#061 Win-win-win-Wasserfass
Heute zu Gast im CM MAGAZIN: Holger Klein (Abre numa nova janela)
⬇️ Die 🎧-Podcast-Version zum Hören unten am Ende des Artikels ⬇️
Die Themen:
Herr Altman geht nach Washington, Drake oder Das Ende der Musikindustrie #ki, Mehr Büroklammern #ki, Unter Zellen farmen #tech, Reader's Digest - Des Leser's Verdauung #ki, Nützliche KI: Verhandler #ki, Nur ein Wenig ziehen #ki
## Die Hausmeisterei
Moin, ihr Schnuffels! Da bin ich wieder.
War was? Hier so:
Urlaub in Pellworm, Schafe, Deiche, Wind, Watt: ✔
Klostergeister-Workshop: ✔ Der nächste Termin ist übrigens vom 13.05.–18.05.2024, Infos hier (Abre numa nova janela), Anmeldung ab November.
Und dann habe ich gleich noch einen neuen Workshop dingfest gemacht, auch im Kloster: Ich werde nächstes Jahr dort den Workshop "Kloster SoundLab" halten, rund um das Thema Podcasting.
Der Workshop ist für Privatpersonen und auch Firmen, und beschäftigt sich mit allen Aspekten der Podcast-Produktion: Themenfindung, Technisches, Recording, Schnitt, Redaktionelles, Publishing und natürlich kommt auch die KI nicht zu kurz, z.B. für Transkriptionen und Automatisierung der Shownotes. Das Kloster-SoundLab findet Ende September 2024 statt, es können 10-15 Menschen teilnehmen. Der Workshop dauert eine Woche und findet wie der Klostergeister-Workshop in meiner Lieblings-Lern-Location statt, im ehemaligen Kloster Inzigkofen. Details hier (Abre numa nova janela)
Ach ja, und dann haben wir uns noch eine Regentonne in den Garten gestellt. Ich fühle mich so erwachsen. Dabei habe ich auch gleich gelernt, wie man das Ding nennt, das an der Dachrinne das Wasser abgezweigt. Das ist ein Wasserdieb. Eigentlich eine ganz hübsche Geschichte. Zum einen war ja vor einigen Wochen hier der Abfluss verstopft, weil vom Dach Blätter reingefallen waren. Also mussten wir da eh mal was in die Dachrinne einbauen, um die Blätter vom Dach abzufangen. Und weil wir keinen Wasseranschluss im Garten haben, war es dann naheliegend, einen kombinierten Wasserdieb-Blättersammler einzubauen und dann auch gleich einen Tonne in den Garten zu tun. Damit haben wir jetzt drei Fliegen mit einer Klappe erwischt, win-win-win sozusagen: Die Blätter verstopfen den Abfluss nicht mehr, wir haben Wasser im Garten und tun dabei sogar noch was nachhaltiges. Hach, ist das schön.
Und dann habe ich das mit der Tonne auf Mastodon gepostet und gleich noch Hinweise bekommen, wie wir die Tonne mückensicher machen können. Das ist nämlich eigentlich auch ein Zukunftsthema. Weil Regentonnen wohl auch z.B. ein bevorzugter Brutpplatz ist für die Tigermücke, die sich bei uns dank Klimawandel langsam auch ausbreitet. Ich glaube ich werde spießig.
Holgi ist wieder da und wir hatten diesmal echt Spaß beim Aufnahmen. Wir reden heute zum Beispiel über Herrn Altmann, der nach Washington geht, über das Ende der Musikindustrie, über Alignment und das Kontrollproblem, wir machen einen Abstecher in die Energieerzeugung mit Agrophotovoltaik, und besprechen zwei Beispiele der nützlichen KI. Außerdem: Bildbearbeitung durch ziehen.
Los geht's!
## Herr Altman geht nach Washington
Kommentar:
In Washington fand eine Kongressanhörung zur Regulierung von KI-Entwicklung und -Nutzung statt. Sam Altman, Chef von OpenAI war einer der befragten. Themen wie unerwünschte Konsequenzen, Regulierung und mögliche Risiken wurden (fast schon zu freundlich). Scheint, der Kongress möchte spätestens nach dem Befragungs-Desaster zu Social Media (wir erinnern uns an Robot-Zuckerberg) die Dinge jetzt etwas besser machen. Sie wollen schneller handeln, um mögliche Risiken zu minimieren. Empfehlungen gehen bis hin zu einer globalen Regulierungsbehörde für die KI-Entwicklung. Ob der Congress es diesmal nicht vergeigt, bleibt offen. Wir bleiben dran.
## Drake oder Das Ende der Musikindustrie
Kommentar:
https://twitter.com/mezaoptimizer/status/1650302898734002176?s=46&t=33atk6Cg2oPBY0NR34IlGA (Abre numa nova janela)https://twitter.com/nathanlands/status/1651173329481392128?s=46&t=33atk6Cg2oPBY0NR34IlGA (Abre numa nova janela)KI rückt in unseren Musikkosmos und könnte es in die Charts schaffen. Halt auf dem Rücken von Künstler:innen. KI-generierte Songs, die von Drake und The Weeknd inspiriert sind, wurde von der Musikindustrie abgesägt. Heieiei, KI-Musik nagt amherkömmlichen Verständnis von Künstlerrechten und Urheberrecht.
Nun mal echt: Wo liegt der Wert der Musik und was definiert überhaupt einen Künstler, wenn KI solche Charts-Stürmer produzieren kann? So eine KI und echte Gefühle? Die Zukunft? Vielleicht neue musikalische Horizonte mit Künstler-KI-Collabs? Vielleicht aber auch die Supermarktbeschallung 2.0
## Mehr Büroklammern
(Quelle: https://youtu.be/l7XrSB6aWEQ (Abre numa nova janela))
Kommentar:
Die heuristischen Imperative von David Shapiro bieten einen Rahmen für ethische Grundsätze in autonomen KI-Systemen und dienen als intrinsische Motivation und moralischer Kompass, damit die KI nicht auf dumme Gedanken kommt.
Die drei Kernprinzipien - Verringerung des Leidens, Erhöhung des Wohlstands und Verbesserung des Verständnisses im Universum - sollen gemeinsam schlimmeres. Dabei besteht das Ziel darin, KI-Systeme zu schaffen, die anpassungsfähig, kontextsensitiv und ethisch verantwortungsbewusst sind. Im Gegensatz dazu zeigt das "Paperclip Maximizer" Gedankenexperiment, wie z.B. eine einzelne Zielsetzung eine KI potenziell zu zerstörerischen Entscheidungen führen kann.
Diese Imperative scheinen soweit zu funktionieren. Im Moment generiert die Community um Shapiro tausende von Fallbeispielen, um die KI damit zu testen.
## Unter Zellen Farmen
Kommentar:
https://en.wikipedia.org/wiki/Agrivoltaics (Abre numa nova janela)Agrophotovoltaik (APV) kommt langsam aber gewaltig in der Land- und Energiewirtschaft. Nutzpflanzen gedeihen im Schatten von Solarpaneelen erstaunlich gut, manchmal sogar besser und das nennt man dann agrivoltaische Landwirtschaft. Die Sache wird auch politisch populär; links liebt die erneuerbaren Energien und rechts ist auch dafür weil das unsere Landwirte unterstützt 🤭
Beispiel: Die Agrophotovoltaik-Anlage Heggelbach in Deutschland ist da, um es zu beweisen. Weizen, Kleegras, Kartoffeln und Sellerie wachsen da fröhlich unter Sonnenkollektoren, unter die sogar ein Mähdrescher passt. (Im Norden werden die Flächen unter den Panels auch gerne mal als Schafweide verwendet) Und mal ehrlich, wenn das in China, Frankreich, Japan, Südkorea und Italien auch schon klappt – warum nicht bei uns? Mehr davon, bitte!
## Reader's Digest (Des Lesers Verdauung?)
Kommentar:
Da kommt einer mit einer pfiffigen Idee um die Ecke: Ein Kindle-Buchverkürzer, der das DRM knackt, indem er vollautomatisiert Seiten-Screenshots macht und dann OCR drüber lässt. Die KI tut ihren Teil und im Ergebnis fallen dann Kurzfassungen heraus, à la Blinkist. Für jede Art von Buch. Und die KI man schon dabei ist, wieso nicht gleich den Stil oder die Zielgruppe anpassen oder den Handlungsort in eine andere Zeit verlegen? Für Kinder umschreiben? Leichte Sprache? Geht dann alles. Vielleicht gleich auch noch übersetzen.
Klar, das geht nicht für alle Bücher, aber Reader's Digest war früher ja auch schon populär.
Weitere Ideen: Schieberegler für Buchlänge und Sprachschwierigkeitsgrad.
## Nützliche KI: Verhandler
Kommentar:
Verhandeln mit Profis ist nicht einfach. Die machen das ständig, ganz im Gegensatz zu seinem selbst. Da spielt es fast keine Rolle, ob das beim Autokauf oder beim Support eines Computerherstellers ist.
Und hier hast sich jetzt (zumindest für mich) eine echte Superkraft von GPT aufgetan: Der Chatbot macht seine Benutzerinnen zu Meister-Verhandlern. Aber noch besser: Die Kundenschnittstelle wandert heute immer mehr in den textbasierten Chat, also genau dahin, wo unsere künstlichen Helfer sich besonders wohl fühlen.
Hier ein Beispielprompt, das mit ChatGPT 3.5 (besser 4) funktionieren sollte:
--
Du bist ein professioneller Verhandler. Dein Ziel ist es, für mich im Text-Chat folgendes zu erreichen:
<<hier das Anliegen und nötige Details einfügen>>
Ich werde die Fragen und Antworten des Support-Mitarbeiters hierher kopieren und Deine Antworten an den Support weiterleiten.
--
Danach nur noch hin und her copy-pasten.
## Nur ein Wenig ziehen
(Quelle: https://arxiv.org/pdf/2305.10973.pdf (Abre numa nova janela))
Kommentar:
https://twitter.com/_akhaliq/status/1659424744490377217?s=20 (Abre numa nova janela)Früher mussten wir uns für grundlegende Bildveränderungen mit Photoshop oder Affinity Photo fürchterlich abmühen. Aber jetzt? Ein paar Handles ziehen und schon sind wir fertig. Wir reden nach langer Zeit mal wieder über ein Generational Adversarial Network (GAN). Das war das, was schon vor Jahren mit erfundenen Gesichtern auftrumpfen konnten. "DragGAN" rüstet nach und liefert interaktive, punktbasierte Manipulation von Bildern. Rock zu kurz? Dran ziehen und er wird länger. Löwe schaut in die falsche Richtung und hat das Maul nicht auf? Punkte dran, ziehen und das Bild passt. Schon eher auf der beeindruckenden Seite. Ach ja, hatte ich Echtzeit erwähnt?
Hier im Video https://twitter.com/_akhaliq/status/1659424744490377217?s=20 (Abre numa nova janela)
## Und Tschüs
Hach war das schön. So ein Wochenende ohne CM MAGAZIN ist halt doch nix. Schön, dass ihr auch wieder alle dabei wart, sagt's gerne weiter: cmmagazin.com (Abre numa nova janela)
Wie immer, möchte ich euch danken - euch, die ihr die Fahne hochhaltet, die ihr bei jedem Wind und Wetter dran bleibt. Mit einer Mitgliedschaft könnt ihr helfen, dass ich weiter noch mehr spannende Themen bespreche, noch mehr wertvolle Inhalte für euch finde.
Ansonsten benehmt euch und bis die Tage!
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Der Podcast zum Hören. In dieser Folge zu Gast bei Chris Marquardt: Holger Klein
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