HYPERTEXT #26 - Wie man die Hoffnung bewahrt

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Liebe Lesende,

wer den letzten Newsletter (Abre numa nova janela) gelesen hat, weiß, dass mein Vorsatz war, Langeweile zu haben. Ja. LOL. Der Januar war beruflich, privat und vor allem politisch einfach ein extrem nervenaufreibender Monat. Daher habe ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht, woher ich jetzt und in Zukunft die Kraft zum Weitermachen nehmen kann. Außerdem habe ich ein kurzes Update zu meinen beiden aktuellen Buchprojekten Miez Marple 3 und meinem Wien-Mystery-Roman sowie dem HYPERTEXT-Podcast!

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Wie man Hoffnung bewahrt

Die Welt brennt, der Faschismus kommt weltweit aus seinen Löchern gekrochen bzw. ist es längst. Autoritäre Stimmen hetzen gegen jene, die es aufgrund von Geschlechtsidentität, Klasse, Herkunft, Aussehen, Behinderung etc. ohnehin schwer haben. Die liberalen und konservativen Kräfte sind entweder dabei die Lage völlig falsch einzuschätzen oder bandeln aus Macht- und Profitgier mit rechtsextremen Positionen an. Dabei werden sie von Techkonzernen unterstützt, die jetzt genau das machen, wovor Science-Fiction schon immer gewarnt hat: manipulieren, zensieren und kritische Stimmen unsichtbar machen. Ganz abgesehen davon laufen parallel mehrere Genozide und Kriege. Ich fürchte mich. Ich habe nicht nur Angst um mich, sondern um so viele Menschen, die nicht so privilegiert sind wie ich. Menschen in meiner Familie, Menschen in meinem Freund*innenkreis oder auch einfach Menschen, zu denen ich in parasozialen Beziehungen stehe. Ja, es ist schlimm. Sehr schlimm sogar.

Wie macht man in so einer Stimmung weiter? Ganz ehrlich: so richtig weiß ich es auch nicht. Aber ich habe ein paar Dinge gefunden, die für mich funktionieren:

1) Pause machen: ich war im Jänner krank. Mein Körper hat mich also zu einer Pause gezwungen. In der Zeit habe ich das Handy weggelegt, social media deinstalliert und außer lesen, schlafen und ein bisschen Katzenkrimi schreiben habe ich nichts gemacht. Das war extrem gut, um hinterher wieder Kraft zu haben.

2) Selbstwirksamkeit: viele große Sachen kann ich nicht verändern. Daher fokussiere ich mich auf die Dinge, die ich machen kann: demonstrieren gehen, wählen gehen, im Kleinen auf Menschen achten, die diese Zeiten noch mehr mitnehmen als mich, weil sie direkter betroffen sind.

3) Mich mit Menschen treffen: es ist so einfach, aber allein mit anderen Menschen über die eigene Wut, die Verzweiflung und Sorge zu sprechen macht Mut! Ich nehme mir aktiv vor, meine Freund*innen häufiger zu kontaktieren. Zu hören, wie es ihnen geht, Hilfe anzubieten, wenn nötig.

Diese drei Punkte helfen mir aktuell sehr gut. Das kann für andere anders aussehen. Aktuell habe ich nicht die Zeit oder Kraft mich aktiv in einer Partei zu engagieren, aber werde das tun, sobald ich denke, dass ich Kapazitäten dazu habe.

Was mir außerdem geholfen hat, ist dieses Video von Natascha Strobl (Abre numa nova janela) und das Gespräch aus dem Deutschlandfunk-Kultur Podcast Lakonisch Elegant über Chronozentrismus (Abre numa nova janela)

Falls es euch auch so geht, hoffe ich, dass euch irgendetwas davon hilft. Falls ihr weitere Tipps habt, schreibt sie mir gerne, ich veröffentliche die gern noch einmal gesammelt. Lasst euch nicht spalten, seid lieb zueinander und gut zu euch selbst.✊

Katze Pixel die vor meinem Gesicht auf dem Tisch geht. Ich schaue verwirrt/skeptisch

Foto: Petra Weixelbraun - Ein kleiner Einblick in meinen Schreibprozess

Romane 2025: Miez Marple 3 und Vienna Falling - Update

Nach aktuellem Stand sieht es so aus, dass beide Buchprojekte in diesem Jahr erscheinen werden. Noch ist ein wenig Warten angesagt, aber ich denke in den nächsten Wochen werdet ihr auf meinen Kanälen die ersten Posts dazu sehen. Auch die Cover wird es in den nächsten Monaten wahrscheinlich schon geben. Was die Erscheinungstermine angeht, so werde ich die - sobald ich sie erfahre - ebenfalls posten.

Ich freue mich unglaublich. Ich habe viel (wirklich viel) Arbeit in beide Projekte gesteckt und es sind mittlerweile fantastische Menschen damit beschäftigt, aus beiden Texten das Beste herauszuholen. Aus dem Wien-Mystery-Buch habe ich in diesem Monat eine Manuskriptlesung gehalten und hat sehr viel Spaß gemacht, diesen Text endlich einmal laut vorzulesen.

Buchtipp: Linden Hills

Kennt ihr diese Bücher, die bei euch herumstehen und ihr wisst nicht mehr genau warum? Ich sage: lest sie! Denn ich habe nach meinem Umzug wahllos in mein neu aufgebautes Regal gegriffen und so einem Buch eine Chance gegeben. Zum Glücke! Denn es war ein absolutes Highlight. Gloria Naylors Linden Hills spielt Mitte der 80er in einer Schwarzen Siedlung in den USA. Es geht um Materialismus der sich als Hölle herausstellt - wortwörtlich. Denn das Buch ist gleichzeitig eine Allegorie auf Dantes Inferno. Der American Dream als Alptraum. Ich bin völlig hin und weg! Der Roman ist 1985 erschienen, erst 2022 von Angelika Kaps übersetzt worden. An Aktualität hat er nichts verloren.

Gloria Naylor: Linden Hills Cover
Eine Schwarze Frau mit Goldschmuck, die der betrachtenden Person direkt in die Augen sieht.

(Abre numa nova janela)

Podcast: Relaunch

Der HYPERTEXT-Podcast (Abre numa nova janela) wird ebenfalls in den nächsten Tagen wieder anlaufen. Es gab eine kleine Pause (1 Jahr LOL), weil ich aufgrund meines Studiums nicht noch die Zeit gefunden habe, den Podcast aufrecht zu halten. Aber die zweite Staffel startet in wenigen Tagen.

Die erste Gästin ist Ellen Dunne (Abre numa nova janela)! Krimiautorin aus Irland, mit der ich über Plotstrukturen, Arbeitsweisen und Katzen geredet habe. Stay tuned!