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Was tun, wenn dein Bonuskind keinen Kontakt mehr zum leiblichen Elternteil wünscht? 

Diese Frage stellt eine der tiefgreifendsten Herausforderungen dar, die man in einer Patchwork-Familie erleben kann. Ein Kind entscheidet sich, den Kontakt zu einem leiblichen Elternteil abzubrechen – und ich kenne diese Situation aus erster Hand, denn ich war dieses Kind. 

Nicht jede Geschichte gleicht der anderen, doch wir lernen unermesslich viel aus den Erzählungen, die wir teilen. In meiner neuesten Kolumne spreche ich aus eigener Erfahrung und biete Einblick, was anderen Kindern in ähnlichen Lagen wirklich helfen kann. Zudem teile ich persönliche Einblicke und praktische Tipps, wie du als Bonusmama oder Bonuspapa durch solch emotional geladene Momente navigieren kannst. 

Ich möchte darauf hinweisen, dass die Inhalte meiner Kolumne keine Blaupause bieten, die man 1:1 auf jede Familie übertragen kann. Mein Ziel ist es vielmehr, Inspiration zu sein und dir das Gefühl zu geben, dass du nicht allein bist. 

Früher in meiner Karriere als Bonusmutter erlebte ich zweimal, dass das Kind nicht zum Vater wollte. Die erste Herausforderung trat auf, als uns per eMail geraten wurde, eine Familientherapie in Betracht zu ziehen. Ich sah den Bedarf, aber fühlte, dass nicht wir, sondern das gesamte Familiensystem, vor allem die Herkunftsfamilie des Kindes, Unterstützung benötigte. Denn bei einer elterlichen Trennung sollten alle Beteiligten eingeladen werden, alte Wunden und Schmerzen zu heilen. Denn eine Trennung lehrt uns nichts anders, als für uns selbst zu sorgen, eigene Grenzen zu setzen und authentisch zu unseren Gefühlen zu stehen. Nur wenn wir unseren Ex-Partner wirklich in Liebe loslassen, können unsere Kinder Frieden finden und in ihrer eigenen Identität gedeihen. In der Entflechtung der drei Beziehungsebenen finden wir unsere Selbstständigkeit und gegenseitige Achtung wieder. Die drei Beziehungsebenen, die wir mit einem Partner aufbauen sind: Liebespaar, Ehepaar und Elternpaar. In einer Trennung gilt es, die vergangenen Ebenen aufzulösen und die Beziehung als Elternpaar positiv zu stärken. 

Die zweite Situation ereignete sich, als mein Bonussohn etwa 11 oder 12 Jahre alt war und wir wieder einmal eine spontane Änderung der bereits ausgemachten Pläne während des Karnevals erlebten. Er verbrachte Zeit bei einem Freund und wollte plötzlich nicht nach Hause kommen. Als wir ankamen, um ihn abzuholen, erlebten wir eine unerwartete Ablehnung von ihm; er wollte weder mit uns gehen noch nach Hause kommen. Er hatte eine so große Wut im Bauch. Ich erkannte, dass es wichtig war, auf Abstand zu gehen und ihm Raum zu geben, seine Gefühle auszudrücken. Denn was sollten wir denn sonst auch ändern können. Henau das sagte ich ihm. Unter Tränen platzte es schließlich aus ihm heraus, dass er Brokkoli hasste und es nicht ertragen könne, ihn weiterhin essen zu müssen. Der Brokkoli, ein scheinbar kleines Detail, das stellvertretend für größere emotionale Unruhen stand. Ich antwortete: ‚Okay, kein Brokkoli mehr. Gibt es noch etwas?‘ Und er sagte, er wolle heute einfach nicht mit uns kommen. Nach Absprache mit den Eltern des Freundes erwiderte ich, dass es in Ordnung sei und er bis morgen um 10 Uhr bleiben könne. Nachdem er dann doch noch auf mich zukam, wischte ich die Tränen trocken und umarmte ihn. Somit schien die erste emotionale Welle vorüber zu sein. Doch schnell folgte eine neue Herausforderung – das emotionale Wirrwarr meines Mannes, geplagt von Selbstzweifel und endlosen Fragen, was er falsch gemacht haben könnte. 

Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass wir Menschen, aus welchen Gründen auch immer, dazu neigen, die Fähigkeiten junger und alter Menschen aufgrund ihres Alters zu unterschätzen. Wir sagen oft, dass Kinder etwas ‚noch nicht verstehen können‘, weil sie zu jung sind, was meist zu den größten Missverständnissen in Familien führt, unabhängig von ihrer Konstellation. Es werden Pläne geändert, ohne die Betroffenen zu konsultieren, was bei Erwachsenen undenkbar wäre. Kinder bringen ihre Gefühle klar und deutlich zum Ausdruck, können diese jedoch noch nicht einordnen – das ist unsere Aufgabe als erwachsene Begleiter. Kinder leben im Hier und Jetzt, und dann wird etwas so banales wie Brokkoli zum Symbol für den bekannten Tropfen, der das Emotionsfass einfach zum überschwemmen bringt. 

Auch zeigen solche Erfahrungen, wie entscheidend es ist, die Emotionen und Wünsche unserer Kinder ernst zu nehmen, selbst wenn sie zunächst trivial erscheinen mögen. Es zeigt, wie wichtig es ist, als Erwachsener zu reflektieren und zu verstehen, dass Kinder ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse haben, die respektiert werden müssen und sie nur unser Spiegel sind. Wir sollten Kinder nicht abtun oder ihre Gefühle als übertrieben betrachten, sondern versuchen, ihnen zuzuhören und zu helfen, wo wir können. Kinder sind nicht nur passive Teilnehmer in Familien; sie sind aktive Individuen mit eigenen Gedanken und Gefühlen, die es verdienen, gehört zu werden. 

Was in solchen Situationen hilft: 

Ernsthaftigkeit: Nimm das Kind und seine Gefühle ernst. 

Kumpelbeziehung aufbauen: Zeige Interesse und sei präsent, ohne Erwartungen. 

Selbstreflektion: Überlege, was die Situation in dir auslöst. Kinder spiegeln oft unsere eigenen Emotionen wider. 

Mach du als Erwachsener den ersten Schritt und öffne dich den Kindern altersgerecht. Dabei geht es nicht darum, sie mit deinen Problemen zu belasten oder von ihnen Lösungen zu erwarten. Vielmehr geht es darum, sie einzuladen, Zeuge zu sein, wie du Herausforderungen und Emotionen meisterst. Kinder sind nicht dein Partner, Freund oder Freundin, doch es ist wertvoll für sie, zu sehen, wie du mit verschiedenen Situationen umgehst. Wenn du möchtest, dass sie sich öffnen und sprechen, ist es deine Aufgabe mit gutem Beispiel voranzugehen und offene Kommunikation auch mit deinem Partner vorzuleben. Taten sind lauter als Worte - immer! 

Und wenn ein Kind den Kontakt zu einem Elternteil pausieren oder gar abbrechen will, ist es empfehlenswert, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und das Gespräch zu suchen. Es ist wichtig, dass Kinder in schwierigen familiären Situationen angemessene Unterstützung und Beratung erhalten. Dafür gibt es mehrere Anlaufstellen, die Hilfe und Beratung anbieten können: 

1. Jugendämter: Diese bieten Unterstützung in Fragen der Kinder- und Jugendhilfe und können beraten, wenn es um Sorgerechts- und Umgangsfragen geht.

2. Familienberatungsstellen: Viele Städte und Gemeinden bieten spezialisierte Beratungsstellen an, die Familien in Krisensituationen unterstützen.

3. Erziehungsberatungsstellen: Diese helfen bei Erziehungsfragen und Problemen in der Familie und können speziell bei Konflikten zwischen Kindern und Eltern Unterstützung bieten.

4. Anwälte für Familienrecht: Sie können rechtliche Beratung bieten, besonders wenn es um das Ausarbeiten oder Anfechten von Sorgerechts- und Umgangsregelungen geht.

5. Kinderschutzbund: Der Deutsche Kinderschutzbund bietet ebenfalls Unterstützung und Beratung in Fragen des Kindeswohls und kann in Konfliktsituationen beratend zur Seite stehen.

6. Psychologen und Psychotherapeuten: Für tiefgehende persönliche Probleme und zur Bewältigung von emotionalen Schwierigkeiten kann die Hilfe eines Fachmanns sinnvoll sein. 

Diese Organisationen können individuell beraten und Unterstützung anbieten, um die beste Lösung für das Kind und die Familie zu finden. Es ist wichtig, dass die Stimme des Kindes gehört wird und seine Bedürfnisse ernst genommen werden, um eine Lösung zu finden, die im besten Interesse des Kindes ist. 

Fühlst du dich in deiner Rolle als Bonusmama oder Bonuspapa manchmal überfordert? Du bist nicht allein! Schließe dich der BonusMutter Nation an – einer Initiative, die darauf abzielt, das Leben in Patchwork-Familien positiv zu verändern. Für nur 19,95 € pro Monat bieten wir dir Unterstützung, Gemeinschaft und praktische Tipps, um die Herausforderungen des Patchwork-Lebens zu meistern. Gemeinsam sind wir stärker. Werde jetzt Teil unserer Community und beginne, deine Patchwork-Familie positiv zu transformieren! 

Mit Liebe, Franziska 

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