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Spricht Gott Arabisch?

Irgendwann nehme ich mir nochmal die Zeit und fasse begründet mit Quellen zusammen, warum ich nicht daran glaube, dass Gott Arabisch spricht und im Paradies Arabisch gesprochen wird. Jedenfalls sei auf leeren Magen und leeres Gehirn kurz gesagt, dass ich es stark anzweifle, dass Gott eine Sprache vor der anderen bevorzugt. Ebenso hat er mit Moses Hebräisch gesprochen und mit Jesus Aramäisch, insofern scheinen auch andere Sprachen hier möglich zu sein. Und drittens denke ich, dass eine menschliche Sprache genauso begrenzt ist wie wir Menschen und daher unzureichend für Gott.
Es heißt doch im Koran, dass wenn das Wasser der Ozeane die Tinte wäre, würden sie nicht ausreichen, um alle Worte Gottes aufzuschreiben. Und es gibt genügend Überlegungen dazu, wie der Engel Gabriel als Vermittler die Worte Gottes übermittelt hat und hier dafür gesorgt hat, dass der Koran für ein menschliches Wesen verstehbar wird. Ich denke für mich: Gott ist größer. Gott spricht nicht nur eine Sprache, Gott hat alle Sprache erschaffen und Gott hat keine Erstsprache.

Trotzdem ist der Koran natürlich auf Arabisch und wenn er in einer anderen Sprache vorliegt, ist es eine Übersetzung. Und in jeder Übersetzung liegt eine Interpretation. Insbesondere wenn die Sprache aus der man übersetzt 1400 Jahre alt ist. Und hier kommt etwas ins Spiel, worüber ich mir öfter Gedanken mache: Die Übersetzung sorgt dafür, dass die ästhetische Ebene oft völlig unbeachtet bleibt. Doch viele Muslim*innen sprechen kein Arabisch und kaum ein Mensch spricht noch Koranarabisch (sofern dies überhaupt vollständig rekonstruierbar ist). Wie sollen wir also die Schönheit hören, die einige Prophetgefährt*innen dazu brachte, noch in diesem Moment zu konvertieren?

Leider ist uns diese Ästhetik fast unzugänglich heutzutage. Trotzdem kann ich nur die Empfehlung aussprechen, auch wenn man kaum ein Wort Arabisch versteht, trotzdem mal eine Rezitation parallel im Hintergrund laufen zu lassen, während man die gleiche Passage in der Übersetzung liest. Und ich kann sehr empfehlen, Webseiten zu verwenden, die mehrere Übersetzungen parallel anzeigen, damit man eben nicht in einer eindimensional-interpretierten Übersetzung festhängt, sondern etwas mehr sieht. Auch wenn wir heute eigentlich kaum eine Chance haben, zu sehen, was die Prophetengefährt*innen gesehen haben.

HINWEIS

Ich habe diesen Text im Ramadan 2021 geschrieben.

Tópico Identität & Glaube

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