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Willst du?

Montagmorgen. Hier ist Blaupause, der Newsletter, mit dem du Communitys besser verstehst und erfolgreich Mitgliedschaften anbietest. Diese Woche: Über Frankreich, Ideen und das Hinkriegen.

Diese Blaupause wird präsentiert vom Journalismus Lab (Abre numa nova janela).

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Hallo!

Ich hoffe, hier normalerweise nicht allzu sehr aufzuschneiden. Erlaubt mir heute bitte, von mir selbst beeindruckt zu sein.

Und zwar unterrichte ich einmal im Jahr eine Stunde Journalismus-Studierende an der Science Po. Genau, das „Institute d’Etudes Politiques de Paris“, eine von Frankreichs berühmt-berüchtigten Elite-Unis. Ein großer Teil der künftigen herrschenden Klasse in Politik und Wirtschaft, aber auch dem Journalismus, wird eine der „Grandes Écoles“ besucht haben. Französischer als an der Science Po wird’s nicht.

Esser in Paris

Ich selbst dagegen habe vor langer Zeit einen Erasmus-Austausch an der Sorbonne absolviert, also an der Massen-Uni für die Normalsterblichen. Ich erinnere mich dabei an lustige, für die Nachbarn zu laute Abende, Wein kam auch vor. An das französische Fernsehen mit seinen nie endenden Streitrunden erinnere ich mich, an das frische, reiche Angebot in den Supermärkten, die vielen kleinen Kinos, an den Geruch der Métro, an eine wunderschöne, viel zu teure Filmkulisse von einer Stadt, an die Chansons dieser Zeit (hier eine Playlist mit meinen Favoriten von damals (Abre numa nova janela)).

Und ich erinnere mich an die Leute von der Science Po. Das waren die armen Tropfe, die statt all dessen in der Bude hockten und große Mengen an Texten mehr oder weniger auswendig lernen mussten. Inzwischen bestimmen sie, wo es lang geht. Ich beneide sie noch immer nicht.

Die Zeiten ändern sich! Der President reformiert die Kaderschmieden, deren Produkt er selbst ist; sie müssen sich öffnen für Unterprivilegierte und für die Welt. Vor drei Jahren noch stellten mir manche der Studierenden ihre Fragen lieber auf Französisch, weil ihnen die „Langue de Shakespeare“ nicht so leicht von den Lippen kam. In der vergangenen Woche dagegen traf ich auf stattdessen auf eine bunt zusammengewürfelte, internationale Truppe, die mir in Netflix-geschultem Englisch schlaue Fragen stellten zu den Themen Unternehmertum im Journalismus, Newsletter und das Gründen.

Auf eine der Fragen hatte ich zunächst keine Antwort. Darum möchte ich sie hier nochmal stellen: Woran erkennt man, ob eine Idee erfolgreich sein wird?

Woran erkennt man, ob eine Idee erfolgreich sein wird?

Für eine gute Antwort auf diese Frage würden Investor:innen viel Geld bezahlen. Denn es ist notorisch schwierig, unternehmerische Erfolge zu prognostizieren. Wäre es einfach, würden Startup-Investments nicht so magere Renditen abwerfen. Viele Venture Capitalists (VCs) sagen, man investiere weniger in die Idee, als in die Persönlichkeit der Gründenden. Klingt cheesy, aber ich vermute, es stimmt.

Eine Idee ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der sie umsetzt. Du kennst sicher Leute, die von sich behaupten, schon vor Urzeiten die Idee für Facebook gehabt zu haben, oder für Tesla oder für Tinder. Deine Mudda! Die Idee allein ist nichts. Man kann anfangs überhaupt nicht wissen, wie eine Idee ganz konkret funktionieren wird. Das stellt sich erst heraus, wenn man ernsthaft versucht, sie umzusetzen. Das ist sehr schwer.

Es braucht beides: die Idee und den Willen

Einschränkung: Es gibt Leute, die finden, eine Idee sei wenig wert, allein auf die Execution käme es an. Das wiederum glaube ich auch nicht. Viele Firmen executen sehr effizient vor sich hin, aber es fehlt eindeutig an Kreativität, sich etwas Neues auszudenken. Sie kommen nicht mehr vom Fleck und beginnen irgendwann, zu schmelzen.

Deswegen wird nie und nimmer etwas daraus werden, wenn die EU eine steuerfinanzierte Google-Alternative bauen will (Abre numa nova janela), die SPD ein staatlich bezahltes „Spotify für Journalismus“ (Abre numa nova janela) oder – jetzt neu – das ZDF eine öffentlich-rechtliche Twitter-Alternative (Abre numa nova janela). Sie glauben, das wäre eine Idee, und die müsse man nur noch umsetzen. Wer so etwas vorschlägt, hat keine eigenen Ideen, keinen Selbstrespekt, keine Ahnung, das Geld zu locker sitzen und eine Schraube noch dazu. So jemand will von anderen gemeisterte hochkomplexe Konzepte klauen, mit denen er gar nicht umgehen kann. Shame on you.

Eine langweilige Idee reicht 

Eine Idee braucht es also, aber wie gut diese Idee ist, finde ich nicht so entscheidend. Eine langweilige Idee reicht vollkommen aus, solang es jemanden gibt, der sie unbedingt Wirklichkeit werden lassen will. Dieser Drang, etwas in die Welt zu zwingen, die berühmte „Delle im Universum“ zu hinterlassen, ist das eigentlich entscheidende. Nur mit so einer Energie entsteht genug Dynamik, um etwas zu verändern. Nur so lassen sich andere motivieren. Es braucht diese Person, die sagt: Ich will das.

Fragst du dich also, ob deine Idee erfolgreich werden kann, dann frag dich vor allem: Willst du? Willst du unbedingt? Was genau willst du? Denn erst dann folgt die nächste, alles entscheidende Frage: Was musst du tun, um dahin zu kommen? In dem Moment beginnst du, aus einer Idee etwas entstehen zu lassen. Es entsteht erst in deinem Kopf, dann mehr und mehr auch in der handfesten Welt.

Wenn es nicht klappt – so what? Du hast herausgefunden, was nicht geht, und hoffentlich auch Spaß dabei gehabt. So funktionieren Fortschritt, Wissenschaft, Unternehmertum. Wer das „Scheitern“ nennt, soll halt zu Hause bleiben. 

Suche die Wahrheit zwischen Hochstaplersyndrom und Größenwahn

Einen Vorschlag hätte ich dann doch, um vorherzusagen, ob etwas ein Erfolg wird. Frag dich: Träumt die Person hinter der Idee nur ein bisschen rum? Oder will sie das wirklich? Traust du ihr zu, das hinzubekommen? Lass Vorsicht walten, falls diese Person du selbst bist. Unterschätze nicht deine Fähigkeiten zur Selbstsabotage. Irgendwo zwischen Hochstaplersyndrom und Größenwahn findest du eine realistische Einschätzung deiner Möglichkeiten und dem echten Willen, es nicht nur zu versuchen, sondern es hinzubekommen.

Aus Macrons Science-Po-Akte 2001

Der Wille kann weit tragen. 2001, während ich im Jardin du Luxembourg in der Herbstsonne saß und in eine Zitronentarte biss,  promivierte an der Science Po ein Streber – ein Jahr jünger als ich – namens Emmanuel Macron. Er wollte einmal Präsident werden anstelle des Präsidenten. Absurde Idee! Um erfolgreich zu sein, würde er das gesamte französische Parteiensystem zerstören und neu zusammensetzen müssen. Aber Macron wollte

À lundi prochain !
👋 Sebastian

PS:

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Tópico Startup

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