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Warum träumen Tiere?

Wenn meine Hunde im Schlaf winseln und im Liegen mit den Beinen strampeln, frage ich mich oft: Was geht in ihrem Kopf vor? Genau dieser Frage gehen Forschende nach, und das nicht nur bei Haustieren, sondern auch bei Tintenfischen, Zebrafinken und sogar Spinnen. Heute erfährst du, warum Tiere träumen und welchen evolutionären Vorteil das hat!

Mein Hund Luchs träumt unterm Pflaumenbaum von Eichhörnchen.

Ein Tintenfisch liegt am sandigen Meeresgrund. Seine acht Arme ruhen locker auf dem Boden, die Haut ist glatt und blass gefärbt. Alles ist still, es herrscht kaum Strömung, ein paar Meter entfernt tippelt eine Garnele vorbei. Doch plötzlich wird der Tintenfisch unruhig: Seine Arme zucken rhythmisch, die Saugnäpfe öffnen und schließen sich, und über seinen Körper laufen Farbwellen, die an Muster erinnern, welche das Tier auch tagsüber zeigt, wenn es jagt oder sich tarnt. Dennoch setzt es sich nicht in Bewegung, nein. Denn: Der Tintenfisch schläft.

2012 berichtete ein Team des Marine Biological Laboratory (Universität Chicago) im Fachmagazin PLoS ONE, dass Tintenfische und Sepien im Schlaf regelmäßig Verhaltensweisen zeigen, die an den sogenannten REM-Schlaf erinnern, den Menschen aus eigener Erfahrung kennen. Doch was genau steckt dahinter? Können Tiere wirklich träumen? Und wenn ja – warum eigentlich? Genau diesen Fragen gehen Forschende immer intensiver nach, und das soll auch das Thema des heutigen Artikels sein.

Foto: Vlad Tchompalov

Der REM-Schlaf ist das Tor ins Traumland

Du kennst das bestimmt: Der Wecker reißt dich morgens aus dem Schlaf, und einen kurzen Moment lang bist du orientierungslos – als hätte man dich gerade aus einer anderen Welt geholt. Eben warst du noch aktiv, bist gerannt, gefallen oder hast dich mit jemandem unterhalten. Vielleicht hast du sogar noch einzelne Szenen deines Traums vor Augen, zumindest für einige Sekunden, hast noch das Gefühl aus dem Traum und fühlst dich kurz desorientiert. In solchen Momenten kommst du meist direkt aus einer Schlafphase, die als REM-Schlaf bezeichnet wird. REM steht für „Rapid Eye Movement“, also „schnelle Augenbewegungen“. Beschrieben wurde diese Schlafphase 1953 von Eugene Aserinsky und Nathaniel Kleitman, die bemerkten, dass sich unsere Augen während bestimmter Phasen des Schlafs unter den geschlossenen Lidern auffällig schnell hin und her bewegen. Gleichzeitig ist unser Gehirn in diesem Zustand hochaktiv – fast so, als wären wir wach. Schnell wurde klar, dass diese REM-Phasen genau dann auftreten, wenn wir besonders intensiv träumen.

Lange nahm man an, dass nur Säugetiere und einige Vögel REM-Schlaf zeigen. Inzwischen wissen Forschende jedoch, dass REM-ähnliche Zustände im Tierreich deutlich weiter verbreitet sind – selbst bei Tieren, deren Nervensysteme vergleichsweise einfach aufgebaut sind. Einen besonders niedlichen Nachweis dafür, über den ich auch schon einmal geschrieben habe (Abre numa nova janela), lieferte 2022 ein Forschungsteam um Daniela Rößler und Paul Shamble von der Harvard University, veröffentlicht im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Sie untersuchten Baby-Springspinnen (Evarcha arcuata) und stellten fest, dass diese Tiere im Schlaf eindeutige REM-ähnliche Verhaltensweisen zeigen: Während sie kopfüber von der Decke hingen, bewegten sich die Augen blitzschnell, die Beinchen zuckten, als würden sie springen oder jagen – doch sie schienen nicht wach zu sein. Es war das erste Mal, dass REM-artiger Schlaf bei wirbellosen Landtieren nachgewiesen wurde. Diese Beobachtung zeigt, dass komplexe Schlafphasen evolutionär offenbar sehr viel älter und grundlegender sind, als bisher angenommen wurde.

Rößler sagte dazu in einem Interview gegenüber National Geographic: 

„Vielleicht vibrieren die Weberknechte, wenn sie träumen. Ich denke, dass die REM-Phase im Tierreich genauso universell ist wie der Schlaf, aber wir haben einfach noch nicht ausreichend danach gesucht.”

Über den REM-Schlaf wissen wir auch bei uns Menschen erstaunlich wenig. Wie genau er funktioniert? Unklar. Warum es ihn überhaupt gibt? Ebenfalls ein Rätsel. Aber es gibt Hinweise darauf, dass er essenziell ist: Fehlt er dir eine Nacht, holt ihn dein Gehirn in der nächsten nach. Und wenn du dauerhaft zu wenig REM-Schlaf bekommst, kämpfst du mit Konzentrationsproblemen, Gedächtnislücken und Erschöpfung.

Eine Springspinne. Foto: Erik Karits

Warum REM-Schlaf evolutionär wichtig ist

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Tópico Wissenschaft allgemein

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