Ich bin eine gute Ausländerin.
Im Sommer gibt es jede Woche einen Text von Schüler*innen aus unserer Journalismus Summer-School zu lesen. Dieser Text ist von der 16-jährigen Inès:
„Wow, du bist zweisprachig aufgewachsen, was für ein Glück!“ Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Das liegt vor allem daran, dass meine Zweitsprache nicht Tschetschenisch, Farsi oder Türkisch ist, sondern Französisch. Angeblich die Sprache der Liebe, der Vornehmheit und der Noblesse, die Sprache eines reichen und weltweit bekannten Landes. Ja, was für ein Glück, diese Sprache schon als Kind gelernt zu haben. Nie habe ich Ausländerhass zu spüren bekommen. Nie hat jemand meinen Akzent kritisiert, als ich noch ein Kind war und die deutsche Sprache nicht einwandfrei beherrschte. Nie hat man mich als eine „böse Ausländerin“ betrachtet, eher als eine Bereicherung.
Aber was, wenn meine Muttersprache Serbisch, Kurdisch oder Arabisch wäre?
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