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Zu viel…

…oder doch zu wenig? Über die Uneinigkeit zwischen Kopf und Körper und warum das eigentlich ein gutes Zeichen ist. Oder: Eine Ode an den natürlichen Kompass.

Am vergangenen Sonntag ist der Newsletter ausgefallen und ich fühlte mich richtig schlecht deswegen. Ich war doch schon wieder so gut in Fahrt! Theoretisch hätte ich auch einiges zu erzählen, aber meine Fingerkuppen schafften den Weg auf die Tasten nicht. Während in meinem Kopf ein reges Treiben herrscht, scheint mein Körper bei der kleinsten Aussicht auf Anstrengung bereits den Streik einzuläuten. Auch wenn es sich um so eine winzige Ertüchtigung handelt wie das Gleiten meiner Finger über die Tastatur. Das geht mir seit einigen Wochen nicht nur beim Schreiben dieser Zeilen so, sondern auch bei Dingen wie meinem Pilates- oder Yogakurs oder der Joggingrunde mit den ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen des Jahres. All die Dinge, die mir so viel Freude bereiten und guttun, fielen aus. Eine Erkältung, ein Zwicken im Rücken, Regelschmerzen, diabetesbedingte Blutzucker-Achterbahnfahrten – von allem ein bisschen, immer gerade so viel, dass ich nichts von dem schaffe, das mir im Kopf herumschwirrt. Erst war ich traurig, dann trotzig und habe versucht, dennoch alles zu schaffen, was natürlich nicht funktioniert hat, woraufhin ich genervt war. Mittlerweile habe ich den Kampf aufgegeben, einen Montag mit allgemeinem Unwohlsein gänzlich verschlafen und mich wieder daran erinnert, was für ein Wunderwerk unser Körper doch ist. Statt also nach einer kleinen Pause wieder in den Kampf zu ziehen, dachte ich mir: Hör doch mal, was er zu sagen hat. Das scheint ihn schon wieder ein bisschen milder zu stimmen, denn immerhin zwickt der Rücken nicht mehr allzu sehr. Mein Körper wollte einfach nur Aufmerksamkeit! Die hat er auch verdient…

Bitte sag mir, dass ich nicht die Einzige bin, die ab und mal mit so einem Ungleichgewicht gesegnet ist! Mein Kopf ist schon wieder viel weiter als der Körper und muss lernen, sich in Geduld zu üben. Aber was beschäftigt ihn denn eigentlich so? Eventuell die Tatsache, dass alles seinen Lauf nimmt. Aktuell gibt es keine großen Ereignisse oder beeindruckende Fortschritte – aber dafür ist jetzt auch gar nicht die Zeit. Stattdessen erhalte ich Nachrichten, die mir den Weg in die Selbstständigkeit ein Stückchen leichter machen, führe Gespräche, die mich in meinem Vorhaben bestätigen und erhalte Rückmeldungen zu meiner Arbeit, die mir Sicherheit schenken. Nicht jeder Schritt nach vorn muss laut sein oder besonders weit reichen. Nein, diese Babysteps schreiten mit viel Feingefühl voran und überqueren gerade eine Schwelle, vor der ich anscheinend eine halbe Ewigkeit wie angewurzelt stand. Nun fühlt es sich an, als würde ich sanft darüberschweben – verursacht dieser ungewohnte Zustand vielleicht das Unwohlsein in meinem Körper? Das endgültige Verlassen der Komfortzone, der Übergang in unbekannte Gefilde, mein System muss sich an die neue Umgebung anpassen. Alles wird einmal kräftig durchgeschüttelt und sortiert sich neu. Puh, auf einmal finde ich es gar nicht mehr so tragisch, mal ein paar Tage Ruhe gebraucht zu haben. Was für eine aufregende Reise ins heiß ersehnte Unbekannte!

In dieser Zeit habe ich übrigens kaum geschrieben, weder meine Morgenseiten noch auch kreative Weise. An einem Mittwoch schrieb ich eine Miniatur zum Montagswort von @prosa_ist_innen (Abre numa nova janela) auf Instagram und es fühlte sich nach Freiheit an. Vielleicht schreibe ich heute noch meinen Text zum Montagswort von dieser Woche? Wie sieht es bei dir aus: Fühlst du dich wohl mit deiner Kreativität? Hast du geschrieben? Wenn nicht, dann weißt du jetzt, dass du damit nicht alleine bist. Willst du heute mit mir gemeinsam wieder ankommen? Dann lass uns doch sanft starten und gemeinsam drei Dinge aufschreiben, für die wir dankbar sind:

Ich bin heute dankbar für die lieben Menschen in meinem Leben, guten Kaffee und dafür, mein Leben so gestalten zu können, wie ich es möchte.

Lesen wir uns nächste Woche?

Alles Liebe

deine Sarah

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