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Der 24. April in der Geschichte

Ägyptische Verwandtschaftsverhältnisse, ein großes Pferd eine dritte Welt

1479 v.Chr. – Thutmosis III kommt auf den Thron in Ägypten, weil er aber erst zwei Jahre alt ist, wird Hatschepsut seine Mitregentin. Sie ist seine Tante und Stiefmutter, da sie die Frau seines Vaters Thutmosis II und dessen Halbschwester ist. Allerdings hatte das mit dem Kinderkriegen zwischen den beiden nicht so geklappt – glücklicherweise sollte man vielleicht sagen – weswegen Thutmosis II mit einer Nebenfrau Thutmosis III hatte. Verwirrt? Die alten Ägypter über ihre Verwandtschaftsverhältnisse vermutlich auch.

1184 v.Chr. – Angebliches Datum, an dem in Troja ein paar Leute von der Stadtmauer geschaut haben, ein großes hölzernes Pferd sahen und dachten: »Ey, schaut mal das große Pferd, was draußen steht und in dem mehrere Soldaten Platz hätten! Vielleicht sollten wir das mal in die Stadt ziehen.«

858 – Nikolaus I. besteigt den Papstthron und greift hart durch. Besonders gern lässt er Leute exkommunizieren, so auch die Bischöfe, die sich gegen seine Entscheidung stellen, die vorsieht, dass Lothar II. sich nicht scheiden lassen darf, um seine Mätresse Waldrada zu heiraten. Liegt vielleicht am Namen. Im Endeffekt nervt er so viele Leute, dass sich die Ostkirchen abspalten.

1530 – Der römisch-deutsche Kaiser Karl V. unterschreibt einen Wisch, der im Grunde sagt: »Malta gehört jetzt dem Johanniterorden. Sollen die doch sehen, wat die damit machen.«

1558 – Die 15-jährige Maria Stuart heiratet den 14-jährigen Kronprinzen von Frankreich Franz, der aber zwei Jahre darauf gleich wieder stirbt. Auch mit ihren weiteren Ehen hat sie nicht viel Glück. Ehemann Nummer 2 bringt ihren Liebhaber um und wird dann selbst Opfer einer Verschwörung, die vermutlich Maria Stuart angezettelt hatte. Ehemann Nummer 3 war der Mann, den viele für den Mörder von Ehemann Nummer 2 hielten. Kam nicht so gut an. Also schickte man ihn ins Exil, wo er wahnsinnig wurde und starb. Sie hingegen wurde erst eingesperrt und dann von ihrer Cousine Elizabeth I wieder freigelassen, die es aber irgendwann doof fand, dass Maria ein Komplott nach dem anderen gegen sie führte. Elizabeth I nahm sich ein Beispiel an ihrem Vater Heinrich VIII und ließ Maria Stuart 1587 köpfen.

1671 – Fritz-Karl Watel, den man in Frankreich François Vatel nennt, bringt sich um. Der Haushofmeister und Koch des Prinzen von Condé auf Schloss Chantilly und einer der bedeutendsten Küchenmeister seiner Zeit soll eigentlich ein Festmahl für König Ludwig XIV. vorbereiten, aber dummerweise kommt die Fischlieferung zu spät. Vatel ist so bestürzt, dass er den König enttäuschen könnte, dass er sich lieber in sein Schwert stürzt. Seinen Leichnam entdeckt man ausgerechnet dann, als jemand in die Küche kommt, um ihn zu sagen, dass die Fischlieferung angekommen ist.

1731 – Daniel Defoe, der Autor von »Robinson Crusoe« stirbt, während er vermutlich auf der Flucht vor seinen Gläubigern ist.

1895 – Joshua Slocum steigt in sein Segelboot, das er drei Jahre vorher geschenkt bekommen hatte und welches vorher sieben Jahre vor sich hingammelte. Er sagt seiner Frau: »Warte nicht mit dem Essen auf mich.«, dann bricht er zur ersten Weltumsegelung auf, die von einer einzelnen Person gemacht wird. Drei Jahre und zwei Monate später kommt er wieder nach Hause. Das Essen ist kalt.

1953 – Winston Churchill wird von Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Es ist eine Auszeichnung für seine Verbrechen in Bengalen und im Zweiten Weltkrieg. Ach nee, das war ja voll in Ordnung. Der Genozid in Bengalen ... halb so wild. Die Bombardierung von Dresden? Ach, na ja... Nee, aber ansonsten ein super Kerl. Wirklich.

1955 – Die Bandung-Konferenz geht zu Ende. Mehrere afrikanische und asiatische Staaten sagen dort, dass sie Kolonialisierung scheiße finden und weder der ersten Welt (Westmächte, sprich USA, Großbritannien etc.) noch der zweiten Welt (Ostmächte, also Sowjetunion, DDR, etc.) angehören möchten. Der Begriff »Dritte Welt« wird dafür erstmals geprägt. Der kriegt zwar nachher eine ganz andere Bedeutung, aber wat soll man machen, ne?

1960 – Der deutsche Physiker und Nobelpreisträger Max von Laue stirbt. Abgesehen von der Tatsache, dass er einer der hellsten Köpfe der deutschen Forschung war, tat er sich vor allem dadurch hervor, dass er den Nazis bei jeder Gelegenheit im übertragenen Sinn den Stinkefinger zeigte, was ihn bei denen natürlich nicht sehr beliebt machte. Er und sein Kollege James Franck hatten dem Dänen Niels Bohr ihre goldenen Nobelpreis-Medaillen anvertraut, die dieser in seinem Labor aufbewahrte. Als die Nazis in Dänemark einfielen, löste der im Labor arbeitende Ungar George De Hevesy die Medaillen in Königswasser auf, damit die Nazis sie nicht konfiszieren konnten. Nach dem Krieg holte man das Gold wieder chemisch hervor und ließ daraus die Medaillen erneut gießen.

1970 – China schickt seinen ersten künstlichen Satelliten in den Weltraum. Sein Name: »Dong Fang Hong 1«. »Dong Fang Hong«, übersetzt »Der Osten ist rot«, ist auch der Name des Liedes, das der Satellit quasi ununterbrochen spielt. Dabei handelt es sich um eine Lobeshymne auf Mao Zedong und die kommunistische Partei. Da der Satellit auch noch aussieht wie eine Discokugel, kann man auch schon mal ordentlich dazu tanzen.

1990 - Das Hubble Space Telescope wird im All ausgesetzt. Mit dem Gerät wollen Wissenschaftler tiefer ins All schauen, als jemals zuvor. Nach dem Start schauen sie zunächst mal tief ins Glas und dann in die Röhre. Dummerweise hat man bei der Konstruktion einen Fehler gemacht, weswegen die Optik nicht zu 100% funktioniert. Drei Jahre später verpasst man dem Teleskop eine Art Brille, mit der es dann richtig schauen kann.