Atem vor bereits verschlossener Tür stehe – stattdessen schaue ich in diesem Traum irgendwann auf die Uhr und stelle fest, dass es viel zu spät und daher unmöglich ist, den geplanten Zug noch zu erwischen. Zwei Minuten vor Abfahrt, und ich habe noch nicht gepackt, bin noch nicht aufgebrochen, bin noch ganz woanders; und das war’s auch schon. Meine Träume sind meistens sehr kurz.
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Die Soft Practice kommt diesen Monat mit einer zumindest gefühlten Verspätung (as in: es gibt ja keinen festen Termin). Schon seit Anfang Juli steht sie auf meiner Liste. Mitte Juli notiere ich in meinem Notizbuch, ich will am Newsletter schreiben. Und ich fange auch an, tippe einiges runter – 1.307 Wörter, um genau zu sein. Sowieso kann ich für diesen Monat nicht von mir behaupten, gar nicht geschrieben zu haben, obwohl das ja so ein Standardsatz ist, der mir schnell aus dem Mund fällt, wenn ich unachtsam bin. Ich habe also am Newsletter geschrieben, an einem Auftragstext, ich habe wenig, aber immerhin auch am Roman geschrieben und außerdem sehr viel in mein Journal. Ich habe ein im April begonnenes Journal vollgeschrieben, zwischendurch die Mine im Stift ausgewechselt (Muji 0.38, natürlich) und ein neues Notizbuch gekauft (Softcover, blanko; immer immer Softcover, blanko), ich habe an Küchentischen hineingeschrieben, an Schreibtischen, im Garten, in einem Café und einmal, I admit, bei Vapiano, zu einer glutenfreien Pizza Funghi.
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