Kommentierte Gedanken

Kommentierte Gedanken

Ich über stimuliere mein Gehirn

bis ich nicht mehr weiß,

ob mein Kopf weh tut oder meine Gedanken,

aber ganz ohne ist es so still

und ich beginne mich zu fragen,

ob ich nicht eigentlich mein Inneres nach außen spiegele?

Es gibt nie genügend Worte und zugleich zu viele

in den falschen Sprachen

und die Angst beißt mir

tief in die Brust,

das Gefühl für meine eigene Muttersprache zu verlieren.

Aber vielleicht brauch ich die bald gar nicht mehr,

wenn die KI mich allein anhand der Muskelspannung in meinem Gesicht

und der Datenströme meiner virtualisierten Persönlichkeit versteht

und uns selbst alles Menschliche abhanden kommt,

mit geschlossenen Augen und Herzen,

wir uns gegenseitig verletzen,

ohne Gefühl und ohne Grenzen,

bis nichts mehr übrig ist, von allem was war.

Ich zünde Kerzen an im Juni,

die nach September riechen

und frage mich vergebens, was ich gestern gegessen habe.

Im Hintergrund läuft seit vierunddreißigeinhalb Minuten derselbe Song

und erinnert mich daran, dass ich was Hoffnungsvolles schreiben wollte,

während ich darüber philosophiere,

ob schwere Lasten bis zum Zusammenbruch zu tragen,

Stärke ist

oder Dummheit?

Wie groß ist die Chance von der Welt verschluckt zu werden,

ist mehr ein Gefühl als eine Frage.

Wie in Schuhen, die nicht passen,

stolpere ich wie Junikäfer fliegen

über alle Wurzelauftriebe meiner Gedanken zugleich.

Und woran denken Junikäfer,

wenn sie durch die Luft taumeln?

Fühlen sie sich auch so klein

in dieser viel zu großen Welt?

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