Freundschaft 20+
Gefühlt ist es Wochen her, dass ich den Himmel in blau gesehen habe. Der Winter kommt mir gerade zunehmend unerträglich lang vor.
Warum wir es uns so schwer machen Freunde zu finden
Freundschaften sind seit ich zur Uni gegangen bin eine Thematik, die mich beinahe täglich unter Druck gesetzt hat. Dieses vordefinierte Konstrukt einer menschlichen Verbindung, diese Passform in die zugegebener Maßen die wenigsten Menschen passen, denen wir in unserem Leben begegnen, war für mich gleichsam etwas, das ich gesucht und gemieden habe. Ersteres um dazuzugehören, Anschluss zu finden, mich in diese Masse von Menschen besser einzufügen. Letzteres weil ich das Gefühl hatte meine alten Freunde zu betrügen, ihnen das Gefühl zu geben, sie gegen etwas Neues einzutauschen. Wenn ich Leute von ihrer Uni-Zeit schwärmen höre, dann meistens über diese sagenumwobenen wertvollen Verbindungen, diese Freundschaften fürs Leben, die sie währenddessen geknüpft haben. Ich wollte das auch. Ich habe es versucht, habe mich mit Leuten angefreundet und dabei ein glückliches Händchen gehabt, mir immer die Leute auszusuchen, von denen ich wusste, dass es ein Leichtes sein würde, sie nach einer Weile aus den Augen zu verlieren. Aber immerhin war ich dann in den Vorlesungen nicht mehr allein. Immerhin sah ich dann für ein Semester so aus, als wäre ich auch beliebt und integriert und angekommen.
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