Das hat uns doch auch nicht geschadet!
(Das Audio findet ihr wie immer am Ende des Beitrags.)
Manchmal vergesse ich ehrlich, dass ich in einer Bubble bin. Ich vergesse, dass ich mir (zumindest online) aussuche, wen und was ich konsumiere, was ich mir anschaue, mit wem ich mich unterhalte und umgebe.
Ich vergesse ganz ehrlich, dass meine Timeline nicht die Timeline aller ist und jeder Feed unterschiedlich.
Ich vergesse – und das obwohl ich natürlich WEISS wie es funktioniert, dass es Algorithmen gibt, personalisierte Ads und dass ich genau das angezeigt bekomme und sehe, was ich sehen WILL.
Ich vergesse das.
Und manchmal WILL ich das vielleicht auch vergessen und nicht wahr haben.
Das Ding ist nämlich: Ich bin ehrlich verblüfft, wenn ich merke, dass wirklich noch nicht in allen Köpfen (und Herzen) angekommen ist, was für mich völlig selbstverständlich ist.
Das ist an einigen Punkten so. Zum Beispiel, dass es den Klimawandel wirklich gibt. Das Corona keine „Plandemie“ der Bundesregierung ist sondern eine echter Virus. Oder das Merkel keine Reptiloide ist, die nun zum Mutterplaneten in das innere eines Vulkans zurückgekehrt ist.
Diese Woche hat es mich aber an einem ganz anderen Punkt sehr überrascht.
Und das ist die Tatsache, dass es echt noch Menschen gibt, die der Meinung sind, Kinder seien keine Menschen mit Rechten. Also echt wahr.
Es gibt offensichtlich Leute, bei denen sich Gerüchte wie „Schreien lassen stärkt die Lunge“ oder „Das Kind will dich nur manipulieren“ hartnäckig halten. Und das obwohl seit JAHREN wissenschaftliche Belege das Gegenteil beweisen.
Es wurden Bücher über Bücher geschrieben, Artikel über Artikel. Anklagende, Überzeugende, Witzige. Ratgeber, Erfahrungsberichte, wissenschaftliche Studien.
Und dennoch ist es Onkel Heinz auf der Familienfeier, dem alle glauben, wenn er (am lautesten) schreit: „Na, hat das Kind dich wieder rumgekriegt? Es tanzt dir auf der Nase rum!“ oder Tante Erna ehrlich besorgt fragt „Wie... die schläft noch bei dir? Ist sie dafür nicht zu alt?“
Wie gesagt...Tausende Texte zu diesem Thema. Habe daher wirklich überlegt, ob es NOCH einen dazu von mit braucht. Vorallem, weil ich ja schon ein paar Mal darüber geschrieben habe, dass liebevolle Erziehung auf Augenhöhe Kinder nicht zu Hitler und Stalin in Personalunion machen und sie KEINE kleinen Diktatoren werden, wenn man sie NICHT mit „harter Hand“ erzieht. Eher im Gegenteil.
Aber offensichtlich kann man nicht genug darüber schreiben, lesen und hören und daher: Here we go again.
Nachdem das wahrscheinlich die längste Einleitung der Menschheitsgeschichte war möchte ich mich nun ganz knapp und präzise ausdrücken und damit den Kern des Problems erstmal darstellen:
Es gibt einen Unterschied zwischen Angst und Respekt.
Lest das nochmal.
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