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Warum die Funktion von Magen und Milz im Winter besonders beansprucht wird

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stehen Magen und Milz im Zentrum der Verdauung und Energieproduktion. Sie bilden zusammen die sogenannte „Mitte“, die für die Transformation von Nahrung und Getränken in Qi (Lebensenergie) und Blut (Xue) verantwortlich ist. Besonders im Winter sind diese Organe jedoch stärkeren Belastungen ausgesetzt, die ihre Funktion beeinträchtigen können.

1. Kalte Temperaturen belasten die Verdauung

- Der Winter wird in der TCM mit dem Element Wasser und der energetischen Kälte assoziiert. Kalte Temperaturen senken die körpereigene Wärme und schwächen das Verdauungsfeuer (Yang), das für die Verarbeitung von Nahrung essenziell ist.

- Rohkost, kalte Getränke und schwer verdauliche Speisen belasten zusätzlich den Magen, da er mehr Energie aufbringen muss, um die Nahrung auf „Betriebstemperatur“ zu bringen.

2. Schweres Essen und Festtagskost

- Winterliche Gerichte, insbesondere in der Festzeit, sind oft fettig, schwer und kalorienreich. Während diese Speisen kurzfristig wärmen, können sie langfristig Feuchtigkeit und Schleim im Verdauungssystem fördern.

- Diese Ansammlung von Feuchtigkeit belastet die Milz, die in der TCM für das „Trockenhalten“ der Mitte verantwortlich ist.

3. Weniger Bewegung und Sonnenlicht

- Der Winter führt oft zu weniger körperlicher Aktivität und einer stärkeren Neigung zur Gemütlichkeit. Dies kann den Qi-Fluss stagnieren lassen und das Verdauungssystem träge machen.

Wie die „Mitte“ Qi produziert und das Wohlbefinden beeinflusst

Die Rolle von Magen und Milz in der Qi-Produktion

In der TCM wird der Verdauungsprozess als Transformation von Nahrung und Getränken in „Gu Qi“ beschrieben – die grundlegende Energie, die aus der Nahrung gewonnen wird.

- Der Magen nimmt die Nahrung auf und verarbeitet sie in eine erste, grobe Form von Energie.

- Die Milz extrahiert daraus die feine, nutzbare Essenz, die sie in Qi und Blut umwandelt.

Dieses Qi wird dann an die Lunge weitergeleitet, wo es mit dem Atem-Qi kombiniert wird, um das gesamte Körper-Qi zu bilden.

Einfluss auf das Wohlbefinden

- Eine starke Mitte sorgt für ein stabiles Energielevel, gute Verdauung, warme Gliedmaßen und eine gute Immunabwehr (Wei Qi).

- Eine schwache Mitte zeigt sich hingegen durch Symptome wie Müdigkeit, Blähungen, Appetitverlust, weichen Stuhl oder ein Völlegefühl.

- Langfristig kann eine geschwächte Mitte auch zu systemischen Problemen führen, da nicht genug Qi und Blut produziert werden, um die Organe zu nähren.

Die Mitte im Winter schützen

Um Magen und Milz in der kalten Jahreszeit zu unterstützen, empfiehlt die TCM wärmende, leicht verdauliche Speisen wie Suppen, Breie und gedünstetes Gemüse. Regelmäßige Mahlzeiten, warme Getränke und eine Vermeidung von Rohkost helfen dabei, die Mitte zu entlasten und das Verdauungsfeuer zu stärken.

Die Pflege der „Mitte“ im Winter ist essenziell, um sowohl körperliche als auch mentale Gesundheit zu erhalten. Ein starkes Verdauungssystem versorgt uns mit der Energie, die wir für die Herausforderungen der kalten Jahreszeit benötigen.

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