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Vertrau keiner Quelle! Außer sie bestätigt deine Meinung

Kritisches Denken? Nein danke! Lieber „Wahrheiten“, die ins Weltbild passen

Zweifel sind eigentlich eine feine Sache – wenn man sie richtig nutzt. Sie helfen uns, die Welt besser zu verstehen, Manipulation zu entlarven und fundierte Entscheidungen zu treffen. Aber wehe, der Zweifel trifft auf das Internet im Jahr 2025! Dann mutiert er zum absoluten Wahrheitskiller: Wissenschaftliche Studien? Alles gefälscht! Nachrichtenmedien? Von dunklen Mächten gesteuert! Aber ein wackeliges TikTok-Video mit dramatischer Musik und roter Schrift? Leute, das ist der Heilige Gral der Wahrheit!

Die neue Logik: Alles ist manipuliert – außer meine Lieblingsquelle

Willkommen in der Ära des postfaktischen Denkens, wo Fakten nur noch dann gelten, wenn sie ins eigene Weltbild passen. Klimawandel? Eine große Lüge der „Elite“ – aber wenn ein Youtuber mit 300 Abonnenten behauptet, CO₂ sei eine Erfindung der Regierung, dann ist das plötzlich eine „geheime Enthüllung“.

Die Medien sind natürlich gekauft – aber nur, wenn sie nicht berichten, was man hören will. Sobald ein Sender mal zufällig etwas sagt, das ins Narrativ passt, ist er auf einmal eine vertrauenswürdige Quelle. Ach ja, und wenn Wissenschaftler Jahrzehnte forschen, sind sie „Marionetten des Systems“, aber wenn ein selbsternannter Experte auf Telegram verkündet, er habe mit „eigener Recherche“ die Wahrheit gefunden, dann ist das ein „mutiger Whistleblower“.

Facebook-Kommentar schlägt Forschung – weil es so ist!

Früher haben Menschen Bücher gelesen oder sich mit seriösen Quellen auseinandergesetzt. Heute reicht ein Kommentar von „Horst56“, der schreibt: „Wach auf, Schaf!“ – und zack, eine neue Wahrheit ist geboren. Quellenangaben? Überbewertet! Logik? Auch unnötig! Wer braucht Beweise, wenn man einfach nur an etwas glaubt?

Und wehe, jemand kommt mit echten Daten! Dann heißt es sofort: „Manipuliert! Finanziert von [beliebige geheime Organisation einfügen]!“ Warum? Weil es nicht ins Narrativ passt. Die Wahrheit wird einfach per Umfrage bestimmt: „80 % meiner Telegram-Gruppe glauben XY, also ist es wahr.“

Warum selber denken, wenn Algorithmen für dich filtern?

Aber halt, warum selber recherchieren, wenn Facebook, YouTube, X, TikTok und Telegram schon die perfekte Echokammer für einen gebaut haben? Die Algorithmen sind darauf programmiert, genau das auszuspielen, was bestätigt, was man ohnehin schon glaubt. Und wenn doch mal ein kritischer Beitrag durchrutscht? Dann wird einfach „Zensur!“ geschrien.

Die Ironie? Dieselben Leute, die behaupten, die Regierung kontrolliere die Medien, haben kein Problem damit, sich von dubiosen Kanälen und zwielichtigen Influencern komplett steuern zu lassen. Aber hey, das sind ja „unabhängige Denker“, die sich ihre „Wahrheiten“ aus Kommentarsektionen und fragwürdigen Blogs zusammensuchen.

Fazit: Willkommen in der Realität – oder auch nicht

Glückwunsch! Wer sich nur das rauspickt, was ihm passt, lebt in einer eigenen, gemütlichen Bubble. Kritisches Denken bedeutet eben nicht, alles abzulehnen – sondern Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Wer wirklich skeptisch ist, überprüft alle Quellen, nicht nur die, die bequem sind. Aber das wäre ja anstrengend … Also bleibt’s wohl bei „Horst56 hat gesagt, also stimmt’s“.

Und du? Glaubst du noch an Fakten – oder wartest du auf die nächste bahnbrechende Enthüllung aus einer anonymen Telegram-Gruppe? 🚀

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