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Der 20. Juni in der Geschichte

Irische Sklaven, schwedische Trampel und ein wichtiges Telefon

451 – Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, irgendwo im Nordosten von Frankreich, findet statt. Im Grunde meinten die Hunnen unter Attila: »Mensch, da so im weströmischen Gebiet könnten wir noch ein wenig plündern.« Die Römer unter Flavius Aetius sagten aber: »Leute, wat is denn, wenn ihr das nicht macht?«

Man gibt sich ordentlich auf die Glocke und stellt irgendwann fest, dass es dann aber auch reicht. Die Römer ziehen wieder ab und Attila, der schon dachte, er hätte verloren, geht auch erstmal nach Hause.

1631 – In einem Fall von »Wat? Sowas läuft doch sonst immer anders herum?«, greift eine Gruppe von Piraten bestehend aus Marokkanern, Niederländern, Algeriern und Türken die Ortschaft Baltimore in Cork, Irland, an. Sie nehmen zwischen 107 bis über 200 Gefangene und verschleppen sie nach Afrika, wo sie als Galeerensträflinge, Arbeiter oder im Harem eingesetzt werden. Nur drei der Entführten können später nach Irland zurückkehren.

1810 – Bei der Überführung des Leichnams des kurz zuvor gewählten Thronfolgers von Schweden, greift sich ein wütender Mob Hans Axel von Fersen, den unwahre Gerüchte als potentiellen Mörder des Thronfolgers darstellen, und tötet ihn. Das Besondere: Er wird buchstäblich zu Tode getrampelt. Die Soldaten, die eigentlich auf ihn aufpassen sollten, stehen tatenlos daneben und sagen: »Dat sieht man auch nicht alle Tage.«

1819 – Das US-Schiff »SS Savannah« erreicht Liverpool. Es ist damit das erste dampfgetriebene Schiff, welches den Atlantik überquert hat, obwohl es hauptsächlich gesegelt ist. Bald stellt man auch fest, dass so ein Dampfkessel viel zu viel Platz wegnimmt und sich das Schiff gar nicht lohnt, zumal einige Leute gegenüber einem Dampfantrieb extrem skeptisch sind. Erst zwanzig Jahre später werden Dampfschiffe wieder über den Atlantik fahren und erst dreißig Jahre später amerikanische Dampfschiffe.

1837 – Königin Victoria besteigt mit 18 Jahren den Thron von Großbritannien. Sie heiratet und bekommt neun Kinder, deren Nachkommen dann um die Jahrhundertwende in fast allen europäischen Königshäusern das Sagen haben. Ihre Enkel sind unter anderem: Kaiser Wilhelm II, George V von England, Kaiserin Alexandra von Russland, Königin Marie von Rumänien, Kronprinzessin Margaret von Schweden und Königin Victoria Eugenie von Spanien. Man kann also schon behaupten, dass sie die Großmutter Europas ist.

1893 – Lizzie Borden wird von der Anschuldigung freigesprochen, ihre Mutter und ihren Vater mit einer Axt ermordet zu haben. Aber weil sie ein ziemlich gutes Motiv hatte und ihr Alibi auch nicht wirklich wasserdicht war, akzeptiert das keiner so richtig. Die Medien überschlagen sich auch. Im Grunde ist es wie der O.J. Simpson Prozess, nur ein Jahrhundert davor.

1894 – Der Bakteriologe Alexandre Yersin entdeckt in Hongkong den Erreger der Pest. Fachkreise sind darüber so aus dem Häuschen, dass sie dem Bakterium den Namen des Entdeckers geben: Yersinia pestis. Daraufhin sagte Yersin vermutlich: »Na, schönen Dank auch.«

1908 – Melitta Bentz erhält das Patent auf den von ihr erfundenen Kaffeefilter. Sie hatte zuvor einfach genug davon, dass sie ständig braune Krümel zwischen den Zähnen hatte. Dann klaute sie die Löschblätter aus den Schulheften ihrer Söhne und schüttete dann den Kaffee hindurch. Alle waren begeistert, bis auf ihre Kinder vermutlich.

1942 – Vier Polen brechen in geklauten SS-Uniformen und einem gestohlenen Wagen aus Auschwitz aus, indem sie unbehelligt durchs Eingangstor fahren. Die Deutschen gucken dumm aus der Wäsche und überlegen, wie man so etwas in Zukunft verhindern könnte. Deswegen fangen sie an, den Gefangenen ihre Nummern zu tätowieren. 

1944 – Bei einem Senkrechtstart erzielt eine Aggregat-4-Rakete in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde eine Höhe von 174,6 km. Damit ist sie der erste menschengemachte Gegenstand im Weltraum, dessen Grenze heute auf 100 km Höhe festgelegt ist. Da sie Rakete allerdings keine Orbitalgeschwindigkeit erreicht, kehrt sie auch gleich wieder zurück und schlägt bei Zingst auf der Erde auf. Das dürfte einige Leute am Strand, die da im Hochsommer badeten, sicherlich überrascht haben. Plötzlich war das Handtuch weg.

1948 – Die Deutsche Mark wird in Westdeutschland eingeführt. Finden die Sowjets nicht witzig und schlagen ein paar Tage später mit der Berlin Blockade zurück.

1954 – Die deutsche Fußballnationalmannschaft verliert in Basel gegen die Ungarn 3:8. Trotzdem kommt Deutschland als Gruppenzweiter weiter und schafft es sogar bis ins Finale. Der Gegner: schon wieder Ungarn. Aber im Finale gewinnt Deutschland und wird zum ersten Mal Fußballweltmeister.

1963 – Nachdem im Jahr zuvor während der Kubakrise die Kommunikation zwischen den USA und der Sowjetunion so lange gedauert hatte, dass es fast zum Atomkrieg kam, unterzeichnet man in Genf ein Abkommen, um eine direkte Kommunikationsleitung einzurichten. Mit anderen Worten: Man beschließt das »rote Telefon« einzurichten.

1991 – Im Bundestag stimmt man darüber ab, ob die mittlerweile gesamtdeutsche Regierung ihren Sitz in Bonn oder in Berlin haben soll. Abgeordnete aus dem Norden und Osten stimmen hauptsächlich für Berlin, Abgeordnete aus dem Süden und Westen hauptsächlich für Bonn. Im Endeffekt ist das Ergebnis knapp: 338 der Abstimmenden waren für Berlin, 320 für Bonn. Gegen Berlin spricht sich übrigens mehrheitlich die CSU und die SPD aus.