Wie du Umfragen nutzt, um deine Community an dich zu binden
Wer an Umfragen teilnimmt, kehrt eher wieder zu deiner Publikation zurück. Wie du in 6 Schritten eine gute Umfrage startest — und gleichzeitig deine Inhalte verbesserst.
Mit offenen Fragen kannst du Ideen, Meinungen und Anekdoten für deinen Content sammeln − und deine Mitgliedschaften richtig bepreisen (Abre numa nova janela).
Umfragen und Abstimmungen sind großartige Tools, um deine Community in deine Arbeit einzubinden und deine Storys mit ihrer Hilfe noch besser zu machen. Du kannst nicht nur nützliches Feedback für deine Arbeit sammeln, sondern deine Community-Mitglieder auch direkt in deine Arbeit einbinden — als Quellen, als Interview-Partner:innen oder als Ideengeber:innen.
Es ist kinderleicht, deine Community mit Umfragen und Abstimmungstools in deine Arbeit einzubinden und so eine engere Bindung zu ihr aufzubauen. Hier ist eine Anleitung mit sechs Schritten.
1. Ziele setzen
Überlege dir zunächst, welche guten Gründe du für eine Umfrage hast. Ein paar Beispiele:
Du möchtest deine Community einbinden, damit sie sich gehört fühlt und deiner Arbeit vertraut.
Du möchtest bestimmten Community-Mitgliedern etwas zurückgegeben und ihnen die Möglichkeit bieten, an deiner Arbeit mitzuwirken oder einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Du möchtest in den E-Mail-Posteingängen auftauchen, um sicherzugehen, dass deine Community-Mitglieder dich nicht aus den Augen verlieren.
Du möchtest deine Mitgliedschaften richtig bepreisen. (Abre numa nova janela)
All das sind wichtige Ziele. So könntest du diese Ziele mit Umfragen oder Abstimmungen erreichen:
Führe eine kurze Umfrage durch, um herauszufinden, wie sehr deine Community an einem bestimmten Thema interessiert ist.
Starte eine einfache Abstimmung, um deine Fans aus einer Reihe von Themen entscheiden zu lassen, welche Geschichte du als Nächstes erzählen wirst.
Frage deine Community, was sie über ein bestimmtes Thema wissen oder welches Wissen ihnen fehlt und was sie interessieren würde. Dann kannst du deine Geschichte perfekt auf ihre Bedürfnisse zuschneiden.
Sammle Empfehlungen ein für Bücher, Artikel, Filme, Lifehacks, Urlaubsziele, Rezepte und so weiter.
Stelle offene Fragen, um zum Beispiel persönliche Erfahrungsberichte zu einem bestimmten Thema zu sammeln, die deiner Geschichte Farbe verleihen können. Du könntest an solche Berichte auch anknüpfen und sie etwa in Interviews verwandeln.
🧐 Umfrage oder Abstimmung?
Abstimmungen funktionieren am besten mit einer einzigen simplen Ja/Nein-Frage oder einer Frage mit drei bis fünf vordefinierten Antwortmöglichkeiten.
2. Umfrage einrichten
Es gibt haufenweise Umfrage-Tools. Bei Steady verwenden wir gerne Typeform (Abre numa nova janela), aber die Wahl bleibt natürlich dir überlassen. SurveyMonkey (Abre numa nova janela), Ask Nicely (Abre numa nova janela) und Google Forms (Abre numa nova janela) sind ähnliche Tools. Achte einfach darauf, dass du die Umfrage so gestalten kannst, wie du es möchtest, und dass sie auch mobil gut funktioniert. Viele Nutzer:innen werden deine Umfrage nämlich auf dem Handy öffnen.
Außerdem solltest du beim Erstellen deiner Umfragen Folgendes beachten:
Lass dir in die Karten schauen: Was ist der Zweck deiner Umfrage? Ein wenig Kontext zu Beginn motiviert die Teilnehmer:innen, die Umfrage gewissenhaft auszufüllen.
Frage nach den Kontaktdaten der Teilnehmer:innen, damit du sie kontaktieren kannst, falls du Nachfragen hast oder die eine oder den anderen vielleicht sogar um ein Interview bitten möchtest.
Halte dich kurz und, wenn möglich, stelle interessante und unterhaltsame Fragen — das wird die Zahl der Antworten erhöhen.
Mach dir bei jeder Frage Gedanken darüber, wie du sie am besten stellst. Ist es eine geschlossene oder besser eine offene Frage? Geschlossene Fragen funktionieren am besten, wenn du konkrete Informationen benötigst, z.B. das Alter, den Wohnort oder die Anzahl der Haustiere. Wenn du Anekdoten, Experten-Wissen oder spezielle Informationen sammeln willst, brauchst du offene Fragen.
Offene Fragen stellen
Ein paar Dinge solltest du beachten, damit deine Umfrage-Teilnehmer:innen das Gefühl haben, Teil einer Konversation zu sein und du sie nicht nur ausquetschen möchtest, um an wichtige Informationen zu kommen. Du solltest ihnen viel Raum geben, damit sie ihre Geschichten erzählen können — vor allem, wenn du an Anekdoten und Erfahrungen aus erster Hand interessiert bist. Im Idealfall werden die Geschichten so lang und persönlich wie möglich sein. Stelle also konkrete Fragen, aber schränke die Antwortenden gleichzeitig nicht zu sehr ein.
Wenn du zum Beispiel eine Reihe von Antworten zum Thema Klimawandel sammeln willst, wäre eine Ja/Nein-Frage wie „Glaubst du an den Klimawandel?“ sowohl zu restriktiv als auch zu breit gefasst, um persönliche Antworten zu sammeln.
Eine offene Frage könnte so aussehen: „Wie denkst du über den Klimawandel?“ Oder noch besser: „Wie wirkt sich der Klimawandel auf deinen Alltag aus?“ Das ermutigt die Teilnehmer:innen, das Thema in den Kontext ihres eigenen Lebens zu stellen.
Denke daran, dass die meisten Menschen keine Expert:innen für politische oder andere soziale Veränderungen sind. Jede:r ist aber ein:e Expert:in für das eigene Erleben. Stelle also konkrete Fragen, die die Befragten ermutigen, ihre persönlichen Erfahrungen mitzuteilen.
Wenn du etwa über Gender Equality schreibst und in deiner Umfrage eine Frage stellst, die lautet: „Haben wir bereits eine Gleichstellung der Geschlechter erreicht?“, verlangst du von den Teilnehmer:innen im Grunde, in die Rolle eine:r Soziolog:in zu schlüpfen. Besser wäre es, eine persönliche, offene Frage zu stellen, die es den Teilnehmer:innen erlaubt, frei und natürlich von ihren Erfahrungen zu berichten. Etwa: „Welche Veränderungen hast du in den vergangenen Jahren in der Art und Weise beobachtet, wie Menschen in deinem Umfeld über Geschlecht sprechen? Wie stehst du zu den Veränderungen?“
3. Umfrage testen
Wenn du deine Umfrage erstellt hast, bitte Kolleg:innen oder Bekannte, sie zu testen, bevor du sie an deine Community schickst. So kannst du sichergehen, dass deine Umfrage verständlich ist oder ob gewisse Fragen die Antworten vielleicht zu sehr in eine bestimmte Richtung lenken. Das solltest du natürlich vermeiden, vor allem wenn die Teilnehmer:innen so offen wie möglich antworten sollen.
4. Umfrage teilen
Wenn die Umfrage fertig ist, lass die Welt davon wissen — oder eben alle, die deine Umfrage beantworten sollen. Du könntest sie zum Beispiel
per E-Mail verschicken
auf deinen Social-Media-Kanälen posten
auf deiner Steady-Seite posten
in deiner Projektbeschreibung verlinken
und an allen anderen Orten verbreiten, an denen sich deine Community aufhält (zum Beispiel in Foren).
Achte dabei immer darauf, dass der Zweck deiner Umfrage im Vordergrund steht, nicht dein Branding.
Screenshot einer Typeform-Umfrage.
5. Umfrage auswerten
Wie du deine Umfrage auswertest, hängt von der Art der Antworten ab. Bei geschlossenen Fragen wird dir dein Umfragetool bereits eine übersichtliche Auswertung anzeigen. Bei offenen Fragen, bei denen du längere Antworten erhältst, könntest du zum Beispiel nach Clustern ähnlicher Antworten suchen. Oder du scannst die Antworten nach bestimmten Begriffen, die die Teilnehmer:innen verwenden. Oder du pickst dir von allen Antworten die drei bis vier aussagekräftigsten heraus. Wie du vorgehst, hängt natürlich vom Zweck deiner Umfrage ab. Denke also nochmal an dein Ziel aus Schritt 1 und orientiere dich daran.
Auch hilfreich ist es, zu schauen, ob es Fragen gibt, die immer wieder übersprungen werden oder bei denen viele der Teilnehmer:innen die Umfrage abbrechen. Auch das gibt dir Auskunft über die Interessen deiner Community — und es hilft dir natürlich dabei, Mängel an deiner Umfrage festzustellen und etwa zu komplizierte Fragen zu vereinfachen.
6. Danke sagen
Viele deiner Community-Mitglieder sind stolz darauf, zu deiner Community zu gehören. Dieses Zugehörigkeitsgefühl ist oft der Grund, warum Menschen motiviert sind, sich einzubringen und etwa Umfragen zu beantworten. Vergiss also nicht, ihre Hilfe und ihr Mühe anzuerkennen — darüber werden sie sich sehr freuen.
Je nachdem, was du mit den Informationen vorhast, die du gesammelt hast, könntest du etwa einen Blogpost schreiben, einen Newsletter verschicken oder einen Artikel verfassen, in dem du die Ergebnisse verarbeitest. Dabei kannst du den Teilnehmer:innen danken und sie gegebenenfalls sogar namentlich erwähnen. Wenn es sich anbietet und du dafür Zeit hast, kannst du einzelnen Teilnehmer:innen natürlich auch eine kleine persönliche Dankesnachricht schicken.
Umfragen und Abstimmungen werden deine Arbeit bereichern und das Community-Gefühl stärken. Bleibt nur noch die Frage: Welche Frage stellst du zuerst?
💡 Hast du schon eine Umfrage genutzt, um deine Mitgliedschaften richtig zu bepreisen? Wie das geht − und welche 10 Fragen du dabei unbedingt stellen solltest − liest du hier. (Abre numa nova janela)