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Wir lesen QAnon Prophecies, 90 Jahre Bourdieu, Instagram Story, Markus Gabriel

QAnon ist nicht bloß eine Verschwörungstheorie, sondern eine neue Religion. Die Chefredakteurin von The Atlantic, Adrienne LaFrance, hat sich umgesehen und sie hat so darüber geschrieben, dass wir alle erschrecken. Ihre These ist überzeugend. Die 'Prophezeiungen von Q' füllen die Lücke, die die Religionen hinterließen, als sie sich in Organisationen zurückzogen. Aber jetzt sind sie da: Die neuen sakralen Rituale, Texte und Gemeinschaften. Sie kommen auch zu uns nach Europa und sie sind gefährlich. Bei den Querdenkern In Berlin konnte man es bereits sehen. Darauf hat niemand eine Antwort. Markus Gabriel, der beispielsweise mit q-ähnlicher Gottgläubigkeit über moralischen Fortschritt und dunkle Zeiten schreibt, scheitert wie nie ein Philosoph vor ihm. Wir lesen die Einleitung dieses miserablen Versuchs die Dinge zu lenken.

Von der Instragram-Story, wie sie Sarah Frier in "No Filter" aufschrieb sind wir begeistert. Ein soziales Netzwerk ohne Text, das aus Schnappschüssen kleine Kunst macht und aus Bildern Interaktion, an der man lange bastelt, die aber sofort verfliegt. Dann natürlich kam Facebook und verwandelte alles in ein gigantisches Profitcenter. 200 Millionen Nutzer haben mehr als 50.000 Follower, könnten also schon ein Stück weit am Kommerz teilnehmen. Pierre Bourdieu, der die feinen Unterschiede durch die Fotographie für jedermann kennt, wäre im August 90 Jahre alt geworden. Ingar Solty schreibt seinen Geburtstagsartikel. Zukunft: Felix von Leitner, Fefe, ruft die Bundesregierung auf, Mozilla zu kaufen, Chiphersteller gleich mit, sodass wir in Europa endlich digital Souverän werden. Es wird nicht passieren, aber es ist schön zu lesen, wie einfach es wäre.

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