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Der 25. Februar in der Geschichte

Ein 52-jähriger Adoptivsohn, kollektiver Selbstmord und eine fünfstündige Rede

138 – Der römische Kaiser Hadrian adoptiert Antoninus Pius, was diesen damit quasi zu seinem Nachfolger macht. Antoninus ist zwar schon 52, aber irgendwie war das bei den Römern so ein Ding, sich auch noch im hohen Alter adoptieren zu lassen.

1147 – In einer auf Latein verfassten Urkunde König Konrads III. ist die Rede von Gütern, die von den »Austrie marchionibus«, den Markgrafen Österreichs, verschenkt wurden. Es ist das erste Mal, dass der Name »Austria« für Österreich benutzt wird, und die Grundlage für später folgende Verwechslungen mit einem gewissen anderem Staat am anderen Ende der Welt. Nein, Kängurus haben nicht das Skifahren erfunden.

1336 – Weil der Deutsche Orden immer noch der Meinung ist, dass man den Litauern mit Gewalt super den Katholizismus nahelegen könnte, belagert man die Burg Pilenai. Die 4000 Verteidiger sehen aber ein, dass sie vermutlich nicht lange aushalten können. Statt den Rittern alles zu überlassen, stecken sie ihre Sachen in Brand und sagen dann: »Ey, was is’n mit kollektivem Selbstmord?« Und alle daraufhin: »Yay, Selbstmord!«

1570 – Nachdem Elisabeth I. von England die anglikanische Lehre endgültig in England durchsetzt, kriegt Papst Pius V. einen Koller und schreit: »Die Alte schmeiß ich aus der Kirche!« Glücklicherweise hat sie ja ihre eigene Kirche, bei der sie Oberhaupt ist, also ist es ihr im Grunde egal.

1713 – Preußens König Friedrich I. stirbt. Sein Sohn Friedrich Wilhelm I. übernimmt die Amtsgeschäfte und beginnt quasi sofort damit, nicht nur den Hof- sondern den gesamten Staat auf den Kopf zu stellen. Seinen Vater trägt er noch mit allem Prunk zu Grabe, dann aber wird der Etat zusammengestrichen, wo es nur geht. Geld wird nicht mehr in schöne Schlösser gesteckt, sondern vor allem ins Militär. Seine Untergebenen sind nicht mehr Berater, sondern dazu da, seine Befehle zu befolgen. Im Grunde macht Friedrich Wilhelm I. alles selbst. Heute würde man das wohl Mikromanagement nennen.

1831 – Die Schlacht bei Grochów findet statt, bei der Polen und Russen ordentlich Federn lassen müssen. Im Grunde wollen die Polen unabhängig sein und die Russen sagen: »Soweit kommt’s noch!« Rund 15.000 Leute sterben, jeweils die Hälfte davon auf jeder Seite. Nach der Schlacht sind beide Seiten so ausgedünnt, dass die Kampfhandlungen eine Weile eingestellt werden, weil man erstmal die Armee neu organisieren muss. Das ist zwar ein Teilerfolg für die Polen, weil die Russen nicht gleich bis Warschau durchmarschieren, aber wirklich großartig ist es nicht.

1917 – Der britische Ozeandampfer »RMS Laconia« wird von einem deutschen U-Boot versenkt. Insgesamt kommen zwar »nur« 12 Menschen ums Leben, darunter aber auch zwei Amerikanerinnen, was dazu führt, dass man in den USA langsam ungehalten wird. Die USA: »Alter, ich glaub jetzt hackt’s!« – Deutschland: »Hoppsala. War ja gar nicht so gemeint!« – USA: »Der Säbel juckt. Es gibt Krieg!« - Deutschland: »Och menno.«

1922 – Henri Désiré Landru wird in Versailles hingerichtet. Der französische Serienmörder traf seine Opfer durch Heiratsanzeigen – für die Leute von heute erklärt: Das ist so etwas wie Tinder, aber nicht digital. Er gab vor ein gut situierter Herr zu sein und lud die Damen auf ein von ihm zu den jeweiligen Wochenenden gemietetes Landhaus ein. Dass er nur für sich Tickets für die Hin- und Rückfahrt kaufte, schien sie nicht weiter zu kümmern. Nach den Morden löste er dann die Hausstände und Bankkonten der Opfer auf. Es fiel niemandem auf, weil der Erste Weltkrieg tobte und deswegen viele Leute ohnehin andere Sorgen hatten. Merke: Die beste Zeit zum Morden ist, wenn gerade ohnehin alles Mist ist.

1932 - Adolf Hitler erhält die deutsche Staatsangehörigkeit, rechtzeitig um im Jahr darauf zum Reichskanzler gewählt zu werden. Er war seit 1925 staatenlos, aber natürlich in Österreich geboren, was das Land irgendwie immer wieder unter den Tisch zu kehren vermag.

1953 – In Frankreich hat der Film »Die Ferien des Monsieur Hulot« Premiere, der nicht nur den Regisseur und Hauptdarsteller Jacques Tati weltweit bekannt macht, sondern auch dafür sorgt, dass sich etliche Komiker bei ihm bedienen, so z.B. auch Loriot, der den Sketch »Zimmerverwüstung« im Grunde diesem Film entlehnt hat. In gewisser Weise kann man Monsieur Hulot auch als Vorläufer von Mister Bean sehen. Der Film wird so ein Hit, dass der Strand, an dem gefilmt wurde, heute nach der Hauptfigur benannt ist, die auch als Statue über die Badenden blickt.

1954 – Nachdem Gamal Abdel Nasser und Muhammad Nagib knapp zwei Jahre zuvor  König Faruk I. gestürzt hatten, Nagib darauf Präsident von Ägypten wurde und Nasser die zweite Geige spielte, hat Nasser nun die Schnauze voll davon. Er stürzt Nagib und macht sich selber zum Präsidenten. Man findet bei Nagib auch noch ein paar Millionen Dollar, die er vermutlich von der CIA hatte. Das Geld nutzt Nasser dann, um einen Fernsehturm zu bauen.

1956 – Zum Abschluss des 20. Parteitages der KPdSU hält Parteichef Nikita Chruschtschow eine fünfstündige Rede mit dem Titel »Über den Personenkult und seine Folgen«. Im Grunde sagt er, dass der ganze Wirbel um Stalin echt scheiße war, man vielleicht nicht gleich alle Leute, die einem nicht passen, deportieren und generell vielleicht etwas gechillter an alles rangehen sollte. Wie erst 1989 bekannt wird, wird die Rede in völligem Schweigen und mit lähmendem Entsetzen aufgenommen, was natürlich auch daran liegen könnte, dass sie fünf Stunden lang war und die alten Funktionäre schlichtweg eingeschlafen waren. Der polnische Staatspräsident, der die Rede später liest, erleidet deswegen einen Herzanfall und stirbt zwei Wochen später. Zumindest sorgt die Führung unter Chruschtschow dafür, dass die sogenannte »Tauwetter-Periode« einsetzt, in der alles nicht mehr ganz so blöd in der Sowjetunion ist.