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HYPERTEXT #4 - CancelBot3000, tolle Bücher & Fehlentscheidungen

Hallo und herzlich Willkommen zur vierten Ausgabe von HYPERTEXT,

in diesem Newsletter dreht sich alles um Textarbeit, Autor*innendasein und Text im Cyberspace. Dieses Mal geht es um den CancelBot3000, meine neue Lieblingsapp und zwei sehr gute Bücher. Außerdem

gibt’s ein paar Infos zum nächsten Podcast und eine Übersicht meiner kommenden Auftritte.

Im Moment sind das 33 Personen und ich freue mich sehr, dass ihr hier hin und wieder reinlest. Sechs davon unterstützen mich sogar finanziell dabei. Vielen Dank dafür! Falls ihr das auch tun wollt, könnt ihr das hier tun:

MITGLIED WERDEN (Abre numa nova janela)

Aber genug davon. Newsletter Nummer 4 - wir gehen rein!

1. Ein paar Gedanken zu KI und Literatur 🤖💭📖

Seit die Firma OpenAI ihr Programm GPT3.5 bzw. ChatGPT (Abre numa nova janela) öffentlich zugänglich gemacht hat, wird in einer wesentlich breiteren Öffentlichkeit über textgenerierende Programme diskutiert als in den letzten Jahren. Das finde ich super! Aber es gibt noch immer viele weirde Meinungen zu dem Thema – wie bei so einer disruptiven Technologie zu erwarten. Mein Lieblings-Take war die Sorge, dass KI das Vorantreiben von Cancel Culture beschleunigen könnte - LOL.

Ende Februar war ich zu Gast in Innsbruck im Literaturhaus am Inn. Im Rahmen der Reihe „Montagsfrühstück. Forum für strategische Langsamkeit“* habe ich einen kurzen Vortrag zu digitaler Literatur gehalten und zusammen mit Martin Sexl (Universität Innsbruck) über ChatGPT und KI im Bereich Literatur diskutiert. Von dem Gespräch sind ein paar Eindrücke übriggeblieben, die ich hier gern teilen möchte:

  •  Im Zustand des aktuellen ChatGPT-Hypes lässt nur sehr schwer absehen, wie die konkreten Einflüsse dieser Technologie aussehen werden.

  • Diese transformierenden Prozesse passieren, aber es wird eine gewisse Zeit dauern, bis sie wirklich sichtbar sind

  • Autor*innen werden auf kurz oder lang nicht ersetzt werden

  • Die wirtschaftlichen Zwänge, die aus dem Einsatz von KI entstehen, werden den Literaturbetrieb verändern

  • Die Technologie selbst ist nicht das Problem, der Einsatz kann jedoch problematisch sein.

  • Um mit Programmen wie ChatGPT zu arbeiten, braucht es letztlich immer Menschen, die sich mit Text auskennen, da sonst Phänomene wie Algorithmic bias häufiger auftreten werden

  • KI ist nie neutral, Programme enthalten zwangläufig ideologische Vorstellungen derer, die sie erstellen

Natürlich sind auch das nur Momentaufnahmen. Bei der Geschwindigkeit, mit der gerade neue Tools und Anwendungsmöglichkeiten auftun, kann es sein, dass meine Punkte genauso lächerlich klingen wie ein CancelBot3000.

Ergänzend dazu möchte ich das Gespräch von Hannes Bajohr, Aljoscha Burchardt und Eva Wolfangel im SWR (Abre numa nova janela) empfehlen sowie die HYPERTEXT-Podcastfolge 2 (Abre numa nova janela), in der ich mit Lukas Diestel über das Thema gesprochen habe.

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*mMn 10/10 für diesen Veranstaltungstitel.

2. Neue App: Obsessed with Obsidian 💎

Ich habe diese App mehrfach in meinem Twitter-Feed gesehen und wollte sie dringend einmal ausprobieren. Obsidian ist eine Wissensdatenbank mit Markdown-Editor, die wie eine Notizapp, vergleichbar mit OneNote, genutzt werden kann. Das Besondere ist, dass die Notitzen lokal als Dateien gespeichert werden und sich einzelne Dateien untereinander verlinken lassen.

Ich nutze das Programm aktuell um meine Romankapitel zu strukturieren und meinen Fortschritt zu tracken.

Falls ihr das Programm ausprobieren wollt, findet ihr das hier: https://obsidian.md/ (Abre numa nova janela)

3. Leseempfehlungen 📚

Aktuell komme ich nur langsam voran bei den beiden Büchern, die ich lese, doch ich bin von beiden gleichsam begeistert. Das eine ist der Roman „Blaue Nacht“ von Simone Buchholz – ein Krimi mit einzigartigem Tonfall, brillanten Dialogen und einer Stimmung, die ich dem Genre „norddeutsch noir“ zuordnen würde.

In „Pity The Reader. On Writing With Style“ hat Suzanne McConnel Prinzipien und Methoden von ihrem ehemaligen Dozenten und Freund Kurt Vonnegut aufbereitet und leitet sehr smooth durch dessen Werk und Ansichten zum Schreiben.

5. Nächster Podcast: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und es war ein Fehler 🎙

In der kommenden Ausgabe des Podcasts geht es um das Thema künstlerische Selbstständigkeit. Nachdem ich jetzt fast 10 Jahre als freiberuflicher Autor arbeite, wollte ich das zum Anlass nehmen darüber zu sprechen, wie das eigentlich so ist.

Sprich: Wie kommt man dazu? Kann man davon leben? Hast du keine Angst irgendwann völlig mittellos zu enden weil du keine Ideen mehr hast und die nie finanziell absichern konntest? All diese Fragen werde ich versuchen basierend auf meinen Erfahrungen zu beantworten.

Falls ihr weitere Fragen habt, die ich beantworten soll, schickt sie mir gern per Mail (info@fabiannavarro.com), auf Instagram (Abre numa nova janela)oder Twitter (Abre numa nova janela)!

Ich werde dieses Mal keine dabei Gastperson haben. Zwar kenne ich genug Menschen, die sehr kluge Dinge zu dem Thema sagen könnten, aber da ich mich noch mit dem Format Podcast vertraut machen muss, wollte ich ausprobieren, wie es ist, eine Folge allein zu bestreiten.

6. Termine im März 📅

Hui der März ist ganz schön voll, dafür wird es sehr schön!

01.03.2023 PowerPoint-Karaoke (Tischlerei, Melk)

02.03.2023 PowerPoint-Karaoke (Aera, Wien)

12.03.2023 Landesmeisterschaft Berlin/Brandenburg (Columbiahalle, Berlin)

15.03.2023 Lesen für Spritzwein (Spektakel, Wien)

16.03.2023 PowerPoint-Karaoke (Spektakel, Wien)

17.03.2023 Landesmeisterschaften OÖ/Sbg (Tribüne, Linz)

18.03.2023 Poetry Slam (MKH, Wels)

22.03.2023 Sinn & Seife (Ateliertheater, Wien)

23.03.2023 Lesung: MIEZ MARPLE und die Kralle des Bösen (HOF, Linz)

25.03.2023 Poetry Slam Frühlingsgefühle (Schauspielhaus, Zürich)

26.03.2023 Vier vs. FOMP (Aera, Wien)

29.03.2023 Lesung: MIEZ MARPLE und die Kralle des Bösen (Spektakel, Wien)

31.03.2023 Poetry Slam de Lux (Rotondes, Luxemburg-Stadt)

Eine aktuelle Übersicht findet ihr auf: https://www.fabiannavarro.com/ (Abre numa nova janela)

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