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#wirerinnern

Hallo Welt, liebe Unterstützer:in und liebe Freund:in von EIN STÜCK DEUTSCHLAND, liebe Community!

Nun habe ich den Nachbericht zu DENK MAL AM ORT noch nicht geliefert, da passiert schon das Nächste
Es ist total verrückt: Ich dachte, ich hätte einen entspannten Home-Office-Tag vor mir, da bekomme ich morgens um 10:30 Uhr einen Anruf: “Frau Below, es tut mir leid, ich habe vergessen, Bescheid zu geben. Heute um 14:00 Uhr ist die Stolperstein-Verlegung für Ilse Grünewald und ihre Familie. Angehörige werden auch da sein.” Ich, eigentlich total erkältet, musste innerhalb weniger Minuten entscheiden: fahren oder nicht. Ich hab mir dann ein Auto besorgt und bin los. Was für ein Ritt! Aber ich bin sehr froh, dass ich gefahren bin.

Das Wichtigste: Ich habe ILSES Sohn Ricardo und seine Frau Rachel wiedergetroffen, die ich 2019 in Buenos Aires kennengelernt habe, als ich dort den Angehörigen der 49 Protagonistinnen und Protagonisten von EIN STÜCK DEUTSCHLAND mein Buch vorgestellt habe.

Von Links: Rachel Grünewald, Corinna Below und Ricardo Grünewald

Ich konnte einige Interviews für den Podcast führen: mit Ricardo und Rachel, aber auch mit allen, die bei der Stolpersteinverlegung eine entscheidende Rolle spielen. Das ist vor allem der Steinmetzmeister Jürgen Schneider, der mit seiner Tochter Hedda die Stolpersteine gesetzt hat (siehe Foto). Er war die treibende Kraft und hat auch die Patenschaften für alle sechs übernommen.

Hintergrund: Vor vier Jahren hatte ich Kontakt mit dem damaligen Stadtarchivar aufgenommen, weil ich mehr über die Familie von ILSE GRÜNEWALD erfahren wollte. Sie war in der #Nazizeit tatsächlich die einzige jüdische Familie im Ort. Es gab nicht viel, aber er berichtete, dass langfristig eine Stolpersteinverlegung geplant ist. Er hatte mir damals versprochen, mich zu informieren, wenn es so weit ist, ist dann aber in Pension gegangen ...

Jetzt zu DENK MAL AM ORT (Abre numa nova janela):
Ich bin immer noch ganz erfüllt und glücklich! 44 Menschen sind am 1. Juni in die Schlüterstraße 81 in Hamburg gekommen. Im Schatten der schönen, großen Rosskastanie habe ich eine Stunde lang an Ruth Goldschmidt de Fleischmann erinnert.

Menschen stehen in einem Garten zusammen. Foto: Sylvia Doria


Denn in der Schlüterstraße 81 hat sie zusammen mit Schwester, Mutter, Vater, Tante und Oma bis zu ihrem 4. Lebensjahr gelebt. Dann kamen die #Nazis an die Macht und die Eltern entschieden schnell, aus #Nazideutschland zu fliehen. Erst nach Holland und sechs Jahre später nach Argentinien. Eine Geschichte über Gefahr, Vertreibung, Flucht, Trennung und einen Neuanfang im Exil.

In den Podcastfolgen 30 (Abre numa nova janela) und 31 (Abre numa nova janela) könnt ihr ihre Geschichte nachhören.

Ein besonderes #Erlebnis und sehr berührend sei es gewesen, die #Originalstimme der 76 Jahre alten Ruth zu hören, sagten mir einige hinterher. 

„Das war lebendige Geschichte“, so meine Freundin Patricia. Danke! So soll es sein. Das will ich mit EIN STÜCK DEUTSCHLAND und jetzt auch mit DENK MAL AM ORT erreichen. 

Nächstes Jahr bin ich wieder dabei! Eine Info für alle, die es dieses Mal nicht geschafft haben. 

Soweit von mir für heute.

Bleib gesund, zuversichtlich und unserem Projekt gewogen.


Herzliche Grüße
Corinna

P.S.:
Du kannst EIN STÜCK DEUTSCHLAND mit einer kleinen oder etwas größeren Summe im Monat finanziell unterstützen. Wie ich nicht müde werde, zu betonen: Carsten Janz und ich stecken nicht nur viel Zeit in dieses Projekt. Glücklicherweise müssen wir nichts für die Postproduktion bezahlen. Den Ton bearbeitet Philipp Teichert von Fluid Sound Recording (Abre numa nova janela) umsonst. Das ist eine große Hilfe! Kosten haben wir trotzdem immer wieder. Wir zahlen für den Provider, für die Internetseite, für Archiv-Dokumente und Foto-Rechte. Deswegen brauchen wir Unterstützung. Du kannst dir überlegen, ob dir unser Inhalt 4, 7, oder 11 Euro pro Monat wert ist und so Teil der EIN STÜCK DEUTSCHLAND Community werden. Das ist dann, wie Kaffee trinken oder ins Kino gehen, nur mit Dankbarkeit.


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