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Recovery Interview Nr.4 mit Sarah

Hallo ihr lieben, in dieser Beitragsreihe stelle ich Betroffenen und Angehörigen von psychischen Erkrankungen ein paar Interview-Fragen, wie sie mit den Erkrankungen umgehen, was ihnen hilft und gebe ihnen eine Stimme. Ich bin anna, Selbstbetroffene und freiberufliche Autorin und beschäftige mich mit mentalen Themen. Besonders Recovery, der Weg zur Genesung, Entstigmatisierung und das Meistern des Alltags mit psychischen oder chronischen Erkrankungen, finde ich wichtig. Und zu erkennen: Du bist nicht allein! Diese Reihe ist for free und als Ergänzung zu meinen üblichen Content zu sehen. Ich denke wir können alle viel auch von anderen lernen und mitnehmen.

Wer möchte, kann sich die Interview-Vorlage am Ende des Interviews im SafeSpace runterladen und mir ausgefüllt mit Foto per Mail an good.days.will.come@outlook.de (Abre numa nova janela) zuschicken. Vielleicht erscheint dein Interview dann auch bald hier.

Heute habe ich Sarah im Interview.

  • Wer bist Du, wo kommst Du her und wie alt bist Du? Wenn Du magst, gebe deine Pronomen an. Und wenn ihr mehrere seid (bezieht sich auf multiple Persönlichkeiten), dann das natürlich auch.

Ich bin Sarah aus Bielefeld in NRW und bin 29 Jahre alt.

  • Was ist deine Behinderung/Erkrankung?

 Ich habe mehrere psychische Erkrankungen u.a. PTBS, soziale Phobie, Depressionen, funktionelle nicht epileptische Anfälle, funktionelle Bewegungstörung und gerade struggel ich auch mit dem Thema Ernährung und Bewegungszwang. Auch Dissoziationen gehören mittlerweile zu meinem Alltag dazu.

  • Würdest Du Deine Erkrankung gerne sichtbar oder unsichtbar machen?

 Ich wünsche mir einfach nur, dass die Leute mich und meine Diagnosen ernst nehmen und mich dahingehend unterstützen, statt nur doofe Ratschläge zu verteilen und zu denken, dass morgen wieder alles gut ist.

  • Was machst Du beruflich oder wie gestaltest Du deinen Alltag?

Ich besuche ein Projekt für psychisch Erkrankte auf einem Gnadenhof für Tiere.

  • Wie geht es Dir zur Zeit und was beschäftigt Dich?

Ich setze mich zurzeit durch meine Depression und die PTBS viel mit Familienproblemen und meinem Lebenswillen auseinander.

  • Was machst Du gerne in deiner Freizeit, hast Du spezielle Interessen?

Ich tanze bei uns im Karnevalsverein und trainiere dort auch eine Kindergruppe.

  • Was bedeutet für Dich Recovery? Und wo würdest Du sagen, stehst Du zur Zeit?

Recovery bedeutet für mich dem Leben wieder eine Sinnhaftigkeit zuschreiben zu können und an sich und einem "besseren" Leben arbeitenzu wollen. Es bedeutet aber auch Rückschläge zu kassieren und...
....wieder aufzustehen.

  • Was ist für dich ein gutes Helfernetzwerk?

Ein gutes Helfernetzwerk muss gar nicht riesengroß sein, solange man sich auf die Personen verlassen kann und sicherstellen kann nicht allein zu sein. Am meisten ist gerade meine Cousine eine Stütze für mich, weil ich mit ihr offen und ehrlich über alle Baustellen reden kann.

  • Zu welchem mentalen Thema fehlt Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft?

Ich finde das mentale Themen generell noch sehr unterrepräsentiert in der Gesellschaft sind und nach wie vor ein Tabuthema darstellen. Gleichzeitig ist man vielen Vorurteilen ausgesetzt.

  • Wenn Du Skills nutzt: Was sind deine Lieblinge?

Meine Lieblings-Skills sind Akkupressurringe/bälle, Ammoniak und Kältereize. Um wirklich zu entspannen gehe ich gerne spazieren oder nutze meine Akkupressurmatte.

  • Notfalltasche: Was muss bei Dir immer mit?

In meiner Notfalltasche befinden sich meine Lieblings-Skills, meine Bedarfsmedikation, saure und Chilibonbons.

  • Dein Lebenstraum oder größere Ziele, gibt es da etwas, das Du erzählen möchtest?

Ich möchte gerne meine Angst vor der Vergangenheit und Zukunft mindern, damit ich das hier und jetzt wieder genießen kann.

  • An welchen Orten fühlst Du Dich sicher?

Ich fühle mich eher bei bestimmten Personen sicher als an bestimmten Orten.

  • Was würdest Du Betroffenen (von psychischen Erkrankungen) gerne sagen?

Ihr seid nicht alleine und müsst nicht alleine kämpfen.

  • Was würdest Du Nicht-Betroffenen gerne sagen?

Wir bilden uns die Symptome und das Leid nicht ein. Wir geben täglich unser Bestes, um irgendwie den Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden und unseren Alltag zu meistern.

  • Was ist dein Mantra oder Spruch, der Dir Kraft gibt?

Wenn jemand mir sagt, wie wichtig ich für ihn/sie bin und es auf Gegenseitigkeit beruht, kann ich neue Kraft schöpfen.

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir uns gegenseitig Mut zusprechen, statt uns gegenseitig zu vergleichen oder gar schlecht zu reden.

  • Wo kann man Dich finden?

Einen Teil meiner Geschichte erzähle ich bei @apfelmarzipankuchen oder in meinem Buch "Gedankenpfade und Wortfetzen".

Vielen Dank für deine Zeit und alles Gute für deinen weiteren Weg!

Wer möchte, kann sich die Interview-Vorlage am Ende des Interviews im SafeSpace runterladen und mir ausgefüllt mit Foto per Mail an good.days.will.come@outlook.de (Abre numa nova janela) zuschicken. Vielleicht erscheint dein Interview dann auch bald hier.

Tópico Recovery Interviews

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