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Noltes Notizen | 8. Oktober 2021

Liebe KLup-Freund:innen,

keine Ahnung, ob ihr das Wort "Nebenfrüchte" kennt. Es hat nichts mit Landwirtschaft zu tun - jedenfalls nicht in meinem begrenzten bäuerlichen Wissen. Zum ersten Mal ist es mir begegnet, als ich - bevor ich nach Münster kam - in der Pressestelle des Erzbistums Paderborn gearbeitet habe. Der damalige Erzbischof (und spätere Kardinal) Johannes Joachim Degenhardt nutzte dieses Wort sehr gern: "Nebenfrüchte". 

Ich fand's, ehrlich gesagt, albern, weil es ja dann auch Haupt-, Drüber- und Drunterfrüchte oder so geben müsste. Egal. Was er damit meinte, war so etwas wie das, was wir auch schon mal mit "Nebenkriegsschauplatz" oder "Nebeneffekt" meinen. Was man so "en passant" mitnimmt, "by the way" - so Nettigkeiten am Rande.

Darum soll es in diesem Newsletter gehen - und davon, was aus Nebenfrüchten so alles werden kann.

Nebenfrüchte mediterran

Ihr erinnert euch: Vor einer Woche kamen "Noltes Notizen" noch aus der Synodalaula in Frankfurt, vom Pressetisch aus geschrieben. Im letzten Absatz erzählte ich von Erzbischof Nikola Eterovic, dem Apostolischen Nuntius, also dem Botschafter des Papstes in Deutschland, der "vorn rechts von mir in der ersten Reihe unseres Blocks" saß. Da konnte ich noch nicht ahnen, dass der Herr Nuntius an dem Abend noch eine ganz eigene Rolle spielen sollte.

Kurz nachdem ich den Newsletter abgeschickt hatte, war Feierabend - und zusammen mit meinem Osnabrück Kollegen ging es nach kurzem Frischmachen im Hotel in ein nettes kleines italienisches Restaurant 200 Meter vom Congress Centrum entfernt. Und während im Congress Centrum das Abschlussabendessen aller Delegierten stattfand, saßen wir im "Mediterraneo" zwei Tischlängen entfernt von den Bischöfen Woelki, Voderholzer, Hanke, Oster - und Eterovic, dem päpstlichen Nuntius. Diese deutschen Bischöfe gelten ja nun bekanntermaßen allesamt als ausgemachte Skeptiker (um es vorsichtig auszudrücken), was ihre Haltung zum Synodalen Weg angeht. Dass aber auch der Nuntius mit ihnen in trauter, aber doch lebendig diskutierender Runde beisammen saß, wirft ein merkwürdiges Licht auf diese Runde und ihre Absichten. Sind nicht dieses Herren es, die immer so eindringlich beklagen, der Synodale Weg sei kein "geistliches Ereignis"? Zwar werden sie da am Nachbartisch sicherlich das Tischgebet gehalten haben - aber dann dürfte es doch wohl um handfeste Politik gegangen sein! 

Da will man einmal in Ruhe und Abstand in kollegialer Verbundenheit Pasta oder Saltimbocca genießen - und wird dann Zeuge einer solchen exklusiven Männerrunde. - Was für eine Nebenfrucht dieses ohnehin großen, langen, anstrengenden und fruchtbaren Tages!

Nebenfrüchte karitativ

Für eine weitere "Nebenfrucht" hat dieser KLup in dieser Woche gesorgt. Eines unserer Mitglieder hat mich nämlich schon vor ein paar Wochen gefragt, ob ich nicht zu ihnen, zum Caritasverband im Kreis Coesfeld kommen mag, um dort einen Vortrag vor rund 60 haupt- und ehrenamtlichen Caritas-Leuten zu halten. Ich habe das sehr gern getan und bin sehr dankbar für die Begegnung mit so vielen engagierten Leuten, die durch ihren sozialen Einsatz bei Menschen in vielfältiger Not dafür sorgen, dass die Kirche in dieser gewaltigen Krise zumindest an diesen Stellen glaubwürdig bleibt. 

Tja, so gibt uns dieser KLup nicht nur die Chance, Unterstützer:innen in Kontakt mit Kirche-und-Leben.de zu bringen, sondern auch, als Kirche-und-Leben.de in Kontakt mit euch da draußen zu kommen. Danke dafür! - Nebenfrucht der Nebenfrucht: An dem Abend "outete" sich ein weiterer Zuhörer in Coesfeld, Mitglied im KLup zu sein. Großartig! 

Schmankerl statt Früchtchen

Apropos Kontakt: Wir meinen, es würde Zeit, dass wir uns näher kennenlernen. Wir, die Redaktion, und ihr - unsere hochverehrten KLup-Freund:innen. Von daher überlegen wir, ob es eine gute Idee wäre, euch nach Münster einzuladen. Vielleicht mit einer Führung durch unser Medienhaus, das ja eine ehemalige, umgebaute Kirche ist. Und mit einer Gesprächsrunde, wo ihr mal uns Journalist:innen Löcher in den Bauch fragen könnt. Und uns sagt, was wir besser machen können (gern auch, was wir schon gut machen ...), was euch interessiert, was euch fehlt, was ihr euch wünscht. 

Vielleicht machen wir das Ganze Anfang Dezember - und schließen dieses KLup-Event mit einem exklusiven Aufstieg auf den Turm der Lambertikirche an Münsters Prinzipalmarkt an, unter der Führung von Dr. Ralf Hammecke, dem Verwaltungsdirektor des Bischöflichen Generalvikariats, einem profunden Kenner der Geschichte dieser wunderbaren Kirche. Von oben gäbe es dann einen herrlichen Blick über den Prinzipalmarkt, Münsters gute Stube, und auf den Dom (siehe Foto oben). Und unten ist dann Weihnachtsmarkt! Immer einen Bummel wert.

Was meint ihr? Lasst mich doch bitte wissen, ob euch eine solche Einladung ansprechen würde. Dann suchen wir rasch einen Termin und machen die Sache fix. Wir wären bereit - und würden uns freuen!

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis, weil es nach meinem Newsletter vom Montag etwas Verwirrung gab. Es bleibt selbstverständlich bei zwei Newslettern pro Woche! Das einstige "KLup-Wochenmenü" wandert lediglich von Montag auf Mittwoch und heißt dann nur noch "KLup-Menü". Und "Noltes Notizen" kommen wie gewohnt an jedem Freitag.

Euch allen ein schönes Wochenende - und genießt die Nebenfrüchte des Goldenen Oktobers!

Guet goahn!

Markus Nolte (Chefredakteur Online)

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