Was machst du, wenn deine Angst dich überfordert? (10/2024)
Eine Geschichte über den Umgang mit Angst
Angst ist ein Automatismus, der auf vergangenen Erfahrungen basiert und sich oft dann zeigt, wenn wir uns Herausforderungen stellen. Sei es die Panik in Menschenmengen oder der Druck, bei einer wichtigen Aufgabe zu versagen. Doch Angst kann mehr sein als ein Hindernis – sie kann uns auch den Weg weisen, wenn wir lernen, mit ihr umzugehen. In dieser Newsletter-Ausgabe möchte ich zeigen, wie wir durch neue Denkmuster und einen liebevolleren Umgang mit uns selbst alte Ängste loslassen können, um freier zu handeln.
Die Angst vor dem Versagen
Viele von uns kennen die Angst, die mit dem Leistungsdruck einhergeht. Ein Beispiel aus meinem Coaching: Eine Klientin, einst erfolgreiche Skisportlerin, leidet heute unter einem ähnlichen Druck in ihrem beruflichen Alltag. Jedes Mal, wenn eine große Herausforderung bevorsteht, schnürt es ihr die Kehle zu. Warum? Weil sie – wie viele andere – noch immer nach den strengen Regeln ihrer Kindheit agiert. Ihr innerer Dialog ist hart und unnachgiebig. Der Gedanke, nicht gut genug zu sein, blockiert sie.
Die Geschichte von Anna – Der Weg zu einem neuen Selbstgespräch
Vor einigen Monaten kam Anna zu mir ins Coaching. Sie ist eine Frau, die auf den ersten Blick sehr erfolgreich wirkt: beruflich aufgestiegen, klar in ihren Zielen, immer ehrgeizig. Doch als wir tiefer in ihr Leben eintauchten, kam eine andere Geschichte ans Licht. Anna war in ihrer Kindheit im Skiabfahrts-Sport. Sie gehörte zu den Besten – bis sie eines Tages bei einem wichtigen Rennen versagte. Ihre Eltern, ihre Trainer, alle schienen damals enttäuscht zu sein. Und von da an spürte sie eine lähmende Angst, wann immer sie in ihrem Leben etwas leisten musste. Ein Muster, das sich bis heute in ihrem beruflichen Alltag wiederholte.
Jedes Mal, wenn eine große Aufgabe auf sie zukam, verspürte sie nicht nur Druck, sondern eine regelrechte Panik. Sie ohrfeigte sich innerlich dafür, dass sie "nicht gut genug" war. „Wenn ich versage, schließe ich die Tür hinter mir und lasse alles zurück“, sagte sie mir. Ihre Angst war ein Schatten, der sie verfolgte und sie daran hinderte, ihr volles Potenzial zu entfalten.
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