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Pause-Record-Play 20.02.2025

Johnny wants a brain

Ups, da habe ich doch glatt letzte Woche keinen Newsletter verschickt. Ich bitte um Entschuldigung.
Entsprechend ist der Newsletter dieser Woche thematisch etwas überfüllt, also alles eher kurz abgehandelt. Vielleicht ja auch nicht schlecht.
Unter den Tisch fallen muss dabei u.a. eine längere Volte zum Thema deutsche Kulturpolitik. Da liesse sich derzeit einiges äußern. Über den hemdsärmelig Etats-kürzenden und Fördermittel-politisierenden Kulturmacher-Typen Joe Chialo und den hinterzimmernd Kolonialgeschichts-Aufarbeitung-dann-wohl-doch-nicht-so-zentral-angehenden Dr. Carsten Brosda zum Beispiel, beides mögliche Kandidaten für die zu erwartende Claudia Roth Nachfolge.
Aber der eine wurde ja kürzlich erstmal Hauptfigur im vermeintlichen Hofnarrengate, und die bekundete Begeisterung (und politische Weichenstellung) für die "Kühne-Oper", ein historisch-belastet finanziertes Projekt am historisch belasteten Ort, wird uns der andere ja vielleicht nochmal erklären.

Park Baakenhöft mit orangem Aussichtsturm View-Point. Rechts ein Teil des Kakaospeichers Baakenhöft. © Pauli-Pirat (Creative Commons Lizenz)

Inzwischen drängt sich ein Tsunami des tiefgreifenden Kulturwandels fratzenhaft in den Vordergrund: Die US-Regierung und ihr Weltverständnis, die den direkten Übergang vom Pax Americana der Nachkriegszeit zu einer post-demokratischen Weltordnung anzustreben scheinen.
Das geht an die Grundbausteine und Überzeugungen meines bisherigen Lebensentwurfs.
Bevor ich etwas zu meinem amerikanisierten Selbstverständnis schreibe, allerdings noch kurz die Frage, die Bitte, der Hinweis, die Mahnung:
Ihr geht ja wohl alle wählen am Sonntag, oder?
Ich spar mir mal belehrende Begründungen, warum das wichtig ist, wir sind hier ja unter uns Demokrat*innen.

Johnny wants a brain, Johnny wants to suck on a coke
Johnny wants a woman, Johnny wants to think of a joke
Ah-ah-ah, ah-ah, ah-ah, ah-ah-ah
Johnny's in America (ah-ah-ah, ah-ah, ah-ah, ah-ah-ah)
I'm afraid of Americans
I'm afraid of the world
I'm afraid I can't help it


("I'm Afraid Of Americans", David Bowie 1995)

Es hätte so ein schöner Dreisprung des US-Popkultur High-Ends sein können: Grammys - Superbowl - SNL50. Aber die transatlantische Klimakatastrophe kam dazwischen.
Während mir die Grammys immer etwas egal waren – zu viel Mainstream, zu viele Medleys und diese oft jeweils schwer nachvollziehbaren Preise – hing mein Superbowl-Enthusiasmus in vielen Jahren genauso an den neuen, spektakulär unterhaltsamen Werbefilmen in den Commercial Breaks wie an der Halftime-Show.
Aber nicht einmal Kendrick Lamar, dessen Show ich mir natürlich angeguckt habe (Abre numa nova janela), hat mich dieses Jahr dazu bringen können, die nichtsportlichen Aspekte der Superbowl im privaten Stream-Nachvollzieh-Modus in den Tagen nach der Ausstrahlung so richtig abzufeiern. Too American gerade, zu selbstverliebt. Und Football interessiert mich eh nicht.
Doch „Saturday Night Live“, das hierzulande inzwischen zumindest häppchenweise über Videoplattformen einigermassen aktuell mitgeschnitten werden kann, ist für mich identitätsstiftend. Oder ist es das jetzt gewesen mit dieser Art American Way Of Life?

Als offizieller GenX Jahrgang bin ich im Sternzeichen John Belushi aufgewachsen. In der Ungnade der späten Geburt erst um 1980 richtig pop-sozialisiert, entsprechend zu spät für Originalkontakt mit Sex Pistols und der "echten" Punk-Generation, waren Belushi und der ganze SNL/National Lampoon-Kanon mein Ersatz, die Toga-Party aus dem Film „Animal House“ mein Pogo, die "Blues Brothers"-Gospel meine Befreiungstheologie.
Biertrinken und Hellraisen gegen „die Spießer“ und ihr obrigkeitshöriges Dasein. Deren Zeit schien längst abgelaufen, sie wussten es nur nicht.

https://youtu.be/qrUOFs-hZ-M?feature=shared (Abre numa nova janela)

Der damals galoppierende Bullyismus, der misogyne Grundtenor und oft rassistische Unterton, die ganze Problematik der vor allem sich selbst befreienden Bro-Kultur waren da noch kein bewusstes Thema. Von der tragischen, damals gerne glorifizierten Drogen-Seite bei Belushi mal ganz abgesehen.
Im x-ten Ensemble-Update ist SNL da 2025 natürlich längst weiter. Die vielen Sketche, Revue-Nummern etc., wie am vergangenen Wochenende zum 50. Geburtstag der Kult-Sendung „Saturday Night Live“ zu sehen, waren großes Entertainment, von Steve Martins Auftakt-Monologue (gerade noch rechtzeitig vom Bootstrip im "Gulf Of Steve Martin" angereist) bis zum großen dreistündigen Live-Musik Showfinale mit übertriebenem Staraufgebot.

https://youtu.be/Ca3H6JYWd2Y?feature=shared (Abre numa nova janela)

Das Ganze ein Schaulaufen jener USA, auf deren Seite ich mich seit frühen Teenage-Tagen gefühlt habe: Smart, überlegen, liberal, etwas zynisch, multikulturell, perfekt getimed. Kapitalismus als gut aussehende Freiheit.
Das war natürlich schon immer eine Illusion und auch nur aus einer privilegierten Perspektive als „Kentucky Fried Movie“-Version eines postmodernen Wirklichkeits-Verständnis annehmbar.
Wer satt im Warmen sitzt, kann über den Rest der Welt und deren existentielle Probleme hinweglachen, statt an ihnen zu verzweifeln.

Für mich bedeutete es aber auch eine eigene Welt der ästhetischen Gegenkultur, einen Transgressions-Leitfaden, den jch den familiären Konstrukten aus Nachkriegswohlstand, Nazi-Vergangenheit, Betroffenheits-Gestus und westdeutscher Tristesse zwischen Helmut Schmidt/Deutscher Herbst, Kalter Krieg, "Vor 40 Jahren"-Wochenschau-Wiederholungen, Atomkraft und Samstag-Abend-Fernseh-Unterhaltung à la Rudi Carell, Wim Thoelke und "Aktenzeichen XY" entgegensetzen konnte.

Im Film "Blues Brothers" gibt es eine typisch klamaukige Szene, in der John Belushi und Dan Aykroyd in ihrem umgebauten Polizei-Auto in einen Aufmarsch der fiktiven "American Socialists White People's Party" fahren und damit die Hitler-verehrenden Nazis von einer Brücke in einen schlammigen Fluß befördern.
Momentan scheinen die Nachfahren dieser Nazis, die man damals als Karikatur wahrnahm und die jetzt entsetzlich real wirken (so wie auch die filmische mit einem Auto betriebene Gegenwehr ihre Unschulds-Klamottigkeit verloren hat), gerade die Lacher auf ihrer (und Putins) Seite zu haben.
Hoffen wir also, dass damit noch nicht zuletzt gelacht wird.

Wie sich das auf meine Amerikanisierung, meinen Deep State Of Mind auswirken wird? Keine Ahnung, noch lese ich Hardboiled-Detektiv-Geschichten, gucke Western, Mid- und Prestige-Serien, höre Americana und derlei. Aber schließlich liest man ja auch noch Dostojewski oder Robert Musil, andere Artefakte untergegangener Imperien und ihrer Kultur.
Abgesehen von realen Bedrohungen der eigenen Lebensart wird spannend zu sehen sein, wie sich die Kultur der USA angesichts des Regimewechsels, der scheinbar gerade stattfindet, entwickelt.
Einfach weitermachen mit den Grammys, Superbowls, SNLs, als wäre nichts oder kaum etwas geschehen? Mal sehen.

Aber jetzt erstmal weiter im Text, diesmal mit diesen Mitschnitten:

  • Kennen Sie den PDSK?

  • Eine Playlist mit aktuellen Club/Dance Titeln

  • Die Wochenkarten der letzten beiden Canteens

  • Diverse Jubiläen, Geburtstage und derlei

Kennen Sie den PDSK?

Allein der Name spricht Bände: Preis der deutschen Schallplattenkritik. Während es ja Kollegen gibt, die 2025 noch gerne von "der neuen CD" eines Künstler sprechen, ist man im werten Rund des Kritikervereins PDSK noch beim Urformat des Tonträgers-als-Kulturgut. In Zeiten des andauernden Vinyl-Liebhabertums-als-relevante-Einnahmequelle-für-Künstler*innen ein zeitlos guter Name.
Ich bin seit etlichen Jahren Mitglied im PDSK. Eigentlich ist meine sendungsbewusste Intention dabei vor allem, Menschen mit meinen Musikempfehlungen zu erreichen, die ich über andere mediale Plattformen, die mir zur Verfügung stehen, nicht erreichen würde. Denn der PDSK und seine Listen sind traditionell eher in der Welt der Klassik-Fans verankert und werden an etlichen entsprechenden Stellen wie in Tageszeitungen oder auch per Broschüre im Fachhandel verbreitet. Doch inzwischen ist der PDSK natürlich auch in sozialen Netzwerken direkt zugange und Ihr könnt dem folgen, wenn Ihr wollt (hier bei Facebook (Abre numa nova janela) oder hier bei Instagram (Abre numa nova janela)).

Ich vermelde das hier mal, weil es gerade wieder eine neue "Bestenliste" gibt.

https://www.schallplattenkritik.de/bestenlisten (Abre numa nova janela)

So nennt sich das Kernprodukt dieses Vereins, der in derzeit 32 Jurys vierteljährlich Veröffentlichung prämiert, die den jeweiligen fünf Kritiker*innen der Fachjury als empfehlenswert erscheinen.

Das alles läuft bereits seit über 60 Jahren (in den mittleren 1970ern hatten hatten wir zuhause z.B. das "Weiße Album" des Beatles mit dem damals gängigen goldenen PDSK-Aufkleber) und neben den Bestenlisten gibt es nun seit über 10 Jahren auch die vor mir besonders geschätzten sogenannten Longlists, für die pro Jury bis zu 15 Vorschläge ausgesucht werden können, aus denen dann das "beste" Album letztendlich ausgewählt wird.

Ich kann nur empfehlen, sich diese Listen immer mal anzuschauen.

In den diversen Kategorien stoße auch ich zum einen immer wieder auf Dinge die mir sonst durch die Lappen gegangen wären, wie z.B. die Doku-Serie "DJ Mehdi: Made In France" (Arte Mediathek) über den früh vestorbenen Produzenten aus dem Ed Banger Umfeld in der Jury Musikfilm.

https://youtu.be/SrS66ZUi3Ro?feature=shared (Abre numa nova janela)

Und selbst, wenn es nur Erinnerungen sind, an Alben, die Ihr schon kennt, hilft der PDSK vielleicht gerade in Zeiten des Angebot-Überflusses mit ein bisschen Orientierung. Dabei liegt es in der Natur der abstimmenden Sache, dass das Ganze entschleunigt mit etwas zeitlichem Abstand ausgewertet wird. Auch nicht verkehrt in unserer Ära der täglichen Reizüberflutung.
Aktuell sind also z.B. viele schöne Alben prämiert worden, die zwischen Anfang September und Anfang Dezember letzten Jahres erschienen sind.

Hier eine Auswahl:

Die sanften Altmeister von den Tindersticks und ihr Album "Soft Tissue"
Hier das Video zur Single "Always A Stranger":

https://youtu.be/k5Cn17azjaA?feature=shared (Abre numa nova janela)

Der immer tolle Father John Misty und sein Album "Mahashmashana"
Hier mit einem Video zu "Josh Tillman & the Accidental Dose" (checkt auch die beiden kompletten Konzertmitschnitte aus 2024 auf seinem YouTube Kanal!).

https://youtu.be/e-aPRow5Fi0?feature=shared (Abre numa nova janela)

Die irren Metaller Blood Incantation und ihr Album "Absolute Elsewhere"
Hier das 20 Minuten H.P.-Lovecraft-goes-Fantasy-Epos-Video für die erste Hälfte des Albums.

https://youtu.be/6N4rLtjPzH0?feature=shared (Abre numa nova janela)

John Gürtler und Jan Miserres Original Motion Soundtrack zum Film "The Outrun".
Hier der Film-Trailer mit Saoirse Ronan.

https://youtu.be/YgzzDQ3OpOk?feature=shared (Abre numa nova janela)

Die australische Soul-Sängerin Allysha Joy und ihr Album "The Making Of Silk".
Hier das Video zur Single "David"

https://youtu.be/HSLRHR6zsj8?feature=shared (Abre numa nova janela)

In "meiner" Jury, wo ich mit Laura Aha, Cristina Plett, Nastassja von der Weiden und Tim Caspar Boehme in der Kategorie "Club/Dance" bewerten darf, haben diesmal Two Shell mit ihrem selbstbetitelten Debüt-Album gewonnen.
Hier das Video zu "Everybody Worldwide".

https://youtu.be/gWK-aMQjREg?feature=shared (Abre numa nova janela)

Mein Favorit in unserer Jury waren übrigens Ben Klock & Fadi Mohem und ihr Album "Layer One" (Abre numa nova janela). Geniale Mischung aus dystopischem Konzeptalbum, skalpell-scharf geschnittenem Techno, UK-Grime-Einflüssen und Ambient.

Ansonsten Pro-Tipp: Wenn Ihr wie ich auch mal Interesse an Klassik habt, finden sich auf den PDSK Bestenlisten natürlich auch dazu sehr kompetent empfohlene Einspielungen. Aktuell zum Beispiel Franz Schuberts Kammermusik-Hit "Der Tod und das Mädchen" in der Einspielung des Kuss-Quartetts oder Chormusik von Samuel Barber, eingesungen vom Eric Ericson Kammarkör.

Eine Playlist mit aktuellen Club/Dance Titeln

Ich sitze also beim PDSK in der Jury Club/Dance. Warum eigentlich? Zum einen habe ich mich vor einige Jahre im Rahmen einer Jury-Reform des PDSK dafür eingesetzt, dass es diese Jury gibt und musste als Gründungsmitglied dann dort auch Einsatz zeigen. Bis dahin wurden Themen, die die Club- und DJ-Kultur der letzten 40 Jahre referenzierten in einen Topf geworfen mit anderer elektronischer Musik. Dabei gewann dann immer ausformuliertes Konzept, künstlerischer Kontext und Überbau gegen die vermeintlich schlichte Funktionalität und das Physische, das aber doch nunmal dazugehört zu Techno, House und Co. und aus dem heraus ebenso tolle Album-Veröffentlichungen kommen.
Zum anderen war ich früher selber mal DJ (vor allem in den 1990ern). Und so pflege ich nach wie vor eine Art DJ-Box, nur eben inzwischen virtuell. Wie es darin aussieht, habe ich in der hier verlinkten Playlist mal illustriert.
Das sind gesammelte Tracks aus den Promo-Zusendungen der letzten ca. 3 Monate, die bei mir Bewegungsdrang auslösen. Ob nun eher geeignet für den simulierten Tanz unterm Kopfhörer, als Home Dancing Soundtrack allein-daheim, ob als Vorwärtsdrang- und nächtlicher Vorbeifahr-Soundtrack im Auto, ob eher in einem Club, an einem Pool oder im Getümmel vor einem Sound System hängt vom jeweiligen Track und Euren Vorlieben ab.

Wenn ich irgendwann Zeit dafür finde, mache ich vielleicht auch nochmal richtige Mixe, die dann thematisch/stimmungsseitg tatsächlich DJ-Set/Mixtape Charakter haben.
Erstmal gibt es aber nur sozusagen Aktuelles aus dem Toolkit in beliebiger Reihenfolge.

Play loud & enjoy!
(Link für Tidal und Spotify)
https://sdz.sh/uB0FK5 (Abre numa nova janela)

Noise und Control & Maultrommeln für die Demokratie:
Die Wochenkarten der Canteen vom 10.02. und 17.02.

Newsletter-Autoren-Selfie der Vorwoche

10.02.: Noise und Control

Alles im Griff: Neues aus der Tiefe des Basskultur, aus den Frequenzgängen, die 1980er New York mit 2020er Hier und Jetzt verbinden, die alten Dub Techno mit neuem Drum&Bass in Zusammenhang bringen, Italo-Discotheker, House-Afficionados, Acid-Veteranen und andere versammeln und sich sowieso nicht für Genre-Grenzen interessieren.

Happy 70. Bday Bill Laswell, Neues von Hans Nieswandt, Masha Qrella und DJ Koze, zum Schluss ein Rückgriff auf den tollen 2010er Mix "Radio Rothko" von Deadbeat (weil kurz vorher tollen Live Gig von Monolake gesehen).

  1. Bicep - Glue ("Kneecap - Original Soundtrack", Heavenly)

  2. Bicep - Tangz (feat. Eliza) ("Chroma 008", Chroma)

  3. Canty - Mirrorball ("Dim Binge", Full Time Hobby)

  4. Material - Reduction ("New York Noise Vol. 1: Dance Music From The New York Underground 1978-1982", Soul Jazz)

  5. Brian Eno & David Byrne - America Is Waiting ("My Life In The Bush Of Ghosts", Editions EG)

  6. Bill Laswell - Upright Man ("Baselines", Celluloid)

  7. Rose Again - I Can't Lose You ("Into All Lands", Amity)

  8. Decius - Birth Of A Smirk ("Decius Vol. II (Splendour & Obedience)", Leaf)

  9. Hans Nieswandt - Hear The Voices ("Fluoreszent", Bureau B)

  10. Kapote - Prana & Passione ("Para Mytho Disco", Toy Tonics)

  11. Valentino Vivace - RGB ("Discoteca Vivace", Fluidostudio)

  12. Arnaud Rebotini - Abnegation Électronique ("Winter Sequences", Blackstrobe)

  13. Jamie xx - F.U. (feat. Erykah Badu) ("In Waves (Deluxe)", Young)

  14. FKA Twigs - Childlike Things (feat. North West) ("Eusexua", Young)

  15. Joy Orbison & Joe James - Bastard ("Bastard", Hinge/XL)

  16. Joy Orbison - Flex FM (Freddit) (feat. Lil Yachty, Future, Playboi Carti) ("Flex FM (Freddit) (feat. Lil Yachty, Future, Playboi Carti)", Hinge/XL)

  17. John Glacier - Ocean Steppin' (feat. Sampha) ("Like A Ribbon", Young)

  18. Masha Qrella - Wut und Glück ("Songbook", Staatsakt)

  19. DJ Koze - Brushcutter (feat. Marley Waters) ("Music Can Hear Us", Pampa)

  20. Aitch & Bou - Raving In The Studio ("Raving In The Studio", NQ)

  21. Max Cooper - The Sun In A Box ("On Being", Mesh)

  22. 2562 - Redux ("Deadbeat: Radio Rothko", theAgriculture/Blkrtz)

  23. Monolake - Sepia ("Deadbeat: Radio Rothko", theAgriculture/Blkrtz)

  24. Rhythm And Sound - Mango Drive ("Deadbeat: Radio Rothko", theAgriculture/Blkrtz)

17.02.: Maultrommeln für die Demokratie

Musik u.a. inspiriert von Franz Kafka, Depressionen, Wien, Madchester, ungeraden Taktarten, Steve Reich, Art Punk, PJ Harvey ca. 1994, Beck ca. 1997, Trio, Hollywood, Frank Sinatras urspünglichem Grabstein, faschistoiden Diktatoren im Stil der 1930er, dem Leben mit der Klimakatastrophe und Sex.
Aus den Neuen von Tocotronic und Andreas Dorau, ein Allstar-Ensemble-Single um Albrecht Schrader, die beiden Wire Helden Colin Newman und (Edvard) Graham Lewis mit aktuellen Veröffentlichungen, Lola Young covert The Cure, Django Reinhardt erinnert an den Filmstart von "Brazil", Sébastien Tellier wird 50 und ganz viel spannende neue Musik.

  1. Tocotronic - Niedrig ("Golden Years", Epic/Sony)

  2. Albrecht Schrader - Ist Musik Noch Unser Ding (feat. Saskia Lavaux, Das Paradies, Resi Reiner, Rocko Schamoni, Malonda, Nicola Rost & Dirk von Lowtzow) ("Albrecht Schrader", Krokant)

  3. Andreas Dorau - Alles Ist Gleich ("Wien", Tapete)

  4. Panda Bear - Ends Meet ("Sinister Grift", Domino)

  5. Toro y Moi - Daria (feat. Kenny Beats) ("Daria", Dead Oceans)

  6. Andy Bell - Apple Green UFO ("Pinball Wanderer", Sonic Cathedral)

  7. Prepared - Modul Eins II ("Module", Compost)

  8. Immersion | SUSS - State Of Motion ("Nanocluster Vol. 3", Swim~)

  9. Edvard Graham Lewis - Switch ("Alreet?", UPP)

  10. Anika - Hearsay ("Abyss", Sacred Bones)

  11. Claire My Flair - Newborn Baby ("Newborn Baby", Claire My Flair)

  12. Biig Piig - Stay Home ("11:11", Sony)

  13. Benjamin Booker - Show And Tell ("Lower", Fire Next Time)

  14. The Concrete Boys - Uh Huh Yeah ("Everything’s Better Than You", Crunchy Frog)

  15. Japanese Breakfast - Mega Circuit ("For Melancholy Brunettes (And Sad Women)", Dead Oceans

  16. Alabaster DePlume - Invincibility ("A Blade Because A Blade Is Whole", International Anthem)

  17. Lola Young - Close To Me (live at Triple J) ("Lola Young Covers The Cure’s ‘Close To Me’ For Like A Version", Triple J YouTube Channel)

  18. Jeff Goldblum & The Mildred Snitzer Orchestra - The Best Is Yet To Come (feat. Scarlett Johansson) ("Still Blooming", Decca)

  19. Django Reinhardt - Brazil ("The Great Artistry Of Django Reinhardt", Decca France)

  20. Violeta Garcia - In 2 ("In / Out", Bongo Joe)

  21. Rebekka Karijord - Sanctuary (feat. Roomful Of Teeth ("The Bell Tower", Bella Union)

  22. Engin - Kırlangıçlar ("Kırlangıçlar", Engin)

  23. Dekker - Not Feeling Up ("Not Feeling Up", Useful Fictions)

  24. Kiran Kai - As God Was Speaking ("Ariel Blue", 30940)

  25. Sébastien Tellier - Roche ("Sexuality", Record Makers)

  26. Sébastien Tellier - Fanntino ("Lost In Translation (Music From The Motion Picture Soundtrack)" - Emperor Norton

Wiederholung der Sendung vom 17.02. „on air“ wie immer Sonntag um 15:00 Uhr und wie alle Sendungen bei ByteFM für „Freunde von ByteFM“ = Mitglieder im Förderverein des Senders (Abre numa nova janela) beide Sendungen dort im Archiv abrufbar.

Außerdem mache ich morgen, am Freitag, den 21.02. um 12:00 nochmal das Neuland bei ByteFM (Abre numa nova janela) (auch Samstag ab 07:00 Ur und Sonntag ab 20:00 Uhr). Tune in, wie gerne dazu facebooke!

Und sonst?

Habe ich durch den ausgefallenen Newsletter letzte Woche natürlich einige Daten verpasst. Darum hier alles im Schnelldurchlauf:

Gerade erst hatte u.a ich ihm hier zum 75. Geburtstag gratuliert (siehe Newsletter vom 08.01.), doch jetzt kamen schlechte Nachrichten: Der legendäre Musiker David Johansen (New York Dolls und Buster Pointdexter) ist schon länger schwer erkrankt. Seine Tochter ist nun erstmals damit an die Öffentlickeit gegangen, weil es ein Crowd-Funding zu seinen Gunsten gibt:

https://www.sweetrelief.org/davidjohansenfund.html (Abre numa nova janela)

Bereits am 3.2. verstarb David Edward Byrd, legendärer Designer von Poster Art u.a. für die New Yorker Venue Fillmore East zwischen 1968 und 1973.
Hier ein Nachruf aus der New York Times

https://www.nytimes.com/2025/02/12/arts/design/david-edward-byrd-dead.html (Abre numa nova janela)

Am 11.02. verstarb Rodney Pryce alias Terror Danjah, einer der einflussreichsten Produzenten der britischen Grime Szene.
Hier ein Nachruf / Tribut von Musikjournalist Simon Reynolds.

https://energyflashbysimonreynolds.blogspot.com/2025/02/rip-terror-danjah.html (Abre numa nova janela)

Am 13.02. hieß es Happy 75. Geburtstag Peter Gabriel. Die frühen Solo-Jahre meine liebste Phase im Schaffen des Mannes, der schon politisch war, als das noch nicht wirklich zur Pop-Normailtät passte.
Hier der Anti-Apartheid Song "Biko" (ursprünglich von 1980) in der 1987er Live/Video Fassung (Regie: Lol Creme), damals als Single zum Film "Cry Freedom" (Regie: Richard Attenborough, mit Denzel Washington und Kevin Kline)

https://youtu.be/luVpsM3YAgw?feature=shared (Abre numa nova janela)

Am 15.02. war 60 Todestag von Nat King Cole, begnadeter Pianist und Sänger, der 1956 als erster männlicher Afroamerikaner seine eigene landesweit ausgestrahlte Fernsehshow in den USA hatte. Hier mit einer tolle Aufnahme des Stücks "Nature Boy" (eine eigene Geschichte: vom "ersten Hippie" Eden Ahbez für Cole geschrieben) in einer genialen Trio-Fassung mit toller Jazz-Gitarre (Irving Ashby) anstelle des üppigen Streicher-Arrangements

https://youtu.be/Iq0XJCJ1Srw?feature=shared (Abre numa nova janela)

Am 17.02. verstarb Rick Buckler, der Drummer der Band The Jam.
Hier ihm zu Ehren The Jam, die bekanntlich nur Hits hatten, mit

"Strange Town", 1979

https://youtu.be/QwP__XXyh0I?feature=shared (Abre numa nova janela)

"Going Underground", 1980

https://youtu.be/AE1ct5yEuVY?feature=shared (Abre numa nova janela)

"Absolute Beginners", 1981

https://youtu.be/v9glU6WzsdM?feature=shared (Abre numa nova janela)

Am 18.02. war der 75. Geburtstag von Cybill Shepherd. Unvergessen u.a. 1971 in ihrer frühen Rolle im New-Hollywood-Klassiker "The Last Picture Show" von Peter Bogdanovich neben dem ebenfalls noch sehr jungen Jeff Bridges.

https://youtu.be/cPHflxdcUTo?feature=shared (Abre numa nova janela)

Und natürlich 1986 als Robert De Niro/Travis Bickles Love-Interest Betsy in Martin Scorseses "Taxi Driver"

https://youtu.be/0uijaIOitak?feature=shared (Abre numa nova janela)

Am, 20.2. wäre der 75. Geburtstag von Walter Becker (†2017) gewesen.
Hier ein älterer Clip seiner Band Steely Dan von 1973 mit Becker beim Titel "Show Biz Kids" sehr diskret in Hintergrund am Bass zu sehen

https://youtu.be/E2JWtuBLelw?feature=shared (Abre numa nova janela)

Und hier Becker im Jahr 2000 bei Steely Dan live an der Gitarre beim Titel "Black Friday"

https://youtu.be/I88AWMkm31k?feature=shared (Abre numa nova janela)

Ebenfalls am 20.02., allerdings im Jahr 1985 war die Welt-Premiere von Terry Gilliams "Brazil" im Rahmen der Berlinale, einer meienr All-Time Film-Favoriten

https://youtu.be/A_7ATU9dslE?feature=shared (Abre numa nova janela)

Am 22.02. wird der französische Musiker Sébastien Tellier 50 Jahre alt.
Hier das Jean-Baptiste Mondino Video zu "L'amour naissant" vom Album "Confection" (2013)

https://youtu.be/dcsRiuzZbSU?feature=shared (Abre numa nova janela)

Und hier der Link zum NSFW Video von Sébastien Telliers "Cochon Ville" (aus dem Album "My God Is Blue", 2012) von Alex Courtes (wegen "Mature Content" ist ggf. Anmeldung bei Vimeo nötig).

https://vimeo.com/40291506?share=copy (Abre numa nova janela)

Und zuletzt fast noch in eigener Sache: das Team der Reeperbahn Festival Conference hat kürzlich einen neuen Podcast gestartet, der so heißt wie das was dort zu verschiedenen aktuellen Themen im Musik-Business behandelt wird. "Reeperbahn Festival Deep Dive", moderiert von den geschätzten Kolleg*innen Lina Burghausen und Alex Barbian. (Abre numa nova janela)
In einer der Folgen der ersten Staffel werde dann auch ich kurz zu hören sein, wenn es um das Thema "Der Musikjournalismus ist tot – lang lebe der Musikjournalismus " geht.

Und übrigens: am 26.02.1955 verkauften sich die sechs Jahre zuvor eingeführten 7-Zoll-(17,5 cm)-Schallplatten auf Vinyl, die mit 45 Umdrehungen pro Minute abgespielt wurden, in den USA erstmal besser als die bis dahin üblichen Schellackplatten, die mit 78 UpM liefen.

In diesem Sinne, sincerely yours

Christian

https://youtu.be/hodjPurFT-8?feature=shared (Abre numa nova janela)

The McGuire Sisters mit ihrer Version von "Sincerely" , eigentlich von The Moonglows, geschrieben von Harvey Fuqua und Alan Freed. Die (weiße) Pop-Version des Doo-Wop Titels war die Nr. 1 der amerikanischen Charts im Februar 1955.

https://steadyhq.com/de/pause-record-play/newsletter/sign_up (Abre numa nova janela)