🚇 Stresshormone- per Express!
Auch unsere tierischen Begleiter auf 4 Pfoten können in verschiedenen Situationen unter Stress stehen. Doch damit nicht genug, viele Hunde stehen nicht nur unter Stress, sie leiden auch unter Stress.
Eine der größten Herausforderungen ist es zu erkennen, in welchen Situationen Hunde unter chronischem Stress leiden, da sie wahre Meister darin sind Stress zu verstecken und ihn mit anderem Verhalten überdecken. In diesem Beitrag soll es nicht darum gehen, was den Stress bei Hunden auslöst, sondern vielmehr, was im Körper deines Hundes passiert, wenn die Hormone zu kullern beginnen und wie wir unsere Hunde unterstützen können diese Stresshormone abzubauen.
Eine wichtige Rolle spielen dabei die Hormone Adrenalin und Cortisol und Noradrenalin.
Genauer gesagt arbeiten die Hormone in den stressigen SituationenHand in Hand. Sicherlich kennst du diese Hormone aus der Welt der Menschen. In der heutigen Zeit erleben wir andere Stressoren, als noch vor vielen Jahren in der Entwicklung der Evolution. Cortisol und Adrenalin und Noradrenalin sind die Antwort des Körpers auf eine nötige Kampf- oder Flucht- oder Freeze Situation. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass dieser Teil des Nervensystems dem natürlichen Willen entzogen ist. Im vegetativen Nervensystem spielen insbesondere 2 Anteile eine große Rolle:
der Sympathikus
und der Parasympathikus
Der Sympathikus ist uns nicht etwa sympathisch, nein er ist ist dafür das Leben in bedrohlichen Situationen zu sichern. Doch dazu später mehr, denn dabei spielt das Adrenalin eine wichtige Rolle. Für gewöhnlich arbeiten Sympathikus und Parasympathikus im Gleichgewicht. Anspannung und Entspannung.
Lust auf einen Cocktail?
Nein, den meinte ich nicht.
Es geht um den Cocktail an Hormonen im Körper deines Hundes, der in einer Stresssituation freigesetzt wird. Dieser Cocktail ist wie eine Art Zaubertrank, der einen gewaltigen Energieschub freisetzen kann. Erinnerst du dich an Asterix und seinen Zaubertrank?
Hormone sind eine Art Sekret, was in den Drüsen deines Körpers produziert wird. Dabei werden sie in das Blut abgegeben und damit auch zum Gehirn transportiert. Sie beeinflussen nicht nur unser Verhalten, sondern setzen auch körperliche Reaktionen in Gang.
Stresshormone befinden sich insbesondere in den Nebennieren, am oberen Ende der Nieren.
Das bekannteste Stresshormon ist Adrenalin.
Häufig wird es auch als der schnelle Retter in der Not betitelt, da es zum oben erwähnten Energieschub führt. Wie das deutlich wird?
Herzfrequenz und Blutdruck steigen: Adrenalin erhöht die Herzfrequenz und den Blutdruck, um mehr Blut und Sauerstoff in die Muskeln zu pumpen. Dies bereitet den Hund auf schnelle Reaktionen vor.
Erweiterung der Atemwege: Adrenalin erweitert die Bronchien, was dem Hund hilft, mehr Sauerstoff aufzunehmen.
Freisetzung von Glukose: Adrenalin stimuliert die Leber zur Freisetzung von Glukose, um sofort verfügbare Energie bereitzustellen.
Schärfung der Sinne: Adrenalin erhöht die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit, sodass der Hund schneller auf Gefahren reagieren kann, häufig einhergehend mit einer Pupillenerweiterung.
Hemmung der Darmbewegung: Adrenalin verlangsamt den Verdauungstrakt und zieht die Energie aus dem Verdauungstrakt in die Extremitäten.
Was macht denn aber nun das Cortisol und warum ist ein gesunder Cortisolspiegel so wichtig?
Cortisol ist ein Steroidhormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Stressreaktion des Körpers und wird oft als „Stresshormon“ bezeichnet. Wenn ein Hund gestresst ist – sei es durch laute Geräusche, Trennungsangst oder andere Bedrohungen – aktiviert sein Körper die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse). Dies führt zur Freisetzung von Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) im Hypothalamus, was wiederum die Freisetzung von Adrenocorticotropem Hormon (ACTH) in der Hypophyse stimuliert. ACTH wandert durch den Blutkreislauf zur Nebennierenrinde und signalisiert die Produktion und Freisetzung von Cortisol.
Cortisol ist ein Verstärker für die Stressreaktion.
Cortisol führt dazu, dass es zu einer Erhöhung der Konzentration von Glucose ( Zucker), Aminosäuren, freien Fettsäuren und Harnstoffen im Blutkreislauf kommt. Da wird er also angerichtet, dieser Stresscocktail.
Im Blut deines Hundes, aber auch bei dir.
Somit wird dem Körper also nicht mehr Energie bereitgestellt. Diese wieder abzubauen gestaltet sich als große Herausforderung für Mensch und Tier.
Auch wenn das Cortisol eine stark entzündungshemmende Wirkung hat, da es im Kampf ja auch zu Verletzungen kommen kann, sind die Langzeitschäden von Cortisol nicht zu unterschätzen.
Die Folge der Stresshormone beim Hund
Wenn der Stress andauert, bleibt der Cortisolspiegel im Körper des Hundes dauerhaft erhöht. Dies kann zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen:
Immunsystem: Chronisch hoher Cortisolspiegel unterdrückt das Immunsystem, was den Hund anfälliger für Infektionen und Krankheiten macht.
Herz-Kreislauf-System: Dauerhaft erhöhter Blutdruck und Herzfrequenz belasten das Herz-Kreislauf-System und können langfristig zu Herzproblemen führen.
Verdauung: Stress und Cortisol beeinflussen die Verdauung und können zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall oder Verstopfung führen.
Gewichtszunahme: Cortisol fördert die Speicherung von Fett, besonders im Bauchbereich, was zu Übergewicht führen kann.
Verhaltensprobleme: Chronisch gestresste Hunde können Verhaltensänderungen wie Aggression, Angst oder übermäßiges Bellen zeigen.
Warum ist es so schwer, gestresste Hunde zu erkennen?
Hunde sind Meister darin, ihre Gefühle zu verbergen. Oft zeigen sie Stresssymptome auf subtile Weise, die leicht übersehen werden können. Haben Sie bemerkt, dass Ihr Hund sich ständig leckt, gähnt, oder seine Pfoten kaut? Das können Anzeichen von Stress sein. Auch vermehrtes Hecheln, zitternde Gliedmaßen oder ein zurückgezogenes Verhalten können Hinweise darauf sein, dass Ihr Hund gestresst ist.
Wie kann man Cortisol und Adrenalin abbauen?
Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, den Stress und damit den Cortisol- und Adrenalinspiegel Ihres Hundes zu senken:
Bewusstwerden:
Regelmäßige Bewegung: Spaziergänge, Spielzeiten und Bewegung helfen, Stress abzubauen und den Cortisolspiegel zu senken.
Mentale Stimulation: Intelligenzspielzeug, Training und neue Tricks halten den Geist des Hundes beschäftigt und können helfen, Stress abzubauen.
Entspannungstechniken: Massagen, sanfte Berührungen und ruhige Zeit mit dem Besitzer können helfen, den Hund zu beruhigen.
Natürliche Umgebung: Aufenthalte in der Natur, wie Waldbaden, können den Stress reduzieren und den Cortisolspiegel senken.
Routine: Ein fester Tagesablauf gibt dem Hund Sicherheit und hilft, Stress zu reduzieren.
Fazit: Auf die Zeichen achten und handeln
Die Cortisolflut im Körper eines Hundes ist ein ernstes Thema, das nicht ignoriert werden sollte. Indem wir die Anzeichen von Stress erkennen und proaktiv Maßnahmen ergreifen, können wir das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Freunde erheblich verbessern. Denken Sie daran: Ein entspannter Hund ist ein gesunder Hund. Also, achten Sie auf die kleinen Zeichen und sorgen Sie dafür, dass Ihr treuer Begleiter nicht nur an Ihrer Seite ist, sondern auch glücklich und gesund bleibt.
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